Wenn Gefühle durcheinander sind

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Jörg Wolstein hatte am Samstag mutige Helferinnen und Helfer: Zwei Mädchen holten eine riesige Schlange aus einem Sack, die zum Glück aus Plüsch war. Dann zogen die Geschwister Anna und Jonathan eine Steckerleiste aus einer Tasche. Komischerweise haben wir vor Schlangen mehr Angst als vor Steckdosen - obwohl die auch gefährlich sind. Foto: Barbara Herbst
Jörg Wolstein hatte am Samstag mutige Helferinnen und Helfer: Zwei Mädchen holten eine riesige Schlange aus einem Sack, die zum Glück aus Plüsch war. Dann zogen die Geschwister Anna und Jonathan eine Steckerleiste aus einer Tasche. Komischerweise haben wir vor Schlangen mehr Angst als vor Steckdosen - obwohl die auch gefährlich sind. Foto: Barbara Herbst
Sarah (8) aus Bamberg: "Mir hat es heute sehr gut gefallen. Ich fand es schön, dass uns der Professor so viel erklärt hat. Ich wusste noch nicht, dass das Wort ,bescheuert‘ von ,scheuern‘ kommt. Ich gebe dem Professor eine Eins plus mit Sternchen, weil er alles so gut erklärt hat." Foto: Barbara Herbst
Sarah (8) aus Bamberg: "Mir hat es heute sehr gut gefallen. Ich fand es schön, dass uns der Professor so viel erklärt hat. Ich wusste noch nicht, dass das Wort ,bescheuert‘ von ,scheuern‘ kommt. Ich gebe dem Professor eine Eins plus mit Sternchen, weil er alles so gut erklärt hat." Foto: Barbara Herbst
 
Anna (10) aus Friesen: "Wir haben heute viel über seelische Krankheiten erfahren und gehört, dass man krank werden kann, wenn man ganz, ganz viel Angst hat. Ich selbst habe vor giftigen Spinnen Angst. Und wenn ich irgendwo ganz oben stehe und runterschaue."
Anna (10) aus Friesen: "Wir haben heute viel über seelische Krankheiten erfahren und gehört, dass man krank werden kann, wenn man ganz, ganz viel Angst hat. Ich selbst habe vor giftigen Spinnen Angst. Und wenn ich irgendwo ganz oben stehe und runterschaue."
 
Josephine-Elisabeth (9), Königsb. "In der Schule haben wir über das Thema noch nichts gehört. Für mich war neu, dass man erst überschwänglich froh und dann depressiv sein kann - dass zwei so unterschiedliche Gefühle so schnell aufeinanderfolgen können." Foto: Barbara Herbst
Josephine-Elisabeth (9), Königsb. "In der Schule haben wir über das Thema noch nichts gehört. Für mich war neu, dass man erst überschwänglich froh und dann depressiv sein kann - dass zwei so unterschiedliche Gefühle so schnell aufeinanderfolgen können." Foto: Barbara Herbst
 
Rachida (9)aus Bamberg "Heute ging es um Gefühle - zum Beispiel Angst, Trauer, Wut und Freude. Wir haben einen Film gesehen, in dem ein Mann dachte, er kann fliegen. Erst war er gut drauf und später ganz traurig und er konnte nichts dagegen tun. Ein anderer dachte, er wird verfolgt." Foto: Barbara Herbst
Rachida (9)aus Bamberg "Heute ging es um Gefühle - zum Beispiel Angst, Trauer, Wut und Freude. Wir haben einen Film gesehen, in dem ein Mann dachte, er kann fliegen. Erst war er gut drauf und später ganz traurig und er konnte nichts dagegen tun. Ein anderer dachte, er wird verfolgt." Foto: Barbara Herbst
 
Sophie (9)aus Königsberg "Mir hat es heute sehr gut gefallen. Ich wusste noch nichts über das Thema, das war neu für mich, denn in der Schule haben wir darüber noch nichts gelernt. Ich war heute zum ersten Mal in der Kinder-Uni und fand, dass der Professor das gut gemacht hat."
Sophie (9)aus Königsberg "Mir hat es heute sehr gut gefallen. Ich wusste noch nichts über das Thema, das war neu für mich, denn in der Schule haben wir darüber noch nichts gelernt. Ich war heute zum ersten Mal in der Kinder-Uni und fand, dass der Professor das gut gemacht hat."
 
