Was Bamberg in den 80ern bewegte

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Einzelhändler protestierten Ende der 80er gegen neue Einkaufszentren am Stadtrand. Foto: FT-Archiv
Einzelhändler protestierten Ende der 80er gegen neue Einkaufszentren am Stadtrand. Foto: FT-Archiv
 
 
 
Ministerpräsident Franz Josef Strauß (CSU) bei einem Bamberg-Besuch im Jahr 1982FT-Archiv
Ministerpräsident Franz Josef Strauß (CSU) bei einem Bamberg-Besuch im Jahr 1982FT-Archiv
 
Oberbürgermeister Paul Röhner (CSU) 1986 mit den ersten Bamberger Parküberwachern Foto: FT-Archiv
Oberbürgermeister Paul Röhner (CSU) 1986 mit den ersten Bamberger Parküberwachern Foto: FT-Archiv
 
Gegen die nukleare Aufrüstung demonstrierten 1983 junge Menschen in der Fußgängerzone.FT-Archiv
Gegen die nukleare Aufrüstung demonstrierten 1983 junge Menschen in der Fußgängerzone.FT-Archiv
 
1981 wurde das alte E-Werk besetzt, weil es abgerissen werden sollte.Rudolf Mader
1981 wurde das alte E-Werk besetzt, weil es abgerissen werden sollte.Rudolf Mader
 
Ein komplett zugeparkter Domplatz war im Jahr 1980 kein ungewöhnliches Bild.FT-Archiv
Ein komplett zugeparkter Domplatz war im Jahr 1980 kein ungewöhnliches Bild.FT-Archiv
 
Der Umzug vom alten Krankenhaus ins neue Klinikum war 1984 ein logistisches Großunternehmen.FT-Archiv
Der Umzug vom alten Krankenhaus ins neue Klinikum war 1984 ein logistisches Großunternehmen.FT-Archiv
 

Von der E-Werk-Besetzung über den Klinik-Einzug bis zum Rekordansturm der DDR-Bürger - ein Blick ins FT-Archiv wirft Schlaglichter auf ein durchaus ereignisreiches Jahrzehnt.

Wohnungsnot und Verkehrsproblematik, Umweltbewusstsein und Sorgen des Einzelhandels - wer durch die Zeitungsbände der 1980er Jahre blättert, stößt im Fränkischen Tag auf viele Themen, die bis heute aktuell geblieben sind. Und auch Ereignisse, die die Welt bewegten, hatten in der Region konkrete Auswirkungen.

So mussten unter dem Reaktor-Unfall von Tschernobyl 1986 auch die Bamberger Gärtner leiden: Obst und Gemüse verkauften sich aufgrund vermuteter Strahlenbelastung wochenlang schlecht bis überhaupt nicht, erntereifer Salat musste mangels Nachfrage untergepflügt werden.

Als im November 1989 die Mauer fiel, kamen auch nach Bamberg Tausende DDR-Bürger, um zu schauen, zu kaufen und zu reden. Trabbis beherrschten das Stadtbild. Die Geschäfte öffneten auch sonntags, Elektro-Geräte und Südfrüchte zählten zu den gefragtesten Artikeln. Auch die Verwaltungen legten Sonderschichten ein - nicht nur wegen des Begrüßungsgeldes von 100 D-Mark, das jedem Besucher aus Ost-Deutschland zustand.

Studenten und Händler demonstrierten

Daneben waren es viele einzelne Ereignisse im Bamberg der 1980er, die bis heute nachwirken. Von der Besetzung des alten E-Werks, das der Stadtrat eigentlich abreißen wollte und das dann der VHS eine Heimat bot, über die Amtseinführung von OB Paul Röhner oder den Bau des Regensburger Rings bis hin zur Eröffnung des Klinikums 1984 - um nur einige zu nennen. Studenten demonstrierten gegen Wohnungsnot und Aufrüstung, Einzelhändler gegen Einkaufszentren am Stadtrand. Die ersten Parküberwacher nahmen 1986 ihre Arbeit auf und der Domplatz war vollständig zugeparkt. Auch die Politprominenz kam gern nach Bamberg, Ministerpräsident Franz Josef Strauß war mehrmals Gast, und Bundespräsident Friedrich von Weizsäcker kam zum Ausgang des Jahrzehnts.

Wer könnte es schöner formulieren als ein FT-Redakteur im Jahresrückblick 1986: Es gab viel zu berichten - und zum Glück weniger zu berichtigen.