Gastgeber steigerten sich
Mit einem sehenswerten Rückraumtreffer bei angezeigtem Zeitspiel eröffnete dann erneut Knauer den Torreigen nach dem Wechsel. Doch die Gastgeber zeigten, dass sie nicht gewillt waren den Coburgern weiter das Feld zu überlassen. Sie verkürzten jetzt ihrerseits wieder auf einen Treffer, standen in der Abwehr offensiver und ließen wie schon zu Beginn ein geordnetes Passspiel des HSC nicht zu.
Die reagierten darauf jedoch, verstärkten ihre Laufarbeit ohne Ball um hinter die Abwehrreihe zu kommen.
Das gelang zunächst auch, aber in der Abwehr bekam man in der Folge kaum noch einen Zugriff auf den Rückraum der Gäste, kassierte Zeitstrafen, die mehrmals auch auf der anderen Seite fällig gewesen wären.
Hart ging es zu Sache
Denn fast ausschließlich mannbezogen agierte die WHV-Abwehr, besonders Knauer und Prakapenia wurden mehrmals überhart genommen. Doch lange gelang es den Coburgern trotz aller Widrigkeiten den Gegner knapp auf Distanz zu halten. Unter dem ohrenbetäubenden Lärm seiner Fans schaffte Wilhelmshaven nach 44 Minuten den Ausgleich.
Der HSC fand jetzt kaum noch spielerische Lösungen gegen die aggressive, offensivere WHV-Abwehr. Prakapenia war zwischen der 40. und 58. Minute "Tor-Alleinunterhalter" in seinem Team, das sich dank seiner Tore sogar noch einmal auf zwei Treffer absetzen konnte.
Doch in der "Crunch-Time" war es dann um Coburg geschehen. Aus einem 24:26 machten die Gastgeber mit ihrer überragenden Rückraumreihe Konitz, Schwolow, Drechsler, die auf 18 Tore kam und damit den HSC-Rückraum klar ausstach, ein 28:26.
Die gute Phase der Mannschaft von Jan Gorr, die aus einem 1:6 ein 16:12 machte, war da längst vergessen und gegen engagiert an der Grenze des Erlaubten zu Werke gehende WHVler waren 20 Minuten guter Handball zu wenig.
Bleibt abzuwarten ob WHV-Coach Christian Köhrmann mit seiner im Vorfeld geäußerten Ansicht, "die zwei Punkte bei uns braucht der HSC nicht zum Aufstieg" recht behält.
Trainerstimme
HSC-Trainer Jan Gorr: "Es war ein sehr wechselhaftes Spiel gegen couragiert auftretende Gastgeber. Wir schaffen es nach dem Rückstand durch gutes Positionsspiel und Tempospiel die Partie zu drehen. In der zweiten Halbzeit hat sich das Blatt dann wieder gewendet.
In der Abwehr haben wir keinen Zugriff mehr bekommen und im Angriff viele Situationen nicht clever genug gelöst, uns zu viel in Zweikämpfe verstricken lassen. Das müssen wir einfach klüger lösen. Das ist uns nicht gelungen. Deswegen sind die beiden Punkte zu Recht in Wilhelmshaven geblieben."
Wilhelmshavener HV - HSC Coburg 29:27 (13:16)
Wilhelmshavener HV: Dennis Doden, Angelo Grunz, Frederick Lüpke; Rutger ten Velde (3), Sebastian Maas, Fabrice Lehmann, Miladin Kozlina, Duncan Postel (3), Kuno Schauer, Evgeny Vorontsov (4/2), Janik Köhler, Bartosz Konitz (5), Matej Kozul (1), Tobias Schwolow (5), Rene Drechsler (8), Yannick-Marcos Pust.
Trainer: Christian Köhrmann.
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum; Markus Hagelin, Maximilian Jaeger (2), Lukas Wucherpfennig, Felix Spross (2),Dominic Kelm, Sebastian Weber, Anton Prakapenia (10), Florian Billek (6/2), Jakob Knauer (6), Pontus Zettermann, Tobias Varvne (1), Patrick Weber. - Trainer: Jan Gorr.
SR: Jan Krüger / Björn Schmidt.
Spielfilm: 3:0 (4.), 3:1 (5.), 6:1 (7.), 6:3 (9.), 7:3 (10.), 7:5 (13.), 8:5 (15.), 8:8 (17.), 10:10 (20.), 11:12 (24.), 11:13 (25.), 12:16 (30.), 13:16 - 13:17 (31.), 16:18 (35.), 18:19 (37.), 20:21 (41.), 22:23 (45.), 23:25 (48.), 24:26 (52.), 28:26 (58.), 29:27.
Zuschauer: 1002.
Siebenmeter: 2/2 - 2/3 (Billek scheitert an Grunz).
Strafminuten: 8 (Schwolow, Konitz, Kozul, Postel) - 10 (Varvne, Prakapenia 4, Hagelin 4).
Beste Spieler: Drechsler, Konitz - Knauer, Prakapenia.
Konstanz fehlt den HSC-Spielern schon lange Zeit, immer wieder.
Da tauchen bei mir schon auch Fragen auf, die das sportliche Umfeld derselben betreffen.