Das Thema bleibt heiß diskutiert, von einer hohen Wahlbeteiligung ist auszugehen.
Spannend bis zum Schluss: Wie die Bamberger am 18. November beim Bürgerentscheid zur Zukunft des Geländes der ehemaligen Munitionsanstalt (Muna) im Hauptsmoorwald abstimmen werden, wird auch nach einer vom Fränkischen Tag und von Radio Bamberg in Auftrag gegebenen Umfrage nicht eindeutig klar. Eine Tendenz lässt sich aber erkennen, der Vorschlag der Bürgerinitiative "Für den Hauptsmoorwald" (BI) - und damit gegen den Gewerbepark - erfreut sich etwas größerer Beliebtheit.
Von einer hohen Beteiligung ist auszugehen: 86 Prozent der Befragten gaben an, "bestimmt" abzustimmen. Vier Prozent werden "sehr wahrscheinlich" mit darüber entscheiden, ob auf dem 140 Hektar großen Muna-Gelände ein 46 Hektar großes Gewerbegebiet entsteht, oder ob das abgesperrte Gebiet erhalten bleibt.
Gutes Stimmungsbild
41 Prozent der 284 Befragten wollen für das Ratsbegehren der Stadt, "Bambergs Zukunft", stimmen. Das sieht einen Gewerbepark mit einer Fläche von 46 Hektar vor, die nach Auffassung der Mehrheit der Stadträte dringend benötigt werden. Der Rest des Muna-Geländes soll als Naherholungsgebiet entwickelt werden.
48 Prozent der Teilnehmer, also 20 Befragte mehr, wollen für das Begehren der BI stimmen. Darin wird gefordert, dass sämtliche Planungen zur Errichtung eines Industrie- oder Gewerbegebiets gestoppt werden, um die Natur zu erhalten.
Zoltan Juhasz vom Baces-Institut der Universität Bamberg leitete die Umfrage. Die Antworten der rund 300 Befragten "bieten ein gutes Stimmungsbild", wie er sagt. "Aber es ist sehr knapp." Da etwa 15 Prozent der Teilnehmer noch unschlüssig sind und sich rund 60 Prozent nur mittelmäßig (39 Prozent) schlecht (12 Prozent), oder sehr schlecht (8 Prozent) informiert fühlen, "ist bis zur Abstimmung noch einiges möglich."
Qual der Wahl
Ein Grund für die Unschlüssigkeit: Den Bambergern scheinen sowohl Naturschutz als auch die wirtschaftliche Entwicklung wichtig zu sein. Der Aussage, dass der Hauptsmoorwald als Naherholungsgebiet erhalten bleiben soll, stimmten über 90 Prozent der Befragten zu. Ein Großteil ist auch der Meinung, dass die auf dem Muna-Gelände lebenden seltenen Tier- und Pflanzenarten eines konsequenten Schutzes bedürfen. Allerdings geht auch eine Mehrheit davon aus, dass auf dem Gelände Arbeitsplätze entstehen können und das Gewerbegebiet neue Investoren und Unternehmen nach Bamberg locken würde. So bleibt die Qual der Wahl.
Deutlicher wird die Tendenz in Richtung Bürgerbegehren allerdings anhand einer Frage, bei der auch die kürzlich diskutierten aber verworfenen Kompromissvorschläge von Oberbürgermeisters Andreas Starke (23 Hektar Gewerbefläche) und der BI (10 bis 14 Hektar) zur Debatte stehen. Der Vorschlag "Bambergs Zukunft" bekäme dann nur neun Prozent Zustimmung, der von Starke 30 Prozent, der BI-Kompromiss 24 Prozent. Die Mehrheit (37 Prozent) würde allerdings auch in diesem Fall für das Bürgerbegehren "Für den Hauptsmoorwald" stimmen.
argumentation überzeugend ? was soll diese fragestellung ? naherholungsgebiet, ja für wen denn , altlasten, ja was soll das denn überhaupt !!! jetzt holzen wir erst mal ab, dann schauen wir weiter und in oder bei stadtlauringen forsten wir dann auf, wäre doch gelacht wenn wir das problem nicht gebacken bekommen
Alle Achtung, die Vertreter haben sich gegen dir Armada der Wirtschftsvertreter und Politprofis ganz wacker geschlagen.
Ein paar Widersprüche sollte die Stadt noch klären:
- Warum soll ausgerechnet die Rodung von rund 50ha Wald mit einem besseren Hochwasserschutz veknüpft werden? Ist nicht der Wald selbst der beste Hochwasserschutz?
- Warum sollen für 84ha mehr zugänglichen Wald zunächst einmal 50ha Wald gefällt werden?
- Wie soll das "neue" Naherholungsgebiet denn altlastenfrei zugänglich gemacht werden? Muss man dafür nicht zunächst die Bäume entfernen, um die Altlasten zu bergen? Und will die Stadt das wirklich bezahlen? Wo bleibt dann das Naherholungsgebiet?
Die Argumentation der Stadt war für mich nicht überzeugend.