Aquaria Coburg
Auch im Aquaria Coburg sind Wachleute im Einsatz. "Wir arbeiten schon seit Jahren mit einem Sicherheitsdienst zusammen, der besonders an heißen Tagen präsent ist und unser Team unterstützt", erklärt Abteilungsleiter Jörn Kirchner. Aktuell gebe es keine Probleme. "Die Polizei musste in diesem Jahr noch nicht anrücken."
Hin und wieder gebe es kleine Dispute, auch würden vereinzelt Hausverbote ausgesprochen. Das komme jedoch in jedem Jahr vor. "Generell kann man sagen, dass es in Coburg noch sehr ruhig zugeht", stellt Kirchner fest. "Jedoch fällt auf, dass der Respekt vor der Badeaufsicht in den letzten Jahren abgenommen hat. Viele Ansprachen des Aufsichtspersonals werden hinterfragt."
Stadionbad Bamberg
Im größten der Bamberger Freibäder, dem Stadionbad, ist die Saison "bis jetzt total geräuschlos verlaufen", sagt Jan Giersberg, Sprecher der Stadtwerke Bamberg. Selbst an den heißen Tagen im Juli mit Rekordbesucherzahlen habe es keine besonderen Zwischenfälle gegeben. Ein paar Pöbeleien und Wortgefechte zählt Giersberg zum "ganz normalen Programm".
Wenn das Bad an heißen Tagen voll ist, sorgen "schwarze Sheriffs" für Ordnung. Der Sicherheitsdienst wird seit 2017 im Stadionbad eingesetzt. Damals war es nach der Eröffnung des AEO-Ankerzentrums Oberfranken zu Zwischenfällen gekommen, weil sich ein paar Bewohner der AEO beim Freibadbesuch nicht an die Regeln hielten. "Wir haben sofort reagiert", sagt Giersberg. "Die Situation hat sich in den letzten Jahren extrem verbessert."
Königsbad Forchheim
Im Königsbad Forchheim scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. "Wir sind bisher von Vorfällen wie Düsseldorf verschont geblieben, was wohl auch an der viel geringeren Einwohnerzahl unserer Stadt herrührt", sagt Betriebsleiter Christian Lenkl. "Sicherlich hatten wir auch schon die Polizei vor Ort, um die Personalien von einzelnen Störenfrieden feststellen zu lassen. Das lässt sich bei mehreren Tausend Besuchern am Tag aber auch nicht verhindern."
Eine Mehrung solcher Vorfälle kann Lenkl jedoch nicht feststellen. Auch sei bisher kein Sicherheitspersonal nötig.
Die fränkische Polizei wird nicht oft ins Freibad gerufen
Fragt man die Polizei nach aktuellen Vorkommnissen und Einsätzen in Schwimmbädern, erfährt man zunächst: Zwischen Freibad und Hallenbad sei statistisch keine klare Unterscheidung möglich, da in vielen Fällen beides kombiniert ist. Aber ob Schwimmvergnügen draußen oder drinnen - die Badegäste können sich in Franken relativ sicher fühlen.
Einen Lagebericht aus Oberfranken gibt Anne Höfer, Sprecherin im Polizeipräsidium Bayreuth. "Ab und zu ist die Polizei in Frei- und Hallenbädern vor Ort." Dort seien im vergangenen Jahr oberfrankenweit 18 "Rohheitsdelikte" (Körperverletzung) bearbeitet worden. Für die Saison 2019 rechnet Höfer mit ähnlichen Zahlen. "Die Einsätze in Schwimmbädern sind vielfältig, neben Straftaten wie Körperverletzungen nehmen die Beamten auch Ermittlungen wegen Unfällen, Drogenverstößen, Hausfriedensbruchs und Diebstählen auf", erklärt die Polizeisprecherin.
Kein Einsatzschwerpunkt
In Unterfranken gibt es wenig Probleme im Bereich von Schwimmbädern und speziell Freibädern. "Die Freibäder stellen weder Einsatzschwerpunkte dar noch anderweitig aus polizeilicher Sicht eine besondere Auffälligkeit im Vergleich zur allgemeinen Sicherheitslage", sagt Kathrin Thamm vom zuständigen Polizeipräsidium in Würzburg.
Eine Recherche zu Polizeieinsätzen in allen Bädern der Region ist Thamm zufolge nicht möglich. Lediglich für das Dallenbergbad in Würzburg kann sie Zahlen nennen: Dort sei die Polizei in der laufenden Saison neunmal - einmal wegen Körperverletzung - gerufen worden.
Alternativ zu den Einsätzen hat Thamm zu Delikten in Schwimmbädern recherchiert. Hier gab es zwischen 2014 und 2018 in den Bereichen Gewalt gegen Personen und Sexualdelikte 167 Straftaten in unterfränkischen Schwimmbädern.
Im Bereich der Polizei Mittelfranken kam es in den größeren Bädern 2019 bislang zu wenigen Einsätzen. "Sie liegen im niedrigen einstelligen Bereich. Die Einsätze haben in den vergangenen Jahren nicht signifikant zugenommen", sagt Elke Schönwald, Sprecherin des Polizeipräsidiums in Nürnberg. "Das aktuell publizierte Phänomen der Gewalt im Freibad ist im hiesigen Präsidialbereich noch nicht aufgetreten."
Straftaten gehen zurück
Jedoch würden Konflikte im unterschwelligen Bereich oft durch das Aufsichtspersonal in den Bädern entschärft, weshalb die Polizei davon keine Erkenntnis erlange, so Schönwald weiter. Seit 2013 sei die Zahl der Straftaten in mittelfränkischen Badeanstalten aber von 366 auf 197 im Jahr 2018 gesunken.
Da hilft nur eines: rigoroses Durchgreifen und dauerhaftes entfernen dieses Packs.
Leider erzeugen die erforderlichen Maßnahmen Kosten die die Allgemeinheit tragen muss
Gerade für Familien und Kinder sollten die öffentlichen Bäder eine sichere Freizeit bieten.
In diesem Artikel wird die Reaktion des Oberbürgermeisters von Düsseldorf aufgrund einer Aktion durch 50 "Störer" am Rheinbad aufgezeigt:
https://www.focus.de/10995788
Die Vorgeschichte:
http://www.tagesschau.de/investigativ/monitor/rheinbad-duesseldorf-monitor-101.html