Zwei Großprojekte für Hirschaid

2 Min
Der Entwurf zeigt den neuen Pausenhof zwischen Anbau (rechts) und neuer Sporthalle (links). Illustration: Baurconsult
Der Entwurf zeigt den neuen Pausenhof zwischen Anbau (rechts) und neuer Sporthalle (links). Illustration: Baurconsult
So könnte die neue Wohnanlage ausschauen.Illustration: K+M Immobilien
So könnte die neue Wohnanlage ausschauen.Illustration: K+M Immobilien
 

Der Bauausschuss begrüßt die Ausbaupläne des Landkreises für die Realschule. In einer Mehrgenerationen-Wohnanlage könnten 50 Wohneinheiten entstehen.

Tempo bitte! Bürgermeister Klaus Homann brachte in der jüngsten Bauausschusssitzung die Hoffnung zum Ausdruck, dass zwei Großprojekte abgeschlossen sein werden, bevor im Jahr 2020 mit der Sanierung oder dem Ersatzneubau der Grieswegbrücke über die künftig viergleisige Bahnstrecke das Jahrhundertprojekt begonnen wird. Jeweils einstimmig erteilte der Bauausschuss das gemeindliche Einvernehmen zur Erweiterung der Realschule und zum Neubau einer "Mehrgenerationen-Residenz für Jung und Alt" im Baugebiet Hohe Beete - in nächster Nähe zur Staatlichen Realschule.

Die Kosten der Realschulerweiterung von rund 12,5 Millionen Euro trägt zum Großteil der Landkreis Bamberg (knapp zehn Millionen Euro), den Rest der Freistaat Bayern. Private Investoren sollen das Geld für die Seniorenwohnanlage aufbringen, die von der Kronacher K+M-Immobilien GmbH errichtet wird. Die 50 Wohneinheiten mit 67 bis 78 Quadratmeter Wohnfläche betrachtet Bürgermeister Homann als "Gewinn für Hirschaid".

Da zur Erschließung des Baugebietes auch noch die Realschulstraße verlängert werden muss, verwandelt sich Hirschaids Süden schon bald in eine richtig große Buddelkiste. Der Ablauf der Baumaßnahmen bedarf eingehender Koordination.


Bereits zweite Erweiterung

Containerlösungen, die Ausquartierung von Klassen in andere Schulhäuser, der Mangel an Hallensportflächen - das alles soll beendet werden durch die zweite Erweiterung der 1971 für 16 Klassen errichteten Realschule. Die erste Vergrößerung auf 24 Klassen, abgeschlossen im Jahr 2009, erwies sich als zu kurz gesprungen. Inzwischen peilt der Landkreis den Ausbau auf 31 Klassenzimmer plus Fach-, Übungs- und Ausweichräume sowie eine Mensa mit Ganztagseinrichtung und eine Doppelturnhalle an.

Die Architektin Christina Rapp von Baurconsult Haßfurt stellte dem Bauausschuss die Pläne und Ansichtsmodelle vor. Sehr erfreut nahmen die Kommunalpolitiker zur Kenntnis, dass der Anbau für Mensa und Klassenzimmer von vornherein für eine eventuell erforderlich werdende Aufstockung vorgesehen ist. Holzfassaden am Schulneubau sowie an der Zweifach-Turnhalle, begrünte Dächer, ein zusätzlicher Pausenhof, eine Mensa mit "Ganztagszone", ein Saal für den Musikunterricht, ein neues Rasenspielfeld und der Ersatz für den Hartplatz, der für die Neubaumaßnahme zunächst geopfert werden muss - da gab es seitens des Bauausschusses nichts zu meckern. Der Landkreis erwartet den Baubeginn spätestens im Mai 2018. Sofort nach der Förderzusage der Regierung soll das Projekt verwirklicht werden.

Durchaus kritisch beäugt wurde das Vorhaben der K+M Immobilien GmbH Kronach, denn vom Umfang und von der verdichteten Bauweise her ist es ein Novum für Hirschaid. Es trägt der zunehmenden Alterung der Gesellschaft Rechnung.


Zentrumsnahe Lage

Mit einem Bauvolumen von 10,4 Millionen Euro sollen auf einem 5220 Quadratmeter großen Grundstück in vier Gebäuden 50 Wohnungen, 57 Tiefgaragenstellplätze sowie 30 Parkplätze in der Grünanlage entstehen. Der geschäftsführende Gesellschafter des Bauträgers, Karl-Heinz Wunder, teilte dem Ausschuss mit, dass für mindestens 20 Wohneinheiten bereits Käufer vorgemerkt seien. Die Lage sei eben "fantastisch", zentrumsnah und nicht weit vom XXXL-Möbelhaus, das von Senioren sicher gerne auch zum Zeitvertreib angesteuert werden dürfte.

Eine architektonische Herausforderung ist die gefällig Gestaltung eines sogenannten "Riegelbaus" - ein langgestreckter Baukörper, der zur nahen Bahnstrecke hin eine akustische Barriere bilden muss. Zusätzlich wird eine gläserne Wand als Schallschutz aufgebaut. Das gesamte Oberflächenwasser wird auf dem Grundstück der Versickerung zugeführt. Die Wohnanlage wird auch über Räume für den ambulanten Pflegedienst, eine Arztpraxis, einen Friseur und ein Café verfügen. Mithin ein behinderten- und seniorengerechtes Refugium für alle Generationen. Der Bauträger will am liebsten sofort mit den Arbeiten beginnen.