Albert und Victorias große Liebe

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Die Kostüme sind da: Ann-Sophie Weidinger stellt die junge Queen Victoria dar. Sie wird von Leopold, König der Belgien (Carsten Kumm) geschickt zum Coburger Prinzen Albert gelotst. Janet Janson (rechts) spielt Louise d' Orléans, Leopolds zweite Ehefrau. Foto: Carolin Herrmann
Die Kostüme sind da: Ann-Sophie Weidinger stellt die junge Queen Victoria dar. Sie wird von Leopold, König der Belgien (Carsten Kumm) geschickt zum Coburger Prinzen Albert gelotst. Janet Janson (rechts) spielt Louise d' Orléans, Leopolds zweite Ehefrau.  Foto: Carolin Herrmann
Barbara Zeller hat die musikalische Leitung des Projektes.
Barbara Zeller hat die musikalische Leitung des Projektes.
 
 
 
 
 
 

"Albert und Victoria" wird im September in der Ehrenburg uraufgeführt. Das Ensemble ist heftig am proben. Jetzt hat der Vorverkauf begonnen.

Albert und Victoria - die Liebe des 19. Jahrhunderts. Die Träumerei hat bis heute kein Ende, schon gar nicht in Coburg. Im Herbst soll das Musical zum traumhaften Königspaar herauskommen, geschrieben und inszeniert von der früheren Landestheater-Sängerin Ulrike Barz. Authentischer Aufführungsort: der Riesensaal der Ehrenburg. Die Proben gehen allmählich in die heiße Phase. Und der Kartenvorverkauf für die geplanten acht Vorstellungen hat jetzt begonnen.
Die beliebte Musical-Darstellerin Ulrike Barz landete bereits 2013 mit ihrem "Musical für Coburg" im Kongresshaus einen großen Erfolg in privater Produktion. Das Team hatte Blut geleckt und wollte weiter machen. Aber bittschön, sagte die umtriebige Hamburger Theaterfrau, die nicht nur Gesang, sondern auch Komposition studiert hat und die schon früher zwischen Profis und Laien übergreifende Projekte durchführte.

Und Stichwort Coburg: Barz hate sich bereits mit Wesen, Identität und Geschichte der Residenzler beschäftigt. Dann war da diese über hundert Jahre alte Biografie über Albert und Victoria, die sie geerbt und auch gelesen hatte - alles gute Ansätze, dem Phänomen tiefer auf den Grund zu gehen. Barz begann im Archiv zu forschen, die beiden haben ja Unmengen an Briefen hinterlassen. Über die uns ungewohnte "handfeste Sprache" müssen Barz und ihre Mitstreiter immer wieder lachen.
Das sind der Ebersdorfer Architekt Siegfried Pecher als Projektmanager und Darsteller von König William IV., Victorias maßlosem Onkel und Vorgänger auf dem englischen Thron, die Rödentaler Pianistin und Chorleiterin Barbara Zeller, welche die musikalische Leitung hat, der für das Tänzerische zuständige Robin Höhn und Hanna Mannagottera als Lichtdesignerin. Getragen wird das Projekt vom Fördervereine Kleinkunst und Varieté, der etwa 80 Mitglieder umfasst. Finanziert wird es mit Hilfe von Sponsoren. So hat die VR-Bank den Kartenverkauf übernommen.
Ulrike Barz schrieb also, nah am ursprünglichen Material, eine Bühnengeschichte, die sich auf die Jahre 1836 bis 1840 konzentriert. Gezeigt werden soll durchaus auch, dass Eheanbahnung, Kennenlernphase und die ersten Jahre keineswegs so himmelhoch jauchzend waren, wie bis heute vermittelt. Auch die bedeutende Rolle des Beraters Christian Friedrich von Stockmar, die früher überhaupt nicht berücksichtigt wurde, soll besser gewürdigt werden.
Geprobt wird seit Herbst letzten Jahres in der Turnhalle der Rudolf-Steiner-Schule in Beiersdorf. Von den über 80 Beteiligten des ersten Coburg-Projektes hat man sich diesmal konzentriert auf etwa 20 Darsteller. Erste Klang- und Stellproben gab es unterdessen auch schon in der Ehrenburg.


Die sehen ihnen ähnlich!

Außerdem können Marie-Sophie Weidinger, die demnächst ihr Musical-Studium abschließen wird, als junge Queen Victoria, der ebenfalls schon Theatererprobte, derzeit aber im Abistress befindliche Valentin Fruntke als Coburger Prinz Albert und Carsten Kumm als Onkel Leopold sogar schon in die Kostüme schlüpfen. - Mensch, die sehen doch alle drei ihren historischen Vorbildern sogar ähnlich! - Das ganze Team grinst. So will man das auch, so weit geht die Identifikation mit dem eigenen Werk schon.
Ulrike Barz selbst wird erst im August wieder von Hamburg, wo sie sich als freischaffende Künstlerin niedergelassen hat, nach Coburg zur weiteren Einstudierung kommen. Sie ist mittlerweile Mutter einer kleinen Antonia geworden. Mutter und Kind gehe es gut, berichtet Siegfried Pecher, (dem zugegebener Maßen nach der glücklichen Geburt ein Stein vom Herzen gefallen ist.)
Arbeit gibt es aber derzeit auch ohne Ulrike Barz-Murauer, wie sie jetzt heißt, genug. Regieassistentin Johanna Popp agiert im Namen von Ulrike Barz. Barbara Zeller feilt am Musikalischen. Der Anspruch des verkleinerten Ensembles ist diesmal noch höher; in der Ehrenburg wird man zudem unverstärkt singen und sprechen.
Barbara Zeller hat in Nürnberg und Detmold Klavier und Kammermusik studiert. Sie war für ein Studienjahr in Paris und zudem am Rimski-Korsakov-Konservatorium in St. Petersburg mit Schwerpunkt auf der pädagogischen Ausbildung. Zur Band gehören der Bassist David Lange und der Schlagzeuger Oliver Heß.

"Albert und Victoria" Musical von Ulrike Barz, die auch inszeniert. Musikalische Leitung Barbara Zeller, Produktionsleitung Siegfried Pecher, Choreografie Robin Höhn, Regieassistenz Johanna Popp, Licht Hanna Mannagottera.

Darsteller: Marie-Sophie Weidinger, Valentin Fruntke, Janet Janson, Carsten Kumm, Janina Ostermann, Jessika Puschak, Albert Gaßmann, Dorothe Brand, Jochen Seitz, Maximiian Kurth, Selina Schreiner, Lena Büttner, Anja Protzmann, Susann Lindner, Wolfram Haupt, Annegret Schüppler, Carl Baetjer, Andi Truckenbrodt.

Uraufführung 16. September, weitere Termine: 17., 18., 21., 22., 23., 24., 25. September, jeweils 19.30 Uhr im Riesensaal der Ehrenburg.

Karten gibt es ab sofort in allen Geschäftsstellen der VR-Bank Coburg für 26 Euro (ermäßigt 20 Euro).