Das Verbandssportgericht des Bayerischen Fußball-Verbandes hat den Obmann der Schiedsrichter-Gruppe Bamberg suspendiert.
Hartes Urteil in den eigenen Reihen: Das Verbands-Sportgericht (VSG) des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) hat den Schiedsrichter-Obmann des Spielkreises 1 und der Gruppe Bamberg, Günther Reitzner (Tuchenbach), aufgrund unsportlichen Verhaltens gegenüber dem Verband in mehreren Fällen mit einer zehnmonatigen Funktionssperre belegt.
Der 68-jährige, aus Hallstadt stammende Reitzner ist seit Montag suspendiert und darf sein Amt bis einschließlich 19. April 2017 nicht mehr ausüben. Auf Anfrage unserer Zeitung teilte BFV-Pressesprecher Thomas Müther in einer Stellungnahme mit: "Das unsportliche Verhalten bezieht sich auf verbandsschädigende und falsche Aussagen in dem von ihm redaktionell betreuten und herausgegebenen ,Dompfiff 2015 - Zeitung der SR-Gruppe Bamberg‘, bei Schiedsrichter-Versammlungen und gegenüber anderen BFV-Funktionären.
Unter anderem behauptete Herr Reitzner, der BFV erhalte von Lotto Bayern jährlich eine Spende über 50 Millionen Euro, gehe mit seinen Mitteln verschwenderisch um und zeichnete wiederholt bewusst das Bild einer maßlosen BFV-Spitze. Herr Reitzner hielt trotz Information über seine Falschaussage noch mehrere Monate gegenüber Dritten daran fest. Richtig ist: Lotto Bayern unterstützt den bayerischen Amateurfußball als Sponsor mit rund 300 000 Euro pro Jahr - siehe BFV-Pressemitteilung vom 23. Januar 2016). Der BFV legt seine Finanzen regelmäßig transparent offen. In der mündlichen Verhandlung vor dem VSG räumte Herr Reitzner dann sein Fehlverhalten ein.
Dies werteten die Sportrichter als strafmildernd." Reitzner war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
2014 einstimmig wiedergewählt
Der leidenschaftliche und streitbare Fußball-Funktionär Reitzner wurde im Jahr 2014 einstimmig für vier Jahre in seinem Amt als Kreisschiedsrichter-Obmann bestätigt. Für "seine " Schiedsrichter sieht er sich in der Pflicht und scheut dabei auch nicht den Konflikt mit dem Verband.
In den vergangenen Jahren tadelte der ehemalige UEFA-Linienrichter und Bayernliga-Schiedsrichter mehrmals den Umgang der BFV-Führung mit der Schiedsrichter-Basis, der er Versäumnisse bei der Gewinnung von neuen Unparteiischen und dem Erhalt der bestehenden Referees vorwarf. Der Tuchenbacher Reitzner bemängelte "fehlende Strategien und Konzepte".