31 Hunde in teilweise sehr schlechtem Zustand hat die Polizei auf der A93 Marktredwitz aus einem Transporter befreit. Die Tiere, darunter etliche Welpen und Jungtiere, seien in völlig verdreckten Käfigen eingesperrt gewesen, so ein Sprecher der Bundespolizei.
Sie hatten syrische Flüchtlinge vermutet in dem Ford Transit mit rumänischem Kennzeichen. Doch als die Beamten der Bundespolizeiinspektion Selb die Heckklappe öffnen, bellt es ihnen zigfach entgegen. 31 Hunde sind in dem Transporter verstaut - ohne Wasser und ausreichend Nahrung stehen sie, in enge Gitterboxen gepfercht, in ihren Exkrementen.
Nach Angaben der Bundespolizei stammen die Vierbeiner aus einem rumänischen Tierheim und sollten zu Abnehmern in Deutschland, Belgien und Großbritannien gebracht werden. Das hätten die drei Insassen des Fahrzeugs bei ihrer Befragung ausgesagt.
Der Transporter war am Samstagmittag gegen 13.30 Uhr auf einem Rastplatz an der A93 zwischen Wunsiedel und Marktredwitz kontrolliert worden.
"Wir tun das derzeit verstärkt, um illegal eingereiste Flüchtlinge und die dazu gehörigen Schleuserbanden aufzugreifen", sagt Polizeisprecher Manfred Ludwig und ergänzt: "Da passt so ein Transporter mit osteuropäischem Kennzeichen durchaus ins Bild."
Um die verängstigten Hunde kümmerten sich zunächst ein Tierarzt und mittlerweile die Amtsveterinäre des Landkreises Wunsiedel. Die Tiere - vom Welpen bis zum Senior diverser Rassen und Mischungen - waren zum Teil verletzt und dehydriert. Wie lange sie in dem Innenraum ausharren mussten, ist nicht bekannt. Laut Polizei war der Transporter in den frühen Morgenstunden des Samstag gestartet. Die Hunde sind vorerst auf drei Tierheime aufgeteilt.
Aus dem Landratsamt Wunsiedel hieß es gestern, die Behörde habe die Freigabe der Hunde bislang nicht erteilt; die Tiere blieben sichergestellt.
Pressesprecherin Daniela Hirsche erklärte, die Amtstierärzte überprüften noch, ob alle notwendigen Impfungen vorgenommen wurden. "Die Papiere müssen vollständig sein. Dazu kommt, dass einige Hunde nach Auskunft der Tierärzte momentan nicht transportfähig sind." Ob, wann und wie die Tiere zu ihren neuen Besitzern kommen, sei noch unklar, sagte Hirsche.
Tierschützer aus Wunsiedel bestätigten, dass die Abnehmer der Hunde mit Unverständnis auf das Zurückhalten ihrer "Ware" reagierten.
Ich komme aus der Gegend, wir hatten Fotos in der Zeitung. Darunter eins von dem geöffneten Transporter.
Wenn das der Blick war, der sich nach dem Öffnen durch die Polizei bot, sieht man nichts von völlig verdreckten Käfigen.
Man sieht: Eine saubere Jacke und zwei neue lange Leinen vorn links griffbereit hängen, weitere scheinen oben auf einer Box zu liegen. In der Mitte des Vans, allerdings nicht sehr deutlich, erkennt man einen sauberen Blechnapf, ein rotes Schäufelchen und einen schwarzen Müllsack. Es wirkt alles sauber. Rechts vorn steht griffbereit ein roter Handfeger und eine Sprühflasche, die sehr nach Reinigungsmittel aussieht. In jeder Transportbox sind Decken, und die wirken sauber. Die Hunde wirken nicht panisch oder apathisch / am Ende ihrer Kräfte.
Wann wurde der Van gestoppt, und wann kamen die Hunde dann aus ihren Boxen? Im Transporter sieht der Käfig unten rechts, mit dem Schäfermix und dem Braunweißen, sauber aus. Das Bild, wo sie im eigenen Kot stehen, wurde im Tierheim Wunsiedel gemacht, da bin ich mir ziemlich sicher! (Weiße Fliesen im Hintergrund und beige am Boden, wenn mich meine alten Augen nicht trügen..) Stunden später vermutlich und nach viel Hektik und Stress.
http://www.blickpunkt-verlag.de/bpws/nachrichten/landkreis_wunsiedel/art279956,3408150
Danke Kerstin Popp
Mir kommt das Ganze "sehr eigenartig" vor. Ich stelle den Verdacht in den Raum, dass man hier wieder mal dieser Art des Auslandstierschutzes Schaden zufügen möchte.
Peter Kahr
Obmann TirolerTierEngel e.V.
Tierschützer schätzen den Umsatz, der pro Jahr mit dem Handel von Hundewelpen aus Massenzuchten erwirtschaftet wird, auf fast 400 Millionen Euro jährlich‑ allein in Deutschland. Die Welpen, die auf Wochenmärkten oder in Annoncen angeboten werden, stammen zumeist aus Massenzuchten, Tierfabriken im osteuropäischen Ausland. Schon nach wenigen Wochen viel zu früh von den Mutterhündinnen getrennt, können die Kleinen nicht selten gerade erst laufen. Doch je kleiner und hilfloser das Hündchen wirkt, desto größer ist die Chance des Händlers, es zu verkaufen. Fast alle dieser Welpen sind krank, viele überleben nur wenige Wochen.
Frage an die Redaktion hier: Normalerweise werden immer Fotos von den Zuständen am Transporter öffentlich gezeigt. In dem Fall sehe ich aber keine. Warum?
Peter Kahr
Obmann TirolerTierEngel e.V.