Für die Entwicklung der Gemeinde Gundelsheim werden im Generationenbüro wichtige Impulse gegeben. Eine, die diese aufgenommen und in Projekten umgesetzt hat, ist Jugendsozialarbeiterin Julia Quaschnik.
Genau im Herzen Gundelsheims geht es um das, was Jung und Alt bewegt. Das Generationenbüro ist die Drehscheibe. Altes Rathaus, Erster Stock - barrierefrei zu erreichen - mit Blick auf den attraktiven, neu gestalteten Ortskern. Drei Damen teilen sich hier Schreibtisch, Schrank und die unterschiedlichen Anliegen der rund 3500 Gundelsheimer. In dieser Art einzig im Landkreis, merkt Bürgermeister Jonas Merzbacher (SPD) an. Seit drei Jahren gibt es dieses Generationenbüro.
Sozusagen Dienstälteste der drei Diplom-Sozialpädagoginnen hier ist Julia Quaschnik. Sie kümmert sich als Jugendsozialarbeiterin um die Belange der jüngsten Gundelsheimer.
Dabei betreut die 28-Jährige in ihrem fünften Jahr hier die nunmehr dritte Generation von Jugendlichen. Mittlerweile bemühen die sich von selbst um ehrenamtliches Engagement.
So fiebern etwa die Zehnjährigen darauf, endlich beim Halt-Mobil (das rollt mit seiner alkoholfreien Cocktailbar in Sachen Prävention beispielsweise bei diversen Aktionen an) mitmachen zu dürfen. "Das geht aber erst ab zwölf," erklärt die 28-Jährige lächelnd.
In den letzten fünf Jahren gab es etliche Jugendtreffs zu betreuen, Projekte zu koordinieren, schwierige Einzelfälle zu begleiten und jungen Leuten zu Ausbildungsplätzen zu verhelfen. Viele Erfolge, wie die Schilderungen der Sozjalpädagogin zeigen. "Die Jugend hat ein gutes Image", erklärt sie. Bevor sie mit ihrer Arbeit begonnen hat, war das noch nicht so der Fall.
Gutes Image Ein gutes Image, das hat auch das Generationenbüro als solches. Neben Julia Quaschnik als Jugendsozialarbeiterin ist hier auch Julia Zinnow aktiv. Als Quartiersmanagerin.
"Quartier, das ist an sich ganz Gundelsheim", so der Bürgermeister. Der Begriff ist Ausfluss der Städtebauförderung und letztlich ein wesentlicher Bestandteil des Programmes "Soziale Stadt". Dementsprechend wird es auch finanziell gefördert. "Wir müssen jedes Jahr einen Antrag stellen. Das tun wir gerne, denn der Gemeinderat steht voll hinter dem Projekt." Die Quartiersmanagerin bildet die Schnittstelle zu den Vereinen aber auch zu Gewerbetreibenden und sie koordiniert die verschiedenen Arbeitskreise, die sich auf unterschiedlichen Gebieten der Gemeindeentwicklung widmen.
Neben Jugendsozialarbeiterin und Quartiersmanagerin gibt es als dritte Kraft im Generationenbüro eine Seniorenberaterin. Derzeit ist die Position vakant, da sich Pia Schlee beruflich verändert hat.
Das tut im Übrigen auch Julia Quaschnik.
Sie sucht neue Herausforderungen, zumal sie bei ihrer bisherigen Tätigkeit auch Einblick in das Gebiet der Familiensozialarbeit gewinnen konnte und sich nun in der ambulanten Familienhilfe in den Bereichen Bamberg, Forchheim und Haßberge einbringen möchte.
Das Ganze wiederum für ihren bisherigen Arbeitgeber, den Verein für innovative Sozialarbeit (Iso). Denn der fungiert als Träger für die jeweils in Teilzeit beschäftigten Kräfte des Generationenbüros.
Die Ansprechpartnerinnen Die sind nach Wunsch der Gemeinde so aktiv, dass das Büro jeden Tag besetzt ist und man sich gegebenenfalls auch vertreten kann.
Zwölf Stunden wöchentlich und seit 2009 engagiert sich Julia Quaschnik, genauso viele Stunden ist Julia Zinnow (seit dem Jahr 2011) für Gundelsheim im Einsatz.
Und Pia Schlee (seit 2001 und bis vor vier Wochen) war für die Gundelsheimer Senioren jeweils sechs Stunden die Woche die Ansprechpartnerin.
Freilich greife keine der Kolleginnen in das Gebiet der anderen ein, betont Julia Quaschnik. Aber man weiß, wann wer da ist und kann entsprechend verweisen oder Nachrichten weiterleiten.
Damit es im Bereich der Jugendsozialarbeit möglichst nahtlos weitergeht, hat Julia Quaschnik ihre Nachfolgerin Vanessa Konz (Sozialpädagogin B.A.) in den letzten Wochen intensiv eingearbeitet. Hilfreich für die Neue dürfte es dabei sein, dass die Vorgängerin stets auf die Unterstützung der Gemeinde bauen konnte, wie sie sagt.
Jährlich 50 000 Euro Die Gemeinde stehe freilich hinter dem gesamten Generationenbüro als solchem, ergänzt hier Jonas Merzbacher.
Jährlich lässt Gundelsheim sich diese Einrichtung rund 50 000 Euro kosten. Zusätzlich greifen weitere Förderungen über den Landkreis bzw. die Städtebauförderung.
Am heutigen Dienstag wird Julia Quaschnik übrigens offiziell verabschiedet. Das erfülle sie durchaus mit Wehmut.