Unsicher: Warum alte Passwortregeln nicht mehr gelten - das solltest du tun

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Sichere Passwörter, um online sorglos unterwegs zu sein? Die alten Regeln gelten inzwischen nicht mehr. Wie du deine Zugänge am besten schützt.

Vom Ebay-Konto bis zum Online-Banking: ohne sichere Passwörter geht heutzutage nichts. Nicht selten wird der Verbraucher bei der Vergabe eines Passwortes an die sicheren Passwortregeln erinnert und aufgefordert, sich ein entsprechendes Passwort zuzulegen. Warum die bekannten Regeln für sichere Passwörter inzwischen als veraltet gelten und wie du deine Online-Zugänge ansonsten am besten schützt. 

Diese Empfehlungen helfen bei der Passwortsicherheit

Wenn du dir gerne ein möglichst sicheres Passwort ausdenken möchtest, solltest du auf folgende Empfehlungen achten: 

  • Verwende keine ausschließlich aus Zahlen bestehenden PINs und Passwörter.
  • Verwende stattdessen einen Mix aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen sowie Groß- und Kleinschreibung.
  • Dein Passwort sollte mindestens 8 Zeichen lang sein bzw. am besten sogar noch länger
  • Weniger komplexe Passwörter sollten mindestens 25 Zeichen lang sein.

Außerdem gilt:

  • Bei Verschlüsselungsverfahren für WLAN (zum Beispiel WPA2 oder WPA3) sollte dein Passwort eine Länge von mindestens 20 Zeichen haben.
  • Gibt es einen Hinweis auf einen Zugriff von Unbefugten auf dein Passwort, solltest du es ändern.
  • Sei kreativ bei der Wahl eines Passwortes und gestalte es so, dass du es dir gut merken kannst
  • Verwende keine Namen aus der Familie oder Namen von Haustieren, keine Geburtstage oder Adressdaten in deinem Passwort.
  • Verwende keine leicht zu merkende "Tastatur-Zeichnungen", zum Beispiel Buchstaben in einer Linie auf der Tastatur.
  • Nutze für jeden Online-Zugang ein eigenes Passwort.

Nutze einen Passwortmanager, um deine Passwörter zu verwalten und sichere diesen mit einem starken Passwort. Es gibt einige Anbieter in verschiedenen Preiskategorien, die du dir online auch in Vergleichen ansehen kannst. 

So bleibst du sicher im Netz

Bist du dir trotz eines sicher gewählten Passworts unsicher, ob dein Passwort gehackt worden ist, dann solltest du dein Passwort am besten abändern und auch noch einmal auf die aktuellen Passwortregeln checken. Hinweise auf einen Zugriff durch Unbekannte können folgende sein: 

  • Ein Dienstanbieter fordert dich dazu auf, dein Passwort zu ändern, weil ein unbefugter Zugriffsversuch registriert worden ist.
  • Du erhältst eine Nachricht von einem Online-Dienstleister, dass Passwörter gestohlen worden und im Internet aufgetaucht sind.
  • Spam- oder Phishing-E-Mails, in denen korrekte persönliche Daten genutzt werden, können darauf hinweisen, dass Daten von einem privaten Account gestohlen worden sind.
  • Dein Gerät ist durch ein Schadprogramm infiziert.

Möchtest du mehr über aktuelle Passwortregeln lesen, kannst du dich beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik informieren.

Das sind die alten Passwortregeln

Sich ein wirklich starkes Passwort auszudenken, ist manchmal gar nicht so einfach. Dabei ist es die Passwortsicherheit, die es Internetkriminellen schwierig macht, deine persönlichen Online-Zugänge zu knacken. Inzwischen gibt es allerdings auch neue Erkenntnisse von Experten der Informationstechnik, was sichere Passwörter betrifft. 

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Eine alte Regel für ein sicheres Passwort besagt, dass es mindestens 8 Zeichen umfassen soll. Die Annahme ist, je länger ein Passwort, also je mehr Zeichen es enthält, desto schwerer ist es zu knacken. Mit aktueller Hardware dauert es allerdings nicht mehr so lange, um Passwörter, die länger als 8 Zeichen sind, zu entschlüsseln. Diese alte Regel schützt also nicht mehr so gut wie früher. Sollte dein Passwort aus Zahlen bestehen, also ein klassischer PIN-Code sein, dann sind 8 Zeichen bei weitem nicht mehr ausreichend. Da die möglichen Zahlenkombinationen irgendwann ausgeschöpft sind. Daher empfehlen Experten bei rein numerischen Passwörtern eine Länge von mindestens 16 Zeichen. 

Wahrscheinlich hast du auch schon gehört, dass du deine Passwörter regelmäßig ändern solltest, um eine Sicherheit zu gewährleisten. Diese Empfehlung gilt inzwischen ebenfalls als veraltet. Hast du dir ein starkes Passwort zugelegt, besteht keine Veranlassung dieses regelmäßig zu ändern, sofern du dich an die Passwortregeln gehalten hast. Aus Sicht von Sicherheitsexperten führt das regelmäßige Ändern eines Passworts eher dazu, dass "man schwache Passwörter benutzt und diese beispielsweise nach einem Schema (geheim1, geheim2,etc.) erzeugt." Und auch die Komplexität eines Passwortes ist bei einer ausreichenden Länge von Zeichen nicht mehr allein ausschlaggebend für eine ausreichende Passwortsicherheit. 

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