Bei einem folgenschweren Unfall verlor Alexander aus Reckendorf beide Unterschenkel. Nun stehe die Familie vor Herausforderungen, "die weit über das Vorstellbare hinausgehen", berichtet ein langjähriger Freund.
Der Sommer 2023 wurde für Alexander Then aus Reckendorf (Landkreis Bamberg) zum dramatischen Lebenswendepunkt. Der Gerüstbauer erlitt einen schweren Arbeitsunfall und daraufhin eine Infektion, die die Amputation beider Unterschenkel erforderlich machte. Frank Böttinger ist langjähriger Freund der Familie und Alexanders Schicksal habe ihn sehr getroffen, wie er im Gespräch mit inFranken.de berichtet.
"Ich kannte die Familie schon als Kind. Früher haben wir Lebensmittel von ihrem Bauernhof gekauft. Nachdem ich zwischenzeitlich andernorts gewohnt hatte, sind wir seit drei bis vier Jahren wieder in engem Kontakt. Es sind herzliche und herzensgute Menschen", sagt er über die Thens. Böttinger sei sich darüber im Klaren, dass der 41-Jährige vor Herausforderungen stehe, "die weit über das Vorstellbare hinausgehen". So beschreibt er es in einer Kampagne, die er initiiert hat.
"Person von außerordentlicher Gutmütigkeit" - Reckendorfer berührt von Schicksal seines Freundes
"Lange Krankenhausaufenthalte und etwa ein Monat Koma, mit Ängsten, ob er es durchstehen wird, sind nur einige der Übel, welche die Familie Then durchmachen musste", ist in dem Text auf der Spendenplattform gofundme.com zu lesen. "Alexanders Rolle in unserer Gemeinde als eine Person von außerordentlicher Gutmütigkeit und Engagement für andere ist unbestritten. Unsere Wege kreuzen sich regelmäßig bei verschiedenen Anlässen und seine ständige Bereitschaft, anderen zu helfen, hat ihn zu einem Teil unseres Lebens gemacht", schreibt der Reckendorfer weiter.
Momentan befinde sich der Gerüstbauer in einem Krankenhaus der Betriebsgenossenschaft und lerne wieder zu laufen. "Ich bewundere seine Kraft und seinen Lebenswillen", so Böttinger im Gespräch. Neben den medizinischen und rehabilitativen Herausforderungen sehe sich die Familie "nun mit weiteren, ebenso drängenden Bedürfnissen konfrontiert. Ihr Zuhause, das schon seit vielen Jahren Lebensmittelpunkt der Familie ist, muss umfassend umgebaut werden, um es für Alexanders neue Lebenssituation geeignet zu machen", erklärt der Kampagnenorganisator.
Durch die Umbaumaßnahmen könne Alexander "eine gewisse Selbstständigkeit und Lebensqualität" zurückerlangen. Ein speziell angepasstes Fahrzeug ermögliche der Familie zudem "gemeinsame Wege und Erlebnisse ohne größere Hindernisse". Böttinger hatte als Spendenziel 5000 Euro angesetzt. Nach sieben Tagen sind bereits über 28.000 Euro zusammengekommen.
Spendenkampagne löst Welle der Hilfsbereitschaft aus: "überwältigt und zutiefst dankbar"
In einem Update vom 7. März ist zu lesen: "Ich bin sprachlos. Eure Großzügigkeit überwältigt uns. Es ist schön zu sehen, dass die Familie bereits Pläne hat, wie sie das Geld einsetzen wird. Gerade habe ich mit seiner Schwester Doris gesprochen; auch sie ist überwältigt und zutiefst dankbar." Die Familie müsse ein Krankenbett, eine Treppe und neue Möbel anschaffen. "Dieser Betrag wird auf jeden Fall helfen. Unglaublich!"
Noch bis Mai könne gespendet werden. "Alexander hat es verdient, etwas zurückzubekommen", sagt der Freund der Familie zum Schluss. Frank Böttinger will dabei die Aufmerksamkeit von sich lenken: "Ich möchte betonen, dass es bei der Sache nicht um mich, sondern ausschließlich um Familie Then geht, der ich mit der Kampagne helfen möchte." Hier findet ihr die Spendenkampagne.
