Die Coburger Volkshochschule vermittelt seit 100 Jahren Wissen an alle Bevölkerungsschichten. Das wird gefeiert.
Die Volkshochschule Coburg feiert 100-jähriges Bestehen: Ihre Geburtsstunde schlug am 12. Mai 1919 in der Aula der Friedrich-Rückert-Schule, gleich in der Nachbarschaft der heutigen Hauptstandorte in der Löwenstraße.
Das war eine Umbruchphase in der deutschen Geschichte und enger gefasst auch in der Coburger Lokalgeschichte. Der Erste Weltkrieg war 1918 zu Ende. Das Deutsche Reich wandelte sich von der wilhelminischen Monarchie in die Weimarer Republik. Coburg war kein Herzogtum mehr. Das Coburger Land war zum Freistaat Coburg geworden. Die Vereinigung mit dem damals auch noch jungen Freistaat Bayern sollte erst mehr als ein Jahr später erfolgen.
Der Wunsch nach Demokratie wurde aber im Gründungsaufruf der Volkshochschule schon deutlich. Schulrat August Reukauf: "Die Volkshochschule Coburg will die verschiedenen Berufsstände durch Vorträge und Arbeitsgemeinschaften sich näherbringen." Reukauf begreift das Teilen von Wissen in dieser Übergangszeit als eine Schlüsselaufgabe, die den Zusammenhalt des Volkes unterstützen soll.
"Wissen teilen", hat sich die VHS Coburg auch als Motto für ihre Jahrhundertfeier gewählt. Viele Volkshochschulen in Deutschland haben dieses Motto übernommen. VHS-Geschäftsführer Rainer Maier schlussfolgert: "Mit einem ethisch wertvollen Ergebnis, dass geteiltes Wissen sich nicht vermindert, sondern sich sogar vervielfacht."
Von Anfang Anfang an erfolgreich
In ihrem ersten Semester hatten sich gleich 1434 Hörer (und Hörerinnen) für das Angebot eingeschrieben; das kostete eine Mark. Erster VHS-Leiter war Amtsrichter Franz Rabich. Auf ihn sollte aber schon ein Jahr später Reukauf folgen. Weitere VHS-Leiter waren Hans von Boetticher (1932/1933) und August Seiffert. Unter Seifferts Leitung kam das vorläufige Ende der Volkshochschule Coburg. Es gab dann stattdessen einen Coburger "Bund für Volksbildung", das war eine Fachgruppe im "Kampfbund für Deutsche Kultur". +Als der braune Zauber vorbei war, rief der damalige Coburger Oberbürgermeister 1946 zur Neugründung der VHS Coburg auf, die am 7. März 1947 in der Kantine der Städtischen Werke vollzogen wurde.
Den Vorsitz übernahm wieder von Boetticher. In den Folgejahren standen Studiendirektor Friedrich Hoffmann und Hans Graßmuck an der Spitze der Bildungseinrichtung. 1987 übernahm Klaus Dietze die Leitung. Seit 2003 ist die VHS Coburg eine gemeinnützige Gmbh. Geschäftsführer ist Rainer Maier. Im Landkreis Coburg kümmerte sich bis 1973 das Kreiskulturamt um die Erwachsenenbildung. Seit 1973 gib es jetzt die Volkshochschule Coburg Stadt und Land mit 17 Außenstellen im Landkreis.