Wechsel von Gunzendorf nach Gundelsheim

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Pfarradministrator Alexander Berberich wird von großen und kleinen Gundelsheimern begrüßt. Foto: Maria Köppl
Pfarradministrator Alexander Berberich wird von großen und kleinen Gundelsheimern begrüßt.  Foto: Maria Köppl
 
 

Pfarradministrator Alexander Berberich tritt die Nachfolge von Pfarrer Marianus Schramm an.

Nach dem Wechsel von Pfarrer Marianus Schramm nach Litzendorf hatte man in Gundelsheim auf eine baldige Neubesetzung der Stelle gehofft. Dieser Wunsch ging nun in Erfüllung mit Pfarradministrator Alexander Berberich, der nicht allein kam, sondern auch seinen Hund Achilles mit nach Gundelsheim brachte.

Ein langer Kirchenzug, angeführt von den Pfarrgemeinde- und Kirchenräten, den Fahnenabordnungen von KAB, Gesangverein, Feuerwehr und FCN-Fanclub und einer großen Schar von Ministranten, führte den neuen Seelsorger bei seiner offiziellen Einführung in das Amt des Pfarradministrators in die Pfarrkirche.

Begleitet wurde er von Dekan Christoph Uttenreuther, Peter Barthelme, Edgar Hagel, Valentin Tempel und Marcus Wolf, dem evangelischen Pfarrer Jens Hans und den beiden hauptamtlichen geistlichen Mitarbeitern Mia Hofmann und Klemens Dorrmann. Auch zahlreiche Gläubige aus dem bisherigen Wirkungsort des neuen Pfarrers waren zum Gottesdienst gekommen.

Der neue Pfarrer ist 1968 in München geboren, hat aber oberfränkische Wurzeln. Nach dem Theologiestudium in Bamberg und Innsbruck und der Priesterweihe 1994 verbrachte er seine Kaplanszeit in Herzogenaurach, Höchstadt/Aisch, Nürnberg-St. Michael, Litzendorf und Hirschaid, unterbrochen durch ein Sabbatjahr in der Obdachlosenseelsorge bei Bruder Martin in Nürnberg. Seit 2003 war er Kuratus in Gunzendorf.

"Was muss ein Pfarrer in der Kirche tun?" fragte Dekan Uttenreuther am Beginn des Gottesdienstes. Das vorkonziliare Modell habe die Kirche wie einen Bus gesehen, in dem der Schaffner beziehungsweise der Pfarrer den Ton angibt und die Gemeinde passiv ist. Erst mit dem zweiten Vaticanum habe sich die Vorstellung vom wandernden Volk Gottes für die Kirche gebildet, bei dem viele gemeinsam unterwegs seien, aber es auch einen geben müsse, der die Wandergruppe zusammen halte.

Zuerst den Menschen sehen

Der Wechsel eines Pfarrers bedeute immer auch neue Beziehungen und Erfahrungen für die Gemeinde, die in ihm zuerst den Menschen sehen müsse. Der Dekan wünschte dem neuen Pfarrer und der Gemeinde ein gutes Miteinander und die Kraft zum Engagement aus dem Glauben.

Anschließend verlas der Dekan das Ernennungsschreiben, mit dem Alexander Berberich zum Pfarradministrator von Gundelsheim und Lichteneiche bestellt wurde. Danach überreichte ihm der Gundelsheimer Kirchenpfleger Walter Bleier einen symbolischen Schlüssel für die Pfarrkirche und sagte dem neuen Pfarrer die Unterstützung von Pfarrgemeinderat und Kirchenrat zu. Für den Pfarrgemeinderat versprach der Vorsitzende Andreas Hergenröder eine gute Zusammenarbeit und übergab dem Geistlichen ein neues Liegekreuz für den Altar.

In seiner Predigt beantwortete der neue Seelsorger die Frage: "Wozu braucht die Gemeinde einen Pfarrer?" Der Priester sei zum einen Mittler zwischen Gott und den Menschen, zum anderen sei der Pfarrer der Leiter der Gemeinde, um den Menschen zu dienen und nicht um sie zu beherrschen. Der Geistliche müsse mit seiner Arbeit ganz für Gott und die Menschen da sein. Berberich sagte, dass Pfarrer und Gemeinde gemeinsam das Kirchenschiff Gundelsheim und Lichteneiche schon auf Kurs halten werden.

Brot und Salz zur Begrüßung

Am Ende des Gottesdienstes wurde der neue Pfarrer mit Grußworten willkommen geheißen. Nach alter Sitte überreichte der Pfarrgemeinderat, vertreten durch Andreas Hergenröder und Stefan Düring, Brot und Salz als Willkommenszeichen zur Stärkung und Würze für die Arbeit in der Pfarrgemeinde.

Die beiden Ministranten Florian Ritter und Patrick Sumner begrüßten den Seelsorger in verschiedenen Sprachen im Namen der Jugend. Pfarrer Peter Barthelme aus Memmelsdorf hieß seinen Studienkollegen Berberich im Seelsorgebereich willkommen und bot ihm eine gute Zusammenarbeit an.

Die Grüße und Wünsche der evangelischen Kirchengemeinde überbrachte Pfarrer Jens Hans, dem ihm einen Reformatorenhocker mitgebracht hatte. Er wünschte sich, dass die beiden Gemeinden und Pfarrer gegenseitig Platz füreinander haben.

Eine Art Abschiedswort sprach der Bürgermeister von Buttenheim, Michael Karmann, der den Gläubigen empfahl, die Gedanken aus Alexander Berberichs Predigten immer mit nach Hause zu nehmen. Er hoffe, dass auch Gunzendorf bald einen neuen Pfarrer bekäme.

Offene Türen in den Vereinen

Gundelsheims Bürgermeister Jonas Merzbacher und sein Memmelsdorfer Kollege Gerd Schneider hießen den neuen Seelsorger im Namen der beiden politischen Gemeinden willkommen und wünschten, dass die gesamte Gemeinde für den neuen Pfarrer offen sein möge.

Für die Ortsvereine hatte Jürgen Ogurek vom Gesangverein Gundelsheim dem neuen Geistlichen "offene Türen" mitgebracht, die ihm die Mitgliedschaft in möglichst vielen Vereinen ermöglichen sollen. Er bot dem Geistlichen die Unterstützung der Ortsvereine beim Heimischwerden in der Gemeinde an.

Der Festgottesdienst wurde musikalisch mit gestaltet von einer Bläsergruppe des Musikvereins Gundelsheim. Im Anschluss an den Gottesdienst sangen die Kinder der Gundelsheimer Kindertagesstätte vor der Kirche ein Lied. Auch die Jugendblaskapelle Gundelsheim wartete mit einem Ständchen auf.

Beim anschließenden Stehempfang auf dem Kirchplatz konnte die Gemeinde den neuen Pfarrer in persönlichen Gesprächen besser kennen lernen.