Was sich in drei Jahrzehnten bei Projekten in Afrika geändert hat, zeigt sich auch am Fechheimer FEMA.
Kleine Kinder genießen einen fröhlichen Kindergartenalltag und Schulkinder bekommen die Chance auf eine Schulbildung. In der Nähschule wird genäht und im Garten wird angebaut, auch auf dem Hof werden Lebensmittel hergestellt. Dass das möglich ist, dafür sorgt auch FEMA.
Denn FEMA ist eine lebendige Partnerschaft der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Fechheim und Matamba in der Südwest-Diözese von Tansania. Das FEMA-Ziel, Hilfe zur Selbsthilfe anzuregen, lebt bereits seit dreißig Jahren. "Wir hätten letztes Jahr unser 30-jähriges Jubiläum so gerne mit einem fröhlichen Fest gefeiert", sagt FEMA-Leiterin Heidrun Mücke. Die Corona-Pandemie ließ aber kein Fest zu.
Viel bewegt
Mit seinem Engagement und der Begeisterung hat der Fechheimer FEMA-Kreis in seiner afrikanischen Partnergemeinde viel bewegt: FEMA finanzierte den Bau eines Waisenhauses, eines Kindergartens mit Gästehaus sowie einer Schule. Eine Nähwerkstatt wurde eingerichtet, ein Lehmbackofen gebaut und eine Wäscherei entstand. Ein Gemeindehaus und eine Kochschule kamen hinzu. Für Feldarbeiten gab es einen "Powertiller", Maschinen, die beim Bestellen der Felder helfen, und einen Traktor."Geld und materielle Güter sind ja nicht alles", sagt Mücke. Und deshalb wurden auch Bäume zur Nachhaltigkeit gepflanzt und Kühe zur Förderung der Selbstversorgung angeschafft. Für die Waisenkinder habe es mit einer Aktion 555 Decken gegeben, auch für die Schlafplätze der Kindergartenkinder.
Mücke: "Gemeinsam mit unseren Schwestern und Brüdern in Matamba verwirklichen wir solche Projekte." Eine Partnerschaft sei schließlich keine Einbahnstraße, vielmehr ein Geben und Nehmen, zumal beide Seiten davon profitieren würden. "FEMA unterstützt Kinder auf dem Weg in eine gute Zukunft. Christliche Werte wie die Nächstenliebe, das leben wir", was FEMA glücklich und zufrieden mache. Bemerkenswerte FEMA-Aktionen, Fördermitglieder und Spenden ließen die Geldquelle bisher nicht versiegen.
Pfarrer Mbwilo
Angefangen hatte alles mit dem Austauschpfarrer Job Mbwilo, der von 1987 bis 1991 mit seiner Familie in Fechheim lebte. Dank des damaligen Pfarrerehepaares Lobenhofer wurde die FEMA-Partnerschaft gegründet. Es entstand eine freundschaftliche Verbindung zu Mbwilos Heimatort Matamba, die stets wuchs. Bei seiner Rückkehr nahm Job Mbwilo die Begeisterung der Fechheimer für Matamba im Herzen mit.
"Ich denke, dass heute die Mehrheit der Pfarrer sich mit der Missionierung in die Dritte Welt nicht mehr so identifiziert", gibt FEMA-Mitglied Wolfgang Kob zu denken.
"Es gibt noch ganz wenige Seelsorger, die das noch auf ihre Fahne heften." Diese Bereitschaft sei nicht mehr so groß, "es tut sich sehr wenig." Vielleicht seien heutzutage solche Partnerschaften nicht mehr so leicht zu organisieren wie früher, sagt Kob."Da hatten wir schon das große Glück, dass Job Mbwilo in unserer Kirchengemeinde war", ergänzt Heidrun Mücke. "Diese persönliche Begegnung mit dem Pfarrer, ihn erlebt zu haben, das war unser großes Plus."