Auch über das Jahr 2017 hinaus will der Landkreis Bamberg an der Freizeitlinie 990 nach Erbrach bzw. Burgebrach festhalten.
Bocksbeutel-Express, Wildpark-Express, Bier-, Brotzeit-, Burgen-Express. Hinter diesen Namen verbirgt sich jeweils eine Freizeitlinie des Verkehrsverbunds Nürnberg, zu dem auch die Stadt und der Landkreis Bamberg gehören. Aktuell gibt es im Verkehrsverbund 21 derartige Buslinien, die ausgewählte Sehenswürdigkeiten oder beliebte Ausflugsziele ansteuern.
Auch der Landkreis Bamberg bietet seit 2011 unter dem Namen Steigerwald-Express eine Freizeitlinie an. Und zwar als Saisonangebot vom 1. Mai bis 1. November jeweils an Sonn- und Feiertagen. Es fahren zwei Busse mit je drei Fahrten inklusive Fahrradanhänger von Bamberg bis Schlüsselfeld bzw. Hirschaid bis Ebrach mit Knotenpunkt in Frensdorf. Sie verkehrt als Linie 990 und steuert auch den beliebten Baumwipfelpfad vor den Toren Ebrachs an.
Die Finanzierung trägt zu einem Drittel der Landkreis, die restlichen zwei Drittel teilen sich die Stadt Bamberg und die an den Linien liegenden sieben Gemeinden. In den letzten fünf Jahren nutzten durchschnittlich 2000 Fahrgäste pro Jahr das Angebot. Die Gesamtkosten für die Buslinie betragen rund 40 000 Euro.
Finanzierung gesichert
Zunächst ist die Finanzierung der Steigerwaldlinie bis Ende dieses Jahres gesichert. Aber auch darüber hinaus wollen der Landkreis und seine Gemeinden die erfolgreiche Buslinie fortsetzen - allerdings im Rahmen der geplanten Linienbündelausschreibung. Denn das derzeitige Liniennetz des Landkreises ist sehr weitläufig und zahlreiche Orte sind über mehrere Linien angebunden.
Es hat sich daher bei der Überprüfung der ersten Linien gezeigt, dass eine kleinteilige Überplanung einzelner Linien in einem zusammenhängenden Verkehrsraum aus verkehrlichen und wirtschaftlichen Gründen wenig zielführend erscheint. Das beauftragte Fachplanungsbüro empfahl daher einer ganzheitliche Betrachtung mit Neuordnung der Linienführung, vertakteten Verbindungen im Linienverkehr und schnellen direkten Verbindungen nach Bamberg bzw. zu den Verknüpfungspunkten des Schienenverkehrs.
Im konkreten Fall bedeutet dies für die Freizeitlinie 990, dass sie bis Ende Juli 2018 auf Basis des bisherigen Modells fortgeführt wird. Ab 1. August 2018 würde der Betrieb auf Basis der dann vorliegenden Ausschreibungsergebnisse erfolgen, und zwar mit einer Laufzeit bis Ende 2024. Auch nach der Aufnahme in das Vergabeverfahren bleiben Fahrplan, Anhänger, Tarif, Umsteigemöglichkeiten und Anschlüsse unverändert.
Eine frühestmögliche Abbestellung der Freizeitlinie wäre zum Ablauf der Saison 2019 möglich.
Das zentrale Marketing der Steigerwaldlinie wird auch künftig der VGN in Abstimmung mit den beteiligten Kommunen koordinieren. Sie wird wie alle anderen Freizeitlinien im Verbundfahrplan dargestellt und ist im Internet einsehbar unter
www.vgn.de/freizeitlinien. Aber auch der Landkreis will zusätzliche lokale Werbemaßnahmen wie in gemeindlichen Mitteilungsblättern koordinieren, um so während der Saison zusätzliche Fahrgäste anzusprechen.