Nach 13 Jahren an der Spitze der Bamberger Stadtwerke übergibt Klaus Rubach das Ruder an seinen Nachfolger Michael Fiedeldey.
Die letzten sechs Monate haben Klaus Rubach und Michael Fiedeldey den Tanker Stadtwerke Bamberg gemeinsam gesteuert. Nunmehr verlässt der "alte" Kapitän Klaus Rubach das Schiff endgültig und überlässt seinem Nachfolger Michael Fiedeldey das Steuer. Symbolisiert wurde die Amtsübergabe im Rahmen eines kleinen Festaktes im Foyer der Konzerthalle mit der Übergabe einer Schiffsglocke.
Rubach wählte die Glocke als Symbol, zum einen weil er selbst leidenschaftlicher Segler ist und zum anderen weil mit ihr Zeit und Wachrhythmus aber auch Warnsignale bei schlechter Sicht und Nebel gegeben wurden.
Zuvor jedoch blickten Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und Betriebsratsvorsitzender Hannes Porzelt sowie Mitarbeiter noch einmal auf die letzten Jahre zurück. "Als Rubach am 1. Januar 2004 die Steuerung übernahm, war es für den neuen Geschäftsführer eine Herkulesaufgabe, die Stadtwerke an die geänderten Bedingungen anzupassen und die gewachsenen Ansprüche der Kunden und Geschäftspartner zu erfüllen", erinnerte sich Starke. So war eine der größten Herausforderungen unter Rubachs Amtszeit die Liberalisierung des Energiemarktes und der damit verbunden Kampf um die Abnehmer von Strom und Gas.
Viele Herausforderungen
Zudem habe Rubach damals ein altes Hallenbad, ein sanierungsbedürftiges Stadion sowie ein technisch nicht mehr intaktes Gaustadter Freibad vorgefunden. Der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) war noch eine rein städtische Angelegenheit fernab vom Verkehrsverbund. Ferner waren die Parkhäuser durch Streusalzschäden sanierungsbedürftig und die Wasserversorgung wartete zum Teil bereits mehr als 100 Jahre auf eine grundlegende Erneuerung.
"In dieser Ausgangslage kam Klaus Rubach gerade recht, um das Ruder zu übernehmen und die Stadtwerke in die Zukunft zu führen", betonte Starke. Dies sei ihm auch gelungen. Rubach habe die Ärmel hochgekrempelt und dafür gesorgt, dass die Stadtwerke heute im bayernweiten Benchmarking der kommunalen Stadtwerke einen sicheren Platz im oberen Viertel einnehmen. Er habe zudem 250 neue Stellen geschaffen, alle Bäder saniert, den Breitbandausbau vorangetrieben und die Wasserversorgung stetig modernisiert. In den Jahren 2004 bis 2014 hätten die Stadtwerke rund 160 Millionen Euro in Gebäude und Anlagen investiert und circa 23 Millionen Euro Gewinn zuzüglich Steuern an die Stadt Bamberg abgeführt.
"Ihr persönlicher Einsatz für die Stadtwerke und die Stadt war beeindruckend und ich danke Ihnen für zwölfjährige persönliche und zuverlässige Gewinnabführung an die Stadt", resümierte der Oberbürgermeister.
Gute Noten bekam der scheidende Geschäftsführer auch vom Betriebsratsvorsitzenden Hannes Porzelt: "Der Tanker Stadtwerke musste auf einen neuen Kurs gebracht werden. Die See wurde dabei rauer und es gab viele Stürme zu umschiffen." Dennoch sei es Rubach gelungen, nicht nur jede Klippe und Untiefe zu umschiffen, sondern auch die Mitarbeiter mitzunehmen und zu überzeugen.
"Ein Erfolg der Mannschaft"
Klaus Rubach selbst versicherte, dass er in den letzten 25 Jahren nicht eine Sekunde nachzudenken brauchte, warum er zur Arbeit gehe oder dass er sich hätte aus dem Bett quälen müssen. Es sei ihn immer eine Motivation gewesen, den Bürgern zu dienen. "Für den Erfolg jedoch bin ich nicht alleine verantwortlich, sondern in erster Linie meine Mannschaft", gab er sich bescheiden.
Bamberg selbst habe er als schöne, liebenswerte Stadt schätzen und lieben gelernt. Allerdings wäre er schon vor seinem Umzug nach Bamberg sehr glücklich gewesen und daher ziehe es ihn und seine Familie wieder zurück in den Norden.
Eine kleine Warnung für die "Nachwelt" konnte sich Rubach am Ende dann doch nicht verkneifen. Und so riet er der Stadtspitze und besonders den Stadtrat die Finanzierung der Stadt Bamberg künftig auf andere Beine zustellen; denn nur so könne auf lange Sicht die Zukunft der Stadtwerke erhalten werden.