Im Parkhaus am Bruderwald stauen sich die Karossen, rund um das Krankenhaus drehen frustrierte Autofahrer ihre Runden. Die Parksituation ist ein Problem. Das hat die Klinikleitung erkannt - und plant zwei zusätzliche Parkhäuser samt Zufahrt für Mitarbeiter.
Der Parkautomat spuckt bereitwillig ein Ticket aus, die Schranke öffnet sich - doch die Hoffnung auf einen Platz im Parkhaus des Klinikums ist trügerisch. Gedämpft wird sie schon in der untersten Ebene. Stau. Alle Parkplätze belegt. In den nächsten Stockwerken sieht es nicht besser aus: Hier sind die Stellplätze reserviert. Ist oben noch etwas frei? Nur langsam bewegt sich die Blechkolonne die engen Rampen hinauf. Die letzte Auffahrt wird von einem Mercedes blockiert. Der Fahrer wartet darauf, dass ein Golf oben eine Lücke freigibt. Autos hupen. Die Nerven liegen blank. Die Diagnose ist eindeutig: akuter Verkehrsinfarkt in Sichtweite zum Bamberger Herzzentrum.
"Inzwischen ist es nur noch nervig, am Klinikum einen Parkplatz zu finden", kritisiert Sylvia Meichsner, die mehrmals in der Woche im Saludis Reha-Übungen machen muss. Trotz Parkhaus sei es zeitweise nur mit 20-minütiger Wartezeit möglich, einen Parkplatz zu bekommen. Wenn überhaupt. "Das Klinikum wächst immer mehr. Folglich auch die Zahl der Patienten und Besucher. Es ist langsam eine Zumutung", schimpft die Hirschaiderin.
"Ab 8 Uhr eine Katastrophe"
Angestellte müssen je nach Dienstbeginn lange vorher anfahren, um einen Stellplatz zu bekommen. "Ab 8 Uhr ist es echt eine Katastrophe. Sowohl für Patienten als auch für Personal", berichtet eine Mitarbeiterin. Vor allem Zwischenschichten, zum Beispiel um 10 Uhr, seien schwierig. Und die Neueinstellungen für den vierten Bettenturm machten sich auch auf dem Parkplatz bemerkbar.
"Wann endlich sollen mehr Parkplätze gebaut werden, die so dringend nötig wären?", fragt Sylvia Meichsner.
"Uns ist klar, dass sowohl zur Gewinnung von Personal als auch von Patienten das Parken ein Existenzthema ist", antwortet Xaver Frauenknecht, Vorstandsvorsitzender der Bamberger Sozialstiftung als Trägerin. Er räumt offen ein, dass das Parken ein Problem ist. Seine Hoffnung: Bis 2022 soll der Befreiungsschlag geschafft sein. Dann soll ein neues Parkhaus mit 1200 Plätzen stehen. Ein zweites mit 500 Plätzen ist ebenfalls geplant.
Frauenknecht legt einen Lageplan auf den Tisch, beugt sich darüber und erklärt die Situation. 1515 Parkplätze stehen aktuell auf dem Klinikgelände zur Verfügung - 267 mehr als noch 2013. Im Parkhaus gibt es 481 Parkplätze, davon sind 128 für Mitarbeiter reserviert. 150 weitere Mitarbeiter-Parkplätze stehen auf dem Park-and-Ride-Parkplatz an der Würzburger Straße zur Verfügung. Zwölf Minuten brauche man für die 800 Meter Fußmarsch, erklärt Personalratsvorsitzender Felix Holland. Das sei nicht schlecht. "Für Schichtdienstleistende in der Nacht ist der Parkplatz aber nicht geeignet." Bisher wird das Angebot kaum genutzt.
30 Prozent der 3452 Klinik-Mitarbeiter und der 40 000 stationären Patienten im Jahr stammen aus der Stadt Bamberg, 70 Prozent aus dem Umland. "Das heißt, dass wir nicht nur in der Patientenversorgung vom Auto leben", sagt Frauenknecht. Der enorme Parksuchverkehr sei ein Problem, das gelöst werden müsse. Bei gutem Wetter kommen viele Angestellte mit dem Rad. Doch wenn es regnet, verschärft sich die Lage.
Dabei sollte man bitte auch mal an die Klinik am Michelsberg denken. Dort ist es ebenso eine Katastrophe für Personal, Besucher und Patienten der Institutsambulanz und Patienten von Saludis. Auf den Parkplätzen parken die Mitarbeiter und Besucher des Antonistiftes, der Klinik, die Besucher des Michelsberges, die Besucher der Musikschule. Manchmal fährt man dort bis zu 15 Minuten umher und von einem zum nächsten Parkplatz, um immer noch keinen Parkplatz zu haben oder im Halteverbot parken zu müssen und dann müssen Patienten der Institutsambulanz noch ihren Termin einhalten.
Ja, man könnte auch Bus fahren. Was aber vielen Patienten (aus gesundheitlichen Gründen) nicht möglich ist und es zum Teil eine Weltreise quer durch Bamberg über den ZOB bis auf den Berg bedeutet. Und es auch berufstätigen aus Zeitgründen unmöglich macht mit dem Bus dort hoch zu fahren.
nun wegen der stärkung des öffentlichen städtischen busverkehrs könnte man natürlich von der innenstadt in kurzeitigem zeittakt eine linie DIREKT zum klinikum fahren lassen, es ist echt überflüssig hier jedesmal ne stadtrundfahrt über bug und babenbergerviertel zu veranstalten , schliesslich geht die direkte verbindung von der AEO zum klinikum doch auch, also liebe stadtwerke ihr müsstet sowas bloss für den bamberger bürger auch anbieten und die parksituation da oben würde sich sicher entspannen, nicht dass sich jeder interessierte bamberger bürger für sowas am schluss noch in der AEO registrieren lassen muss, also nur des ausweises wegen
die Linie 901 fährt alle 15 Min. vom ZOB ohne Umweg zum Klinikum und das lt Plan in 12 Min.Da ist eine Direktlinie auch
nicht viel schneller.
Wer hat den hier wieder mal falsch geplant? Hätte man alles schon beim Bau des neuen Parkhauses mit abdecken können.
Warum setzt man hier nicht mehr auf den ÖPNV?
Ich kann ja verstehen, dass die Schichtzeiten auf den Stationen nicht mit dem ÖPNV abgedeckt sind, aber dann sollte sich daran mal was ändern.
Diejenigen, die aber nur zu "normalen" Zeiten arbeiten oder auch viele Besucher können durchaus auf den ÖPNV ausweichen.
Gibt es vom Klinikum auch ein Angebot eines "Jobtickets" oder werden nur die Parkplätze subventioniert für die Mitarbeiter.