Oberbürgermeister Andreas Starke und Universitätspräsident Godehard Ruppert rufen die Bevölkerung auf, Wohnraum für Studierende zur Verfügung zu stellen.
Zu Beginn des Wintersemesters 2017/18 seien immer noch Wohnungssuchende unterwegs, so Starke und Ruppert. "Wir müssen Mittel und Wege finden, um der studentischen Wohnungsnot zu begegnen. Es gibt junge Leute, die im Wohnmobil übernachten oder teure Ferienwohnungen zahlen. Manche haben unserer schönen Stadt sogar den Rücken gekehrt, weil sie keinen geeigneten studentischen Wohnraum gefunden haben", heißt es in dem Aufruf wörtlich.
In den vergangenen Jahren seien viele Anstrengungen unternommen worden, zum Beispiel durch den Bau von neuen Studentenwohnheimen. Es zeige sich aber, dass dies offenbar nicht ausreicht. Insbesondere hilft es denen nicht weiter, die bislang noch keinen studentischen Wohnraum gefunden haben. Deswegen appellieren Starke und Ruppert an die Bürger: "Bitte prüfen Sie, ob Sie Räumlichkeiten für Studenten anbieten können. Manchmal gibt es die Möglichkeit, Teile einer zu groß gewordenen Wohnung an Studentinnen und Studenten zu vermieten. Gemeinsam sollten wir alles tun, damit die studentische Wohnungsnot gelindert wird."
Was der studentische Senator, ein Vertreter des Studentenwerks Würzburg, die Leiterin der Studierendenkanzlei und eine Sprecherin der Stadt Bamberg dazu sagen, lesen Sie hier.
Da hat sich der Stadtentwickler Kunibert Wachten im Jahr 2014 wohl etwas verschätzt:
"Gehen wir aber einmal davon aus, wir würden alle 2000 Wohnungen mit einen Schlag auf den Markt werfen. Dann bleibt es doch ein großes Risiko, dass wir wirklich alle unmittelbar vermieten können".
(http://www.infranken.de/regional/bamberg/Diskussion-zur-Konversion-Was-geschieht-mit-den-US-Wohnungen;art212,706643)
Oder auch der Stadtbau-Chef Heinrich Kemmer:
"Wir haben aus meiner Sicht in Bamberg keine Wohnungsnot. Wir haben vielleicht einen attraktiven Wohnungsmarkt, auf dem die Nachfrage im Moment die Angebote übersteigt. Das vorhandene Angebot deckt jedoch den Bedarf leicht". (http://www.infranken.de/regional/bamberg/kemmer-haben-in-bamberg-keine-wohnungsnot;art212,736193)
typisches randgruppen engagement
Es sind nicht nur, sondern auch die Studenten, die in Bamberg keine Wohnung finden. Mit der AEO und dem Verzicht auf den Wohnraum in der ehemaligen Kaserne hat die Stadt dafür gesorgt, dass sich die Lage am Wohnungsmarkt für niemanden entspannt hat, sondern es in Bamberg kaum mehr Wohnraum für Studenten und Familien gibt. Wer viel Geld hat, der wird natürlich auch in Bamberg Wohnraum bekommen, aber für Normalbürger interessiert sich die Stadt immer dann, wenn die Situation so verfahren ist, dass es wirklich schon zum Problem geworden ist.
Ich wüsste, wo in Bamberg genügend bezahlbarer Wohnraum für die Studenten wäre: in den ehemaligen Wohnungen und Unterkünften der US-Army. Doch leider haben die Stadtoberen die Chancen verschlafen und sich von den Politikern in Bayern und dem Bund Honig ums Maul schmieren lassen. Es wäre natürlich toll, wenn unsere Vertreter in der Stadt endlich mal aufwachen und eine Kehrtwendung in München und Berlin vollbringen würden.
Naja, Herr Starke hat doch letzte Woche einen Brief an die Sondierer in Berlin geschrieben, nicht das er damit der Auslöser des Abbruchs der Gespräche war. *ironie aus*