Helena (10) aus Bamberg "Heute ging es um Psychologie und um seelische Krankheiten. Ich fand die Filme interessant, die wir gesehen haben: Ein Mann hatte Angst, den Aufzug zu nehmen. Und er konnte auch nicht einfach so den Aufzug-Knopf drücken, sondern er musste ein Taschentuch nehmen. Vielleicht hat er das gemacht, weil er keine Bakterien haben wollte ... Ich habe so was zum Glück nicht. Aber für die, die das haben, ist es natürlich sehr traurig. Ich fand die Vorlesung schön und komme auch z...
Helena (10) aus Bamberg "Heute ging es um Psychologie und um seelische Krankheiten. Ich fand die Filme interessant, die wir gesehen haben: Ein Mann hatte Angst, den Aufzug zu nehmen ...
Helena (10) aus Bamberg "Heute ging es um Psychologie und um seelische Krankheiten. Ich fand die Filme interessant, die wir gesehen haben: Ein Mann hatte Angst, den Aufzug zu nehmen. Und er konnte auch nicht einfach so den Aufzug-Knopf drücken, sondern er musste ein Taschentuch nehmen. Vielleicht hat er das gemacht, weil er keine Bakterien haben wollte ... Ich habe so was zum Glück nicht. Aber für die, die das haben, ist es natürlich sehr traurig. Ich fand die Vorlesung schön und komme auch z...
 
Finn-Jannis (9) aus Bamberg "Ich fand es heute sehr interessant und spannend. Und ich wusste noch nicht, dass der Ausdruck ,du spinnst wohl!‘ vom Spinnen kommt. Und die ganzen Fachbegriffe kannte ich auch noch nicht, zum Beispiel das Wort ,Depression‘. Ich würde dem Professor eine Eins plus geben, denn er hat alles gut erklärt."
Finn-Jannis (9) aus Bamberg "Ich fand es heute sehr interessant und spannend. Und ich wusste noch nicht, dass der Ausdruck ,du spinnst wohl!‘ vom Spinnen kommt. Und die ganzen Fachbegriffe kannte ich auch noch nicht, zum Beispiel das Wort ,Depression‘. Ich würde dem Professor eine Eins plus geben, denn er hat alles gut erklärt."
 
Was ist das denn?! Anna und Jomathan ziehen eine Steckdosen-Leiste aus einer Tasche. Die Angst, einen Stromschlag zu bekommen, "erlernen" wir. Die Angst vor Schlangen ist angeboren. Foto: Barbara Herbst
Was ist das denn?! Anna und Jomathan ziehen eine Steckdosen-Leiste aus einer Tasche. Die Angst, einen Stromschlag zu bekommen, "erlernen" wir. Die Angst vor Schlangen ist angeboren. Foto: Barbara Herbst
 
Was ist das denn?! Anna und Jomathan ziehen eine Steckdosen-Leiste aus einer Tasche. Die Angst, einen Stromschlag zu bekommen, "erlernen" wir. Die Angst vor Schlangen ist angeboren. Foto: Barbara Herbst
Was ist das denn?! Anna und Jomathan ziehen eine Steckdosen-Leiste aus einer Tasche. Die Angst, einen Stromschlag zu bekommen, "erlernen" wir. Die Angst vor Schlangen ist angeboren. Foto: Barbara Herbst
 
Mit einem Experiment zeigte der Professor, dass wir vor einer Schlange ein bisschen Angst haben - selbst, wenn sie aus Plüsch ist. Foto: Barbara Herbst
Mit einem Experiment zeigte der Professor, dass wir vor einer Schlange ein bisschen Angst haben - selbst, wenn sie aus Plüsch ist. Foto: Barbara Herbst
 
Jörg Wolstein hielt am Samstag an der Kinder-Uni Bamberg die Vorlesung "Bist du verrückt, oder was? Seelische Krankheiten verstehen". Foto: Barbara Herbst
Jörg Wolstein hielt am Samstag an der Kinder-Uni Bamberg die Vorlesung "Bist du verrückt, oder was? Seelische Krankheiten verstehen". Foto: Barbara Herbst
 
Jörg Wolstein hielt am Samstag an der Kinder-Uni Bamberg die Vorlesung "Bist du verrückt, oder was? Seelische Krankheiten verstehen". Foto: Barbara Herbst
Jörg Wolstein hielt am Samstag an der Kinder-Uni Bamberg die Vorlesung "Bist du verrückt, oder was? Seelische Krankheiten verstehen". Foto: Barbara Herbst
 
Jörg Wolstein hielt am Samstag an der Kinder-Uni Bamberg die Vorlesung "Bist du verrückt, oder was? Seelische Krankheiten verstehen". Foto: Barbara Herbst
Jörg Wolstein hielt am Samstag an der Kinder-Uni Bamberg die Vorlesung "Bist du verrückt, oder was? Seelische Krankheiten verstehen". Foto: Barbara Herbst
 
Die jungen Studierenden erfuhren in der Vorlesung "Bist du verrückt, oder was?" viel über Krankheiten der Seele. Barbara Herbst
Die jungen Studierenden erfuhren in der Vorlesung "Bist du verrückt, oder was?" viel über Krankheiten der Seele. Barbara Herbst
 
Die jungen Studierenden erfuhren in der Vorlesung "Bist du verrückt, oder was?" viel über Krankheiten der Seele. Barbara Herbst
Die jungen Studierenden erfuhren in der Vorlesung "Bist du verrückt, oder was?" viel über Krankheiten der Seele. Barbara Herbst
 
