Eine Frage, zwei Antworten: Gerd Schimmer, Trainer der DJK Don Bosco, und Norbert Schlegel, Coach des FC Eintracht, freuen sich auf das historische Duell in der Fußball-Bayernliga Nord.
Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf? Gerd Schimmer : Wir haben zwar nicht aus allen Spielen das Optimale herausgeholt, aber unterm Strich ist die Ausbeute in Ordnung. Jeder Spieler geht ans Limit, und dass es für uns in dieser Liga schwer wird, das war uns allen von vorne herein klar.
Norbert Schlegel: Damit können wir nicht zufrieden sein, ganz klar. Das eine ist gut: wir haben viele Tore geschossen, das andere ist schlecht. Wir haben auch viele Tore bekommen. Das spiegelt schon sehr viel wider.
Auf welche Stärken des Gegners müssen Sie sich einstellen? Schimmer : Der FC Eintracht verfügt über eine gehörige individuelle Klasse. Beispielsweise gilt es auf die Schnelligkeit von Allasane Kane zu achten. Insgesamt ist die Mannschaft unseres Gegners sehr kompakt besetzt.
Schlegel: Zunächst einmal müssen wir uns auf den Kunstrasen einstellen, auch wenn wir zweimal darauf trainiert haben. Aber in Derbys geht es weniger um Stärken und Schwächen. Man muss dieses Spiel als solches annehmen. Die DJK ist als Mannschaft etwas weiter als wir, aber das wollen wir ändern.
Warum gewinnt Ihre Mannschaft das Lokalderby? Schimmer : Weil wir versuchen werden, das Letzte aus uns herauszuholen, die Zuschauer uns hoffentlich unterstützen und wir vielleicht auch das Quäntchen Glück haben, das man einfach in jedem Fußballspiel braucht. Es ist ein Spiel zwischen David und Goliath, aber auch da ist bekanntlich ein Sieg des Außenseiters möglich gewesen.
Schlegel: Weil wir überzeugt sind, dass wir gewinnen können. Mit diesem Gedanken gehen wir in dieses Spiel rein. Die Frage ist aber ein bisschen gemein, weil man da mit seiner Antwort schnell in die Hochnäsigkeit abgleiten kann. Der Gegner arbeitet genauso hart wie wir und will dieses Spiel natürlich auch gewinnen. Aber wie gesagt: Wir gehen mit der festen Überzeugung in dieses Spiel, es auch gewinnen zu können.
Wäre eine Niederlage im Stadtduell für Sie besonders bitter? Schimmer : Ein Fußballer verliert sowieso nicht gerne, egal wo und gegen wen. Nach jeder Niederlage ist man traurig, das wäre auch nach dem Derby nicht anders. Es wäre aber auch nicht mehr. Wir freuen uns schon, dass es überhaupt zu diesem Derby kommt. Für unseren Verein ist es ein historisches Ereignis.
Schlegel: Nein, und das ist nicht nur so dahingesagt. Ich kenne die Rivalität zur DJK nicht und sehe sie auch nicht so. Ich spiele doch lieber bei Don Bosco oder in Sand als in Burglengenfeld. Doch die drei Punkte sind auch dort nicht mehr oder weniger wert. Aber um die Stimmung in der Stadt auf seine Seite zu bekommen, will man das Derby natürlich gewinnen.
Nach 19 Jahren endlich wieder ein Bamberger Derby
Es wird ein historisches Duell. Noch nie haben sich zwei Bamberger Mannschaften in einem Spiel der Fußball-Bayernliga gegenüber gestanden. Nicht nur deshalb dürfte es am Samstagabend (18 Uhr) bei der DJK Don Bosco in Wildensorg einen neuen Zuschauerrekord geben, wenn der Aufsteiger den Lokalrivalen vom FC Eintracht Bamberg 2010 empfängt.
Nach 19 Jahren gibt es endlich wieder einmal ein Bamberger Derby, auf das die Spieler aus beiden Vereinen hinfiebern. "Auf jeden Fall freue ich mich aufs Stadtderby, denn es ist etwas ganz Besonderes. Zudem wünscht man sich auch als Spieler eine große Kulisse", sagt Daniel Schäffler vom FC Eintracht. Auch Markus Fischer, Kapitän der DJK Don Bosco, meint: "Wir gehen mit Freude ins Derby, sind gut drauf und brauchen uns nicht zu verstecken. Doch Sprüche klopfen bringt nichts, entschieden wird das Spiel auf dem Platz." Fischer ist einer von mehreren Spielern mit FCE-Vergangenheit, was dem Derby zusätzliche Brisanz verleiht. Auch Christoph Kaiser, Johannes Wolfschmidt, Stefan Reck, Christopher Kettler, Matthias Kühhorn und Marco Schmitt trugen schon das Trikot der "Violetten". Und mit Gerd Schimmer steht bei den "Gelb-Grünen" ein Trainer an der Seitenlinie, der noch vor einigen Jahren beim FCE als Sportlicