Am 14. September 2025 bietet der Tag des offenen Denkmals in Bamberg die Möglichkeit, historische Stätten zu besichtigen.
Wer sich am "Tag des offenen Denkmals" am Sonntag, 14. September 2025, über die Bamberger Denkmäler informieren möchte, sollte viel Zeit einplanen. Denn es können gleich neun Denkmäler besichtigt werden: das Rathaus Maxplatz, der ehemalige Schlachthof, das Kloster Michaelsberg, die Freimaurerloge in der Franz-Ludwig-Straße 16, das Haus zum Kranich mit der ehemaligen Disco "Downstairs" in der Langen Straße 16, der Musikpavillon im Hain, der Musikpavillon im Bierkeller "Wilde Rose", ein in der Wunderburg 9 sowie die historischen Karpfenweiher am Michelsberg.
Das Neue Rathaus war ursprünglich ein Priesterseminar, errichtet nach Plänen von Balthasar Neumann, Justus Heinrich Dientzenhofer und Michael Küchel im 18. Jahrhundert. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird es als Rathaus genutzt. Um das Gebäude als Verwaltungsbau und Denkmal auch künftig zu erhalten, steht die umfassende Sanierung mit hohem Investitionsbedarf an. Das Kloster Michaelsberg, ehemaliges Benediktiner-Kloster, wurde 1015 vom ersten Bischof auf Geheiß von gegründet. Um 1700 erfolgten Barockumbauten unter den Dientzenhofer-Brüdern.
Seit der Säkularisierung wird es als Bürgerspital genutzt. Gegenwärtig wird die Klosteranlage umfassend saniert, im kommenden Jahr ist ihre Wiedereröffnung geplant. Der Anfang des 20. Jahrhunderts von Stadtbaumeister Jakob Erlwein errichtete Schlachthof zählt zu den wenigen erhaltenen Beispielen seiner Art. Er vereint innovative Nutzung und Konstruktion mit architektonischer Qualität. Nach der Aufgabe des Schlachthofs stehen neue Konzepte zur Umnutzung an, die mit hohem Entwicklungsaufwand verbunden sind.
Führungen in allen drei Denkmälern
Das Immobilienmanagement der Stadt bietet in allen drei Denkmälern Führungen an, die bis auf die Führung im Schlachthof barrierefrei sind: Geführt wird jeweils 90 Minuten im Rathaus um 11 Uhr und um 13.30 Uhr, im Kloster Michaelsberg jeweils 60 Minuten um 11 Uhr und 13 Uhr sowie im ehemaligen Schlachthof jeweils 60 Minuten um 11 Uhr und um 13 Uhr. Anmeldung für alle Führungen bis Montag, 8. September, unter immobilienmanagement@stadt.bamberg.de, Tel. 0951/87-2301. Das Haus zum Kranich, um 1750 errichtet, ist ein dreigeschossiger Eckbau mit Walmdach und Hauptfassade zur Langen Straße mit Stuck.
Im uralten Keller des Hauses, dessen Grundstück bereits 1403 bebaut war, fanden in den Achtzigern unvergessliche Nächte statt: Die Disco "Downstairs" prägte eine ganze Generation. Erinnerungen lassen Projektionen von Bildern, untermalt von Musik aus der Zeit, aufleben. Geöffnet ist von 20 Uhr bis 23 Uhr, der Zugang erfolgt über die Generalsgasse. Das kleine Wohnhaus aus dem Jahr 1902 in der Wunderburg 9 wurde nach Plänen von Chrysostomus Martin errichtet. An diesen Architekten, der unter anderem auch das gegenüberliegende Ensemble der Maria-Hilf-Kirche und des Pfarrhauses entwarf und dessen Grabstein im Pfarrgarten steht, soll erinnert werden. Das Haus wurde gerade saniert und zeigt, dass man auch in einem alten Haus Wohnungen für moderne Ansprüche schaffen kann. Geöffnet ist das von 11 Uhr bis 15 Uhr, der Zugang in die oberen Stockwerke erfolgt über Treppen.
Einzigartiger Musikpavillon
Der Musikpavillon des Bierkellers "Wilde Rose" gilt als einzigartig. Er zeichnet sich durch den hoch aufragenden Bühnenbau mit zwei Seitenflügeln, einer im maurischen Stil ornamentierten Arkadenfront und einer rückseitigen Orchesterkonche in Holzbauweise aus. 2025 wurde der stark beschädigte und teilweise zurückgebaute Musikpavillon generalsaniert und getreu seinem ursprünglichen Erscheinungsbild ergänzt. Vorträge über das Denkmal sind um 9.30 Uhr, 11.30 Uhr, 13.30 Uhr und 15.30 Uhr zu hören; eingeplant werden sollten etwa 45 Minuten pro Vortrag. Außerdem ist das Ortskuratorium der Deutschen Stiftung unter der Leitung von Herbert van Beek mit einem Infostand vertreten.
Logenhaus öffnet
Am "Tag des offenen Denkmals" nimmt auch das Haus der Freimaurerloge "Zur Verbrüderung an der Regnitz", Franz-Ludwig-Straße 16, teil. Das Logenhaus, 1891 errichtet und im Ersten Weltkrieg als Lazarett genutzt, öffnet von 10 bis 16 Uhr. In zwei Vorträgen, die bis zu einer Dreiviertelstunde andauern, werden Aspekte der Freimaurerei aufgezeigt. Der Zugang erfolgt über die Franz-Ludwig-Straße 16, der Einlass wird vor Ort geregelt. Der Musikpavillon im Hain, Mühlwörth 19a, 1914 erbaut, war aufgrund seiner exponierten Lage häufig Beschädigungen ausgesetzt. Mit der Nutzung als Atelier durch den Bildhauer Adelbert Heil ab 2013 treten die Schäden nicht mehr in der Häufigkeit auf. Aktuell ist der Musikpavillon Ort für nichtkommerzielle Musikdarbietungen, Theater und Tanzveranstaltungen, aber auch für Workshops und Ausstellungen. Geöffnet ist der Musikpavillon von 13 Uhr bis 19 Uhr, als Begleitprogramm wird eine Tanzveranstaltung geboten.
Historische Karpfenweiher
Mit der geplanten Eröffnung der St. Michael wird die Aufmerksamkeit auch auf die erweiterte Klosterlandschaft gelenkt. Dank der nachbarschaftlichen Initiative von Familie Rieger als Eigentümerin und dem Tante-Emma-Laden am Michelsberg als Ideengeber können am "Tag des offenen Denkmals" von 10 bis 15 Uhr die historischen Karpfenweiher am Michelsberg, Maienbrunnen 34 (Rückseite), besichtigt werden. Zu jeder vollen Stunde gibt es von 10 bis 14 Uhr eine kleine Führung rund um die Weiher mit Wissenswertem zu Historie und Instandsetzung. Der Zugang zu den Weihern erfolgt über den Ottobrunnen oder die Ezzostraße und den kleinen Fußweg, der beides verbindet.
App erleichtert Planung
Der "Tag des offenen Denkmals", bundesweit koordiniert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, zieht Jahr für Jahr Millionen Menschen an. Eine App, die unter anderem die Öffnungszeiten und Adressen der teilnehmenden Denkmäler bündelt, erleichtert die Planung für die Besucherinnen und Besucher. Weitere Informationen unter www.tag-des-offenen-denkmals.de/programm.