Die jungen Studierenden erfuhren in der Vorlesung "Bist du verrückt, oder was?" viel über Krankheiten der Seele. Barbara Herbst
Die jungen Studierenden erfuhren in der Vorlesung "Bist du verrückt, oder was?" viel über Krankheiten der Seele. Barbara Herbst
 
Die jungen Studierenden erfuhren in der Vorlesung "Bist du verrückt, oder was?" viel über Krankheiten der Seele. Barbara Herbst
Die jungen Studierenden erfuhren in der Vorlesung "Bist du verrückt, oder was?" viel über Krankheiten der Seele. Barbara Herbst
 
Die jungen Studierenden erfuhren in der Vorlesung "Bist du verrückt, oder was?" viel über Krankheiten der Seele. Barbara Herbst
Die jungen Studierenden erfuhren in der Vorlesung "Bist du verrückt, oder was?" viel über Krankheiten der Seele. Barbara Herbst
 
Die jungen Studierenden erfuhren in der Vorlesung "Bist du verrückt, oder was?" viel über Krankheiten der Seele. Barbara Herbst
Die jungen Studierenden erfuhren in der Vorlesung "Bist du verrückt, oder was?" viel über Krankheiten der Seele. Barbara Herbst
 

Angst ist wichtig: Sie kann uns zum Beispiel vor etwas Gefährlichem wie einer Riesen-Schlange retten. Zu viel Angst kann allerdings krank machen. Darum ging es unter anderem am Samstag in der Vorlesung "Bist du verrückt, oder was?"

Wenn wir uns ein Bein brechen, tut das ziemlich weh. Wir müssen ins Krankenhaus, bekommen einen Gips-Verband, auf dem wir unsere Freunde unterschreiben lassen können, und humpeln für einige Wochen durch die Gegend. Das Gips-Bein können alle sehen.


Seelische Krankheiten entstehen, wenn die Wahrnehmung, das Denken oder das Fühlen nicht richtig klappen

Aber nicht alle Krankheiten sind so ein klarer Fall wie ein gebrochenes Bein oder ein Schnupfen: Wenn die Seele krank wird, kann man das nicht so einfach sehen und verstehen. Darum ging es am Samstag in der Kinder-Uni-Vorlesung "Bist du verrückt, oder was? Seelische Krankheiten verstehen". Jörg Wolstein, der an der Uni Bamberg normalerweise Erwachsene im Fach Psychologie (sprich: psü-cho-lo-gieh) unterrichtet und ihnen etwas über die menschliche Psyche (= die Seele) beibringt, erforschte mit den Jungen und Mädchen, was passiert, wenn
die Seele krank wird.
Dazu zeigte er ein paar Filmausschnitte: Zuerst war da ein Mann, der im Badezimmer vor dem Spiegel steht, und sich die Zähne putzt. Plötzlich hört er eine Stimme in seinem Kopf, die vorher nicht da war. Da mussten die meisten Kinder erst einmal kichern. Aber schnell war klar: Bei dem Mann stimmt was nicht. "Das Sehen und Hören kann gestört sein", erklärte der Professor. "Das geht auch vielen Flüchtlingen so: Sie haben etwas so Schreckliches erlebt, dass sie das immer wieder im Kopf durchmachen müssen und dann Stimmen hören, obwohl die gar nicht da sind."


Was ist eigentlich normal?

Ein anderer Filmausschnitt zeigte einen Mann, der komplizierte Rechenaufgaben in Sekundenschnelle lösen kann. Aber was eine Tafel Schokolade kostet, konnte er nicht sagen. "Er ist ein Super-Rechner, aber alles, was mit dem normalen Leben zu tun hat, kann er nicht", stellte ein Junge fest. "Genau", stimmte ihm der Professor zu. "Dieser Mann denkt anders als andere."
Auch die Gefühle können durcheinandergeraten: "Angst zum Beispiel ist wichtig, denn sie warnt uns vor gefährlichen Tieren oder davor, dass wir irgendwo runterfallen", sagte Jörg Wolstein. Wenn aber jemand immer Angst hat, obwohl weit und breit keine Gefahr lauert, kann er krank werden. Mit einem Experiment zeigte der Professor, dass wir vor einer Stoff-Schlange mehr Angst haben als vor einer Steckdosen-Leiste, "obwohl es wahrscheinlicher ist, dass wir einen Stromschlag bekommen, als von einer Schlange gebissen zu werden". Die Angst vor Schlangen ist angeboren, "die vor Steckdosen müssen wir erst erlernen."


Wer Bescheid weiß, braucht keine Angst zu haben

Am Schluss waren sich alle einig, dass es gut ist, wenn man über seelische Krankheiten Bescheid weiß: "Dann muss man keine Angst mehr davor haben!", stellte ein Mädchen fest. Und noch etwas fanden die Kinder heraus: Nicht alles, was nicht normal ist, ist krank.