Allerdings musste man beim Umweltamt nach ersten Gesprächen mit den Vertretern der dualen Systeme auch feststellen, dass eine grundsätzliche Wahlmöglichkeit zwischen Sack und Tonne wohl kaum für Bamberg zu realisieren ist. Man könne sich allerdings für bestimmte Abfuhrbezirke für eines von beiden festlegen. Denn unterschiedliche Optionen gebe es auch für Restmüll, Papier oder Biomüll nicht. Die Verwaltung sei jedoch weiter bestrebt, Verbesserungen auszuhandeln - und so fordere man zumindest eine bessere Qualität der Gelben Säcke. "Wir werden das Thema Gelbe Tonne noch nicht aufgeben", sagt Anita Schmidt, die Leiterin des Umweltamts, im Vorfeld weiterer Gespräche im Januar. "Die Gelbe Tonne wäre die Lösung und würde auch in der Altstadt ein besseres Bild abgeben als die löchrigen Säcke", sagt Horst Hensel am Sonnenplätzchen. Aber selbst wenn die Gelbe Tonne in Bamberg eingeführt wird, würde sie in der Altstadt wohl außen vor bleiben. Denn dort findet sich nicht überall ein geeigneter Abstellplatz.
Nachdem der Vertrag mit dem Grünen Punkt 2019 ausläuft, wird ab 2020 die Pegnitzer Firma Belland Vision für das duale System in der Stadt zuständig sein. "Da wir uns momentan in Vorbereitung unserer Ausschreibungsführerschaft befinden, bitten wir um Verständnis, dass wir keine Auskunft zu laufenden Gesprächen erteilen können", erklärt Belland-Vision-Geschäftsführer Thomas Mehl auf unsere Anfrage.
Die klare Mehrheit der Facebook-Kommentatoren würde jedenfalls die Gelbe Tonne wählen - wenn sie denn könnten. Aber es werden auch viele Argumente dagegen genannt, vom Platz- und Reinigungsbedarf der Tonne bis zur Frage, ob deren Volumen überhaupt ausreicht.
Horst Hensel aber will die Hoffnung nicht aufgeben, dass er irgendwann einmal nicht mehr auf einen Berg gelber Säcke blicken muss.
"So wenig Sack wie nötig, für so viele Verpackungen wie möglich"
Wenn die Sprache auf den Gelben Sack kommt, wird in der Regel spätestens im zweiten Satz über dessen Qualität geschimpft. Der derzeit noch für Bamberg zuständige Grüne Punkt gibt nach eigenen Angaben in seinen Verträgen mit den Entsorgungsfirmen genau vor, wie die Säcke beschaffen sein müssen, also etwa die Materialstärke und die Zugfestigkeit.
"Leider wurden die kostenlosen Gelben Säcke in der Vergangenheit zu oft zweckentfremdet oder fehlbefüllt", erklärt dazu Grüner-Punkt-Pressesprecher Norbert Völl. "In der aktuellen Stärke entsprechen sie dem Mini-Max-Prinzip, und mehr sollen sie auch gar nicht leisten: so wenig Sack wie nötig, für so viele Verpackungen wie möglich."
Natürlich könne man die Normen ändern, um die Säcke stabiler zu machen - dann würden sie sich nach Einschätzungen des Sprechers aber auch besser für einen Umzug oder andere Zweckentfremdungen eignen. Zudem würde für dickere Säcke auch mehr Plastik zur Herstellung gebraucht - was dem dahinter stehenden Umweltgedanken widerspreche und die Produktion verteuere.
fö KOMMENTAR von Stefan Fößel
Ein Hauch von Nichts
Es soll ja Leute geben, die ihren ganzen am Dachboden gelagerten Krempel in Gelbe Säcke eingehüllt haben, um ihn vor Staub zu schützen. Dafür haben sie aber wahrscheinlich die Säcke älterer Machart verwendet. Denn die neuen lösen sich schon bei etwas festerer Berührung auf. Das mag vor Zweckentfremdung schützen. Vor Zweckverwendung manchmal leider auch. Auch die Materialersparnis hält sich in Grenzen, wenn man immer mindestens zwei Säcke braucht. Nun leuchtet es ein, dass es nicht in allen verwinkelten Gässchen unserer schönen Welterbestadt noch Platz für eine weitere Tonne geben kann. Entsprechend werden viele auf die Gelben Säcke angewiesen bleiben. Um so wichtiger erscheint es, an deren Beschaffenheit zu arbeiten. Denn wenn vor und nach jeder Abholung die Hälfte durch die Straßen flattert, ist das nicht nur ein ästhetisches Problem.
Was in den Gelben Sack darf und was nicht
Erlaubt Alles, was im Laden an Verpackungen über die Theke geht, darf in den Gelben Sack. Die korrekte Bezeichnung dafür sind Leichtverpackungen (LVP), also Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech oder Verbundmaterialien wie Getränkekartons. Inden Gelben Sack gehören (von A bis Z): Arzneimittelblister, Buttermilchbecher, Eisverpackungen (Kunststoff), Getränkekartons, Holzschachteln und -kistchen, Joghurtbecher und -deckel, Konservendosen, Menüschalen von Fertiggerichten, Nudeltüten, Schokokusskarton, Schokoladen-Alufolie, Senf-/ Ketchup-Eimer, Spraydosen, Steingutflaschen, Styroporverpackungen, Tierfutterdosen, Zahnpastatuben
Verboten Nicht in den Sack, gehören (von A-Z) Altkleider, Blechgeschirr, CDs und Disketten, Damenstrumpfhosen, Elektrogeräte, Feuerzeuge, Glas, Holzwolle, Hygieneartikel, Katzenstreu, Keramiktöpfe, Kinderspielzeug, Klarsichthüllen, Kugelschreiber, Luftmatratzen, Papier, Pappe/Karton, Tapetenreste, Taschentücher aus Papier, Videokassetten, Windeln, Zahnbürsten.Quelle: Grüner Punkt
plastik in plastik verpacken....läuft.......
Steingutflaschen und Holzkisten in den Gelben Sack? Dann muss man den aber dreifach nehmen!
ist gelb nicht dem elektroschrott vorbehalten, also in gundelsheim gibt es das, ne gelbe tonne für elektroschrott
Gundelsheim ist im Landkreis Bamberg, die gelbe Tonne ist in der Stadt Bamberg.
Das sind zwei völlig verschiedene paar Schuhe.
Auch die Farben der Restmülltonnen ist z.b. in Stadt und Landkreis anders.
Das wird von der jeweils zuständigen Behörde festgelegt.
oki aber vlt wäre es von vorteil, wenn wir uns ein für alle mal auf ein system einigen könnten, es kann doch wohl nicht sein, dass übeerall andere brötchen gebacken werden