Aus Weitramsdorf auf die großen Bühnen der Republik

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Sabrina Anderlik ist vor allem eins wichtig: Sie möchte ihr Publikum unterhalten. Foto: privat
Sabrina Anderlik ist vor allem eins wichtig: Sie möchte ihr Publikum unterhalten. Foto: privat

Die aus Weitramsdorf stammende Schauspielerin Sabrina Anderlik tritt mit Heißmann und Rassau auf. Doch auch Coburg bleibt für sie interessant.

Sabrina Anderlik ist nicht nur Schauspielerin, sie singt auch - und sie tanzt. Festlegen möchte sie sich nicht, nur darauf, dass es ihr wichtig ist, ihr Publikum zu unterhalten. Wie, spielt nur eine Nebenrolle. Nach ihrer Ausbildung an der Stage and Musical School in Frankfurt hat es sie jetzt nach Fürth verschlagen, wo sie gemeinsam mit Heißmann und Rassau auf der Bühne steht. Gegeben wird das Stück "Bunga Bunga Bavaria", das am 8. Februar im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wird. Im Gespräch berichtet die 23-Jährige darüber, wie sie mit Kritik umgeht und welche Verbindung sie noch in ihre oberfränkische Heimat hat.

Was hat Sie bewogen, Schauspielerin zu werden?
Sabrina Anderlik: Meine Großmutter Karin Lankl hat mich im Alter von fünf Jahren in die Theatergruppe der Kirchengemeinde Weitramsdorf gebracht. In meinem ersten Stück war ich ein Heinzelmännchen und hatte drei Sätze. Mit der Zeit sind es zum Glück mehr geworden. Beim Karnevalsverein Weidach habe ich jahrelang Büttenreden gehalten. In der Realschule CO II und der Fos war ich in den Theatergruppen aktiv. Als Schlüsselerlebnis kann man glaube ich den Auftritt in der Reithalle bei den Schultheatertagen 2008 mit Molières "Der eingebildete Kranke" bezeichnen. Da habe ich gemerkt, dass ich nichts anderes will als spielen.

Theater, Tanz, Gesang - wo sehen Sie Ihren Schwerpunkt und warum?
Ich beschränke mich nicht auf das eine oder das andere - es hat alles seinen Reiz. Ich möchte die Zuschauer einfach gerne unterhalten, fesseln und berühren und bin froh wenn man mir gerade am Anfang meiner Schauspielkarriere auch die Möglichkeit dazu gibt.

Nach ihrem Auftritt in Gifhorn, Niedersachsen mit dem Stück "Bunga Bunga Bavaria" wurden sowohl das Stück als auch Sie von der örtlichen Presse harsch kritisiert. Wie geht man als Schauspielerin damit um?
Jeder hat seine subjektive Meinung die ihm zusteht, man kann es nie allen Recht machen. Die meisten Kritiken haben das Stück und meine Figur, die vom Regisseur Volker Heißmann so inszeniert wurde, sehr positiv und lobend aufgenommen und solange es den Zuschauern gefällt, sie unterhalten wurden und lachend den Saal verlassen, bin ich persönlich zufrieden.

Wie fühlen Sie sich in ihrer derzeitigen Rolle?
Ich bin sehr froh und dankbar, dass Volker Heißmann und Martin Rassau mir die Möglichkeit gegeben haben bereits zwei Mal in ihrem Schauspielensemble mitzuwirken. Wir haben "Bunga Bunga Bavaria" einen Monat in der Comödie Fürth gespielt und waren danach knapp drei Wochen damit deutschlandweit auf Tour. Ein absoluter Bonus war natürlich die Aufzeichnung vom Bayerischen Rundfunk - eine tolle Erfahrung!

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Mein berufliches Ziel ist das Publikum zu begeistern und den Zuschauer für eine gewisse Zeit lang seinen Alltag vergessen zu lassen. Ich würde gerne so viele unterschiedlich Rollen wie es möglich ist spielen und mich als Schauspielerin beweisen.

Welche Verbindung haben Sie noch zu ihrer Coburger Heimat?
Ich bin hier aufgewachsen, meine Familie lebt hier. Egal wohin es mich verschlägt, ob nach Frankfurt am Main, wo ich meine Ausbildung absolviert habe, oder ins Saarland, wo ich mit meinem Freund lebe - ich komme immer wieder gerne zu Besuch zurück zu meiner Familie und natürlich auch um meine beste Freundin zu sehen. Ich habe das große Glück dass meine Familie hinter mir steht. Sie nehmen Anteil an meiner Entwicklung und bestärken mich in meinem Handeln. Bei jeder Premiere sitzen meine Eltern im Publikum. Außerdem hat hier in Coburg natürlich alles für mich angefangen, neben der Schule als Statistin, bei den Schultheatertagen in der Reithalle und kurz nach meinem Schauspielabschluss beim Theaterfest 2011 als junge Königin Viktoria. 2012 habe ich im Coburg Umkreis den Aufklärungsfilm "Seelennarben" für den Weißen Ring gedreht. Gibt man mir die berufliche Möglichkeit, dann kehre ich natürlich zurück.

HINTERGRUND

In Kürze Geburtsjahr 1989; Geburtsort Coburg; Fremdsprachen: Englisch und Französisch; Dialekte: Bayerisch, Hessisch, Plattdeutsch; Gesang: Musical, Mezzosopran; Tanz: Jazz, Modern, Step, Hip Hop, Standard, Höfisch; Sport: Reiten, Ski, Bühnenfechten

Ausbildung 2008 bis 2011 Schauspielausbildung Stage&Musical School Frankfurt; 2010 Synchro-Workshop bei Voice Feeling, Offenbach; 2010 bis 2011 Film-Workshops bei "Act-Demovideos", Mainz.

Theater 2012 Comödie Fürth; "Bunga Bunga Bavaria", Inszenierung: Volker Heißmann; "Wie wärs denn goude Fraa?", Inszenierung: Martin Rassau; 2009 bis 2011 Städtische Bühnen Frankfurt am Main; "L'Oracolo/Le Villi", Regie: Sandra Leupold, "La Clemenza di Tito", Regie: Christof Loy; 2009 Volkstheater Frankfurt; "Die große Schumann Revue", Regie: Markus Goerisch; 2007 bis 2008 Landestheater Coburg "Faust", Regie: Udo Schürmer, "Glückliche Reise", Regie: Natascha Ursuliak, "Kiss me Kate", Regie: Michael Wedekind, "Frau Luna", Regie: Dieter Gackstetter, "Der Hauptmann von Köpenick", Regie: Detlef Altenbeck

Film und Fernsehen 2012 "Seelennarben" Aufklärungsfilm Weißer Ring; 2011 "Visionen", Kurzfilm, Regie: Wilko Drews; 2010; "...die reinen Herzens sind", Kurzfilm, Regie: Wilko Drews; 2010 "Chimära", Kurzfilm, Regie: Wilko Drews; 2008 "Die Windsors", ZDF-Dreiteiler, Regie: Volker Schmidt-Sondermann.