Im Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth (ÖBG) blüht seit Ostersonntag die größte Blume der Welt. Die Titanwurz ist nur für kurze Zeit zu bestaunen. Es gelten besondere Öffnungszeiten.
Eine der außergewöhnlichsten Pflanzen überhaupt, die sogenannte Titanwurz-Pflanze, ist heute (17. April 2022) zum sechsten Mal seit 2014 im Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth (ÖBG) erblüht. Der Titanwurz wächst eigentlich nur im Regenwald und stinkt nach Aas.
"Ich habe heute gar nicht damit gerechnet", berichtet Expertin Marianne Lauerer inFranken.de aufgeregt.
Update vom 17.04.2022, 13.15 Uhr: ÖBG Bayreuth freut sich über blühende Titanwurz - Besucher*innen willkommen
Pünktlich zum Ostersonntag hat der ÖBG Bayreuth einen Ausflugstipp. Bis 22 Uhr sind am Ostersonntag (17. April 2022) und am Ostermontag (18. April 2022) seine Tore geöffnet. "2009 hatten wir zuletzt zwischen 5.000 und 6.000 Besucherinnen und Besucher", erklärte Heike Schwarzer vom Botanischen Garten inFranken.de. Die Blume blüht lediglich etwa zwei Tage und Abende.
Lauerer hatte gewettet, sie würde erst am Dienstag aufgehen. Am Morgen sei das Hüllblatt auch noch da gewesen. Doch um die Mittagszeit "bewegte sich das Hochblatt vom Kolben weg, ich bin ganz nervös geworden und sofort hingefahren", so Lauerer.
Über eine Webcam kann die Titanwurz auch von weitem betrachtet werden.
Bayreuther Titanwurz: Größte Blume der Welt stinkt nach Aas
Sie kann mehrere Meter hoch werden, aber blüht nur etwa zwei Tage und Abende. "Sie blüht nur so kurz, weil sie eine ungeheure Energie verbrauchen muss, um ihren Geruch über die Dächer des Regenwaldes zu verbreiten. Sie muss ja normalerweise auf große Reichweite Insekten anlocken, um bestäubt zu werden. Sie legt also ihre gesamte Kraft in diese zwei Tage, um in voller Kraft ihre große Tulpenzwiebel förmige Blüte präsentieren zu können. Außerdem erzeugt sie auch Wärme", sagte Schwarzer.
Der Titanwurz "stinkt ziemlich", so die Expertin. Am ersten Tag verströmt sie einen Geruch nach verwesendem Fleisch und faulen Eiern, einen sogenannten Aasgeruch, der wiederum Aaskäfer und gelegentlich auch Fliegen anlocken soll. Nur die können die Pflanze bestäuben.