Tatort-Kommissar Sebastian Fleischer wäre fast ein Bamberger geworden

1 Min
Wir trafen Franken-Tatort-Schauspieler Andreas Leopold Schadt zum Interview in Bamberg. Foto: Barbara Herbst
Wir trafen Franken-Tatort-Schauspieler Andreas Leopold Schadt zum Interview in Bamberg. Foto: Barbara Herbst
Foto: Barbara Herbst
Foto: Barbara Herbst
 
Foto: Barbara Herbst
Foto: Barbara Herbst
 
Foto: Barbara Herbst
Foto: Barbara Herbst
 

Die Tatort-Figur des Kommissars Sebastian Fleischer wird von Andreas Leopold Schadt gespielt, einem echten Franken. Der wäre fast nach Bamberg gezogen.

Er ist der Ruhige, Unaufgeregte mit der ungewöhnlichen Frisur: Kommissar Sebastian Fleischer, Teil des Ermittlerteams der Mordkommission Franken. Im dritten Franken-Tatort "Am Ende geht man nackt" geht es um einen Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft in Bamberg. Auf der Suche nach dem Täter liefert auch Fleischer wichtige Hinweise - in authentischem Fränkisch. Denn gespielt wird die Figur vom 39-jährigen Schauspieler Andreas Leopold Schadt.

Herr Schadt, Sie sind ein echter Franke. Wo liegen ihre Wurzeln?
Andreas Leopold Schadt: Geboren bin ich in Konradsreuth bei Hof, mein Lebensmittelpunkt liegt seit einigen Jahren in Coburg.

Beides Orte, die auch mal in einem Franken-Tatort vorkommen dürften?
Ja, das wäre beides schön. Vor allem als Hofer wächst man ja damit auf, dass immer a paar Witzla über einen gemacht werden. Generell mag ich es, wenn ich zu den Drehorten des Franken-Tatorts selber hinfahren kann.

Wie nach Bamberg. Wie war die Stadt als Drehort für Sie?
Leider habe ich von der Stadt tatsächlich nicht so viel gesehen. Drehtage sind lang, und ich wollte danach immer schnell nach Hause zu meiner Familie. Dabei wäre ich fast mal ein Bamberger geworden.

Oh! Was ist da schief gelaufen?
Die alte Heimat kam dazwischen (lacht). Ich habe etwa zwölf Jahre lang gar nicht in Franken gelebt. Als es mich dann vor einigen Jahren zurückgezogen hat, war Bamberg mal eine Option. Doch ich habe mich zunächst für meinen Herkunftsort Hof entschieden, erst später sind wir nach Coburg gezogen.

Welche Eindrücke aus Bamberg sind Ihnen nach dem Drehen im Gedächtnis geblieben?
Wir sind mal für einen Dreh zum Krankenhaus gefahren, es ging unter anderem kurvig durch die halbe Altstadt. Da waren sehr schöne Ecken dabei - und bei manchen Straßen fragt man sich schon, ob man da überhaupt noch mit dem Auto durchfahren darf (lacht).

Ihre Figur, Kommissar Fleischer, ist eher der Ruhige. Schreiben Sie sich diese Eigenschaft auch zu?
Mittlerweile ja. Ich bin dahin gekommen, dass dieses Unaufgeregte auch ein Teil von mir geworden ist. Gerade bei etwas, was einen innerlich aufwühlt - wie das Thema Flüchtlinge - ist es gut, wenn man aus einem Ruhepol heraus seine Meinung kundtut.

Haben Sie den Kommissar Fleischer bei diesem Thema anders gespielt als sonst?
Man überlegt sich schon, ob der Fleischer jetzt einen lockeren Spruch bringt oder nicht. Ich habe mich dagegen entschieden. Denn bei diesem Thema ist kein Klamauk angebracht. Auch Fleischer bleibt da ernst und trägt auf seine Art etwas Positives bei.