50 Jahre in Coburg tätig: Ratgeber, die gebraucht werden

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Das Team der Erziehungs- und Familienberatung. Von links: Gudrun Held, Petra Ritter, Christl Hild-Reitz, die Leiterin Antje Hübscher, Erna Rank-Kern, Sean McCarthy und Dieter Schilling. Nicht auf dem Bild sind Teamassistentin Heike Ohland und Antje Kastler. Foto: Martin Koch
Das Team der Erziehungs- und Familienberatung. Von links: Gudrun Held, Petra Ritter, Christl Hild-Reitz, die Leiterin Antje Hübscher, Erna Rank-Kern, Sean McCarthy und Dieter Schilling. Nicht auf dem Bild sind Teamassistentin Heike Ohland und Antje Kastler. Foto: Martin Koch
Das musikalische Frauenkabarett lockerte mit seinen Beiträgen die Jubiläumsfeier der Erziehungs- und Familienberatung auf. Das Ensemble: Christel Opp, Anne-Kathrein Jordan, Cordelia Viebig, Kathi Schiller, Christl Betz, Heike Morneburg und Christine Truchseß-Sudermann. Foto: Martin Koch
Das musikalische Frauenkabarett lockerte mit seinen Beiträgen die Jubiläumsfeier der Erziehungs- und Familienberatung auf. Das Ensemble: Christel Opp, Anne-Kathrein Jordan, Cordelia Viebig, Kathi Schiller, Christl Betz, Heike Morneburg und Christine Truchseß-Sudermann. Foto: Martin Koch
 

2017 hat die Erziehungs- und Familienberatung des Diakonischen Werkes Coburg 628 Fälle bearbeitet. Am Wochenende wurde 50. Jubiläum gefeiert.

Die Erziehungs- und Familienberatung des Diakonischen Werkes hat am vergangenen Wochenende ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Im Jahr 1968 hat die Einrichtung im Gebäude des Augustenstifts ihre Arbeit begonnen. Seit 2017 befindet sich die Beratungsstelle in der Bahnhofstraße 28. In den Jahrzehnten dazwischen war die Erziehungsberatung im früheren Diakonisch-Sozialen Zentrum am Johann-Strauss-Platz zu Hause.

"Viele Kinder haben schwer erziehbare Eltern", zitierte Bürgermeister Thomas Nowak das schweizerische Multitalent Jean-Jacques Rousseau, er war auch Pädagoge, in seinem Grußwort. Mit eigenen Worten fuhr Nowak fort: "Die Erziehungsberatung trägt dazu bei, dass das nicht so bleibt." Die Erziehungs- und Familienberatung gebe Halt und Orientierung und arbeite mit Kindern und Eltern an einer guten Lösung. Der stellvertretende Landrat Christian Gunsenheimer stellte die Frage: "Was hätten wir in den letzten 50 Jahren bloß ohne Sie gemacht?"

Vom Miteinander der Generationen

Diakon Ulrich Brockdorff, Abteilungsleiter im Diakonischen Werk, warnte mit leichtem Schmunzeln auf der Basis der Gedanken von Rousseau, in der Wahl seiner Eltern könne man nicht vorsichtig genug sein. Und weiter: "Das Miteinander der Generationen ist ein lebenslanger Prozess!" Er stellte dabei drei wichtige Punkte heraus. Es sei eine schöpferische Gestaltungsfreiheit wichtig, ebenso eine achtsame Annahmebereitschaft und eine entscheidungsfreudige Gelassenheit.

Die Erziehungs- und Familienberatung ist ja im Grunde genommen eine kirchliche Einrichtung. "Gott ist die Liebe", sagte Dekan Stefan Kirchberger in seiner Andacht zu Beginn der Jubelfeier. "Der Mensch ist ein Spiegel der Liebe Gottes", fuhr der Dekan fort. Die Liebe Gottes mache den Menschen einzigartig. Der ratsuchende Mensch in der Beratungsstelle sei eben nicht nur einfach ein Kunde oder Klient. Der Mensch sei das Ebenbild Gottes. "Ich finde Dich gut", sei der grundlegende Dialog mit jedem einzelnen Menschen.

Humorvoll genommen

50 Jahre sind ein Grund zum Feiern. Damit die Köpfe beim Jubiläum nicht so rauchen mussten, gab es als auflockernde Zugabe einen Antritt des musikalischen Frauenkabaretts "Die Avantgardinen". Da durfte auch mal herzhaft gelacht werden. Die Kabarettistinnen stellten zum Beispiel ein paar humorvolle Szenen aus einem Elternabend mit sehr engagierten Müttern vor. "Nichts ist so erlabend wie ein Elternabend!" Da entsprang zwischen den Müttern ein echter Wettbewerb, wer denn eigentlich die bessere Tochter oder den besseren Sohn habe. "Sie sind total unfair zu unserer Emma-Sophia", wurde die fiktive Lehrerin geschimpft. Ein Hauch feministischer Gesellschaftskritik wurde auch serviert: "Die Kinder gehören zur Mutter, .... sagt mein Mann." Da blieb eine grundlegende Erkenntnis maßgeblich. So sagte eine der Mütter: "Die Kinder müssen viel mehr gelobt werden, auch für die einfachen Dinge." Na ja, die Erziehungs- und Familienberatung unterstützt Eltern und Kinder sicher auch noch in den nächsten Jahrzehnten."

Aus der Statistik: Im vergangenen Jahr hat die Erziehungs- und Familienberatung des Diakonischen Werkes 628 Fälle bearbeitet. Davon waren 454 Neuaufnahmen und 174 Übernahmen. Rund 60 Prozent der Fälle kamen aus dem Landkreis, knapp 40 Prozent aus der Stadt Coburg. 604 Personen wurden innerfamiliär und 133 Personen außerfamiliär beraten. 1203 Kinder profitierten von der Arbeit der Beratungsstelle.