Erstmals hat sich auch Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) klar für eine der sieben Trassenvarianten ausgesprochen.
Andreas Starke (SPD) machte keinen Hehl daraus: Vor rund 150 interessierten Gästen der Bürgerinformationsveranstaltung in der Konzerthalle nannte das Stadtoberhaupt erstmals unmissverständlich seinen Favoriten für den Bahnausbau durch Bamberg. Es geben keine sachlichen und nachvollziehbaren Grund, an den Ergebnissen des seit wenigen Tagen vorliegenden Gutachtens der Experten des Büros VWI in Stuttgart zu zweifeln, sagte Starke.
Der Bamberger Oberbürgermeister will daher am 6. März, wenn der Stadtrat sich zum Bahnausbau positionieren soll, über eine Empfehlung für den mit 354 Punkten bestplatzierte Trassenvorschlag entscheiden lassen, der auch die erklärte Vorzugsvariante der Bahn ist: die ebenerdige viergleisige Durchfahrung.
Doch Starke weiß auch, dass es keine Kleinigkeit wird, eine politische Mehrheit für den nach wie vor umstrittenen "Ausbau im Bestand" zu gewinnen. In der Stadtgesellschaft, auch das ein Ergebnis der Bürgerinformationsveranstaltung, gibt es nach wie vor viele Anhänger einer Ostumfahrung und einer Tunnellösung. nd selbst in seiner eigenen Partei, der SPD, bestehen starke Vorbehalte gegen den Ausbau, der mit dem Abbruch und Neubau zahlreicher Brücken und Eisenbahnüberführungen verbunden sein wird.
Wie der OB es dennoch erreichen will, eine möglichst große Mehrheit für den Ausbaubeschluss zu bilden und wie die Bahn mit möglicherweise abweichenden Beschlüssen in Bamberg umgehen wird, lesen Sie hier.
In der wichtigsten Kategorie für die Stadt Bamberg "Umwelt und Stadtraum" liegt die Variante ebenerdige Durchfahrt auf dem letzten Platz. Das sagt ja schon alles und sollte diese Variante eigentlich für eine Auswahl durch den Stadtrat disqualifizieren!
Es sollte die Stadt Bamberg nicht vorrangig interessieren, dass diese Variante in den anderen Kategorien, welche hauptsächlich Bahninteressen wiederspiegeln, besser bewertet wurde!
Die durch den Bürgermeister erwähnten Vorteile für die Stadt würden sich neben weiteren Vorteilen auch bei den Tunnel- Varianten ergeben und sind kein Alleinstellungsmerkmal des Ausbaus im Bestand. Ein zusätzlicher S- Bahn- Halt lässt sich ebenfalls bei einer Tunnelvariante umsetzen. Er ist halt baulich etwas aufwendiger, aber nicht unmöglich.
Die Meinung des OB ist für mich absolut nicht nachvollziehbar!
Aus meiner Sicht ist der lange Tunnel die beste Lösung für die Stadt Bamberg. Aber da er doch einige Nachteile in anderen Kategorien hat und relativ teuer wird, wäre auch der kurze Tunnel oder eine Kombination aus beiden ein annehmbarer Kompromissvorschlag.
Hoffentlich trifft der Stadtrat diesmal eine Entscheidung im Sinne Bambergs und gibt nicht wieder den Interessen von Dritten den Vorrang!