Die Ankündigung der Partei "Die Rechte", ein Seminar im "Großraum Coburg" zu veranstalten, weckt die Aufmerksamkeit des Bündnisses "Coburg ist bunt".
"Theorie und Praxis" lautet das Thema des Seminars, das am Wochenende 9. bis 11. September stattfinden soll, und für das der Bundesvorstand der Partei als Veranstalter genannt wird. Wo genau sich die Teilnehmer treffen, das erfährt jeder von ihnen erst nach seiner Anmeldung. Worauf sich das Thema "Theorie und Praxis" genau bezieht, wird ebenfalls nicht erläutert.
"Wir beobachten diese Ankündigung aufmerksam", sagt Coburgs Regionalmanager Stefan Hinterleitner und spricht dabei für das Bündnis "Coburg ist bunt". Dass mit dem Großraum Coburg tatsächlich das Kreisgebiet gemeint ist, sei gar nicht so sicher, meint Hinterleitner. Es kämen auch Orte in Thüringen infrage. Sollte bekannt werden, dass sich die Teilnehmer der Partei im Landkreis oder der Stadt Coburg treffen und wo dort genau, dann werde das Bündnis über geeignete Gegenveranstaltungen nachdenken.
Die Rechte wurde 2012 gegründet und zählt laut Internetplattform Wikipedia bundesweit etwa 650 Mitglieder. Sie gilt als rechtsextrem, wurde aber vom Bundeswahlausschuss am 5. Juli 2013 zur Bundestagswahl als politische Partei zur Kandidatur zugelassen und bisher nicht verboten. Der Verfassungsschutz beschäftigt sich in seinem Bericht intensiv mit der Partei und sieht "aggressivkämpferisches Auftreten" der Mitglieder. Parteivorsitzender ist Christian Worch, der bereits seit den 70er Jahren im rechtsextremen politischen Spektrum von sich reden machte. Die Rechte erreichte zumindest vorübergehend Sitze in einigen Stadtparlamenten, so etwa in Veerden, Bautzen (wo NPD-Ratsmitglieder zur Rechten wechselten), Dortmund und Hamm.
Allzu groß ist die Sorge des lokalen Bündnisses gegen Rechtsextremismus wegen des Treffens offenbar nicht. Stefan Hinterleitner bestätigt zwar, dass man wegen der Ankündigung in Verbindung mit der Koordinierungsstelle Rechtsextremismus in Bayern stehe. Allerdings zeige die Erfahrung, dass solche Veranstaltungen der Minipartei häufig wegen Mangels an Teilnehmern wieder abgesagt werden.