In der Langen Straße werden die Anwesen 22 und 24 saniert. Ein Not-Radweg führt um die Baustelle herum, doch auf diesem quetschen sich Fußgänger.
Die Reaktion von Stadtsprecherin Ulrike Siebenhaar kommt direkt: "Mit dieser Baustelle sind wir seit einer Woche dauerbeschäftigt." Und: "Wir sind am Nachbessern, die Beschilderung wird optimiert." Straßenverkehrsrechtlich sei alles korrekt geregelt, doch auch Siebenhaar stellt fest: Die Umleitung von Fußgängern und Radfahrern um das Baufeld in der Langen Straße 22 und 24 funktioniert nicht.
Es ist überhaupt eine Sondersituation auf einer der wichtigsten Strecken des innerstädtischen Rings: In der Langen Straße sorgen
zeitgleich zwei Großbaustellenfür extrem beengte Platzverhältnisse. In Blickrichtung "Am Kranen" lässt die Sparkasse das "Quartier an den Stadtmauern" in die Höhe wachsen.
Wenige Meter weiter vorne, auf der anderen Straßenseite, saniert die Mediengruppe Oberfranken die Anwesen mit den Hausnummern 22 und 24. Dort wird derzeit ein mobiler Kran aufgebaut. Die Baustellenumleitung für Fußgänger und Radfahrer soll hier jedoch anders verlaufen als am "Quartier".
Soll, weil das bisher nicht klappt.
Die Idee ist eigentlich folgende: Wer stadtauswärts in Richtung Schönleinsplatz unterwegs ist, darf als Radfahrer den Not-Radweg benutzen. Dieser führt eng an der Baustellenwand vorbei und ist mit Warnbaken von der Fahrbahn abgetrennt.
Fußgänger dagegen sollen die Straßenseite wechseln und auf der anderen Seite bei den beiden Cafés weiterlaufen - nur tun sie das nicht. So kommt es durchaus zu kritischen Situationen, wenn etwa Fußgänger Radfahrer beschimpfen, die eigentlich rechtmäßig auf dem Not-Radweg unterwegs sind. Andererseits sind manche Radler auf der Umleitungsstrecke so schnell unterwegs, dass die verirrten Fußgänger zusammenzucken.
Und schließlich ist da noch jene Situation, die Stadtsprecherin Ulrike Siebenhaar besonders Sorgen macht: "Manche Radfahrer fahren sogar neben den Warnbaken auf der Fahrbahn - gegen die Einbahnstraße. Dabei ist dort doch eh schon kein Platz!" Was passiert, wenn in so einem Moment ein Stadtbus entgegenkommt, will sich die Stadtsprecherin nicht ausmalen.
Immerhin: "Auch, wenn mal geschimpft wird - die Bamberger passen aufeinander auf." Ausreizen will die Stadt, die für die Verkehrsregelung verantwortlich ist, diesen Umstand jedoch nicht und zügig durch andere Schilder Klarheit schaffen. Das wichtigste dürfte sein: "Fußgänger Straßenseite wechseln" und zwar ausgeschrieben, denn in Bildsprache existiert es bereits, wird aber offenbar nicht verstanden.
Der Seitenwechsel soll erleichtert werden, indem auf der gegenüberliegenden Straßenseite kleine Rampen angebracht werden. Damit soll für Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen der Weg besser zu bewältigen sein.
Übrigens: Das blaue "Radweg"-Schild steht auch wieder da. Das hatte am zweiten Tag der Baustelleneinrichtung gleich mal jemand geklaut und damit für noch mehr Unsicherheit gesorgt.
Ein weiterer Punkt ist die Situation der Geschäftsleute in der Langen Straße. Dazu fanden und finden laut Siebenhaar Gespräche statt.
Einen derart schmalen Notradweg anzulegen (wo bleiben Anhängergespanne, Liegeräder mit langem Radstand, Tandems und Lastenräder?) sowie Fußgänger zum mehrfachen Queren einer dicht und viel befahrenen Fahrbahn zu nötigen, kann nur dem (oder der) einfallen, der / die die Welt ausschließlich aus der Windschutzscheibenperspektive betrachtet. Von nicht motorisiertem Verkehr hat die verantwortliche Person jedenfalls nicht den blassesten Schimmer einer Ahnung.
Aber auch der Vorschlag, Radler sollten auf diesem Pfad, gemischt mit dem übrigen fußläufigen Verkehr, schieben, entbehrt nicht eines erheblichen Quantums an Realsatire. Ein schiebender Radler benötigt fast die doppelte Breite eines fahrenden. Und schon jetzt reicht der Querschnitt kaum für Begegnung - von Rollstühlen, Rollatoren und Kinderwagen ganz abgesehen.
Eine intelligente Verkehrsplanung wäre in der Lage gewesen, bei allseitiger Inkaufnahme von Kompromissen eine zufriedenstellende Lösung zu erarbeiten. Da bei den zuständigen Behörden aber regelmäßig nicht über die Kühlerhaube hinaus gedacht wird, ...
Das war doch klar, dass das nicht funktioniert, aber immerhin hat diese "Verkehrsführung" ein Lob der Fahrradlobby (ADFC und Radentscheid) erhalten. Dumm gelaufen würd ich sagen. Die Lange Str. ist nunmal vom Charakter her eine Fußgängerzone und keine Durchfahrtsstr. und das sollte endlich auch komplett umgesetzt werden. Der Individualverkehr hat in der Innenstadt nichts zu suchen, zumal er dort ja sowieso nur noch mit max. 20 km/h fahren darf. Rettungswagen oder Einsatzfahrzeuge kommen da nie durch, egal ob da ne Baustelle ist oder nicht.
Bamberger Verkehrsplanung. Nix neues.
Ich würde gerne mal die Hirnwindungen der Bamberger Verkehrsplaner ergründen!
1. seit Jahren war bekannt, dass eine Großbaustelle in der Langen Straße kommt, dass die Platz braucht kein Gedanke......2. Die Gehwege werden verbreitert, dass die Touristen und die Gastronomie platz hat, so gibt es nur noch eine Fahrspur, die sich alle teilen .....genial gelöst, der Rettungswagen steckt fest, weil die Autos davor nicht ausweichen können. 3. Fußgänger müssen die Straßenseite wechseln, okay, aber dann brauchts einen Zebrastreifen,behelfsmäßig und Radfahrer die für Füßgänger anhalten sonst nutzt der auch nix.....Oder wird das jetzt der Vorgeschmack auf eine Flaniermeile?
Bamberger Innenstadt und Fahrrad?
Das geht ja gar nicht. Viel zu gefährlich für Mensch und Rad.
Da fahr ich mit dem Auto und lauf ein Stück. Wenn es denn sein muss.
Es entsteht für mich der Eindruck, dass eh nur Touristen, Studenten und Asylanten zählen.