Der SC lässt sich im entscheidenden Spiel gegen die SG Schlüsselfeld/Aschbach auch von einem Rückstand nicht beirren, wird immer besser und dreht das Spiel.
Nach einem Jahr in der Kreisklasse ist dem SC Kemmern die direkte Rückkehr in die Kreisliga gelungen: Im entscheidenden Relegationsspiel gegen die SG Schlüsselfeld/Aschbach setzte sich die Mannschaft von Trainer Dominik Endres vor 795 Zuschauern auf dem Gelände des TSV Hirschaid mit 2:1 durch. "Ich bin überwältigt. Der Dank gebührt der Mannschaft, die ein tolles Spiel abgeliefert und sich nach der Aufholjagd auf Platz 2 mit dem Aufstieg belohnt hat", sagte Endres nach dem Spiel.
Nicht zu viel riskieren war aber zunächst die Devise. Und zwar auf beiden Seiten. Viel Mittelfeld-Geplänkel prägte die Anfangsviertelstunde, in der sich kein Team aus der Deckung wagte. Das war nach 18 Minuten aber mit dem Führungstreffer der SG hinfällig: Von Alexander Hofmann in Szene gesetzt, zog Jonas Zink im Strafraum aus 13 Metern halblinker Position aufs kurze Eck ab. Pascal Pachonik tauchte ab und hätte den Ball mit großer Wahrscheinlichkeit auch pariert - durch einen Platzfehler sprang der Ball aber über seine ausgebreiteten Hände hinweg.
Das Tor weckte aber in erster Linie die Lebensgeister des SCK. Ein Schuss von David Görtler kratzte ein Verteidiger von der Linie (22.), sechs Minuten später glich Kemmern aber aus: Eine Flanke von Murat Basaran beförderte ein Schlüsselfelder unglücklich ins eigene Tor (28.). Dann verpasste Görtler eine Flanke nur um Zentimeter (31.), auf der Gegenseite klärte Pachonik einen Flachschuss von Spielertrainer Florian Gräf per unorthodoxer Fußabwehr (33.).
Bis zur Halbzeit sollte es bei diesem Spielstand bleiben, kurz nach Wiederbeginn ging Kemmern aber in Führung: Eine scharfe Freistoß-Flanke aus dem linken Halbfeld von Murat Basaran klatschte SG-Keeper Yannick Leisgang nur nach vorn weg, von Görtlers Knie kullerte der Ball zum 2:1 über die Linie (49.). Zehn Minuten später stand wieder SC-Torhüter Pachonik im Mittelpunkt: Erst parierte er reaktionsschnell einen Kopfball von Alexander Hofmann aus kurzer Distanz, der seinen Bewacher Dominik Ortlauf abgeschüttelt hatte. Bei der folgenden Ecke war Pachonik wieder blitzschnell zur Stelle und hielt einen 12-Meter-Flachschuss im Nachfassen fest. Das Tänzchen des Abends legte schließlich Görtler hin, als er auf Höhe der Eckfahne seinen Gegenspieler mit mehreren Haken ins Leere laufen ließ, die Flanke aber zu nah an den Kasten zog (72.).
Während Kemmern ab Mitte der zweiten Halbzeit viel Sicherheit in seinen Aktionen hatte, wurde Schlüsselfeld immer ungeduldiger - und defensiv anfällig. Noch wusste der SC die entstandenen Räume aber nicht zur 3:1-Vorentscheidung zu nutzen. Die fehlende Kaltschnäuzigkeit war der einzige Vorwurf, den man Kemmern in dieser Phase machen konnte. Eine beispielhafte Szene: Jonas Porzelt schlug nach Görtler-Flanke unbedrängt ein Luftloch (81.). Kemmern musste noch bange Minuten überstehen, mehr als am Tor vorbeifliegende Distanzschüsse brachte die SG aber nicht mehr zustande. Und nachdem der SC die sechsminütige Nachspielzeit unbeschadet über die Zeit gebracht hatte, durften die Feierlichkeiten endlich beginnen.
Die Statistik zum Spiel
SC Kemmern: Pachonik - Popp, B. Müller, C. Basaran, Gäßler, J. Schnapp, Will, Preiss, M. Basaran, Ortlauf, Görtler (42. Albrecht, 58. Porzelt, 77. R. Müller) / SG Schlüsselfeld/Aschbach: Leisgang - Enk, Rzedkowski, Wagner, C. Hofmann, A. Hofmann, Gerber, Tuschl, Röckelein, Zink, Gräf (57. Enzbrenner, 60. Fischer, 79. Nieberlein) / SR: Simon Winkler (Bamberg) / Zuschauer: 795 / Tore: 0:1 Zink (18.), 1:1 Eigentor (28.), 2:1 Görtler (49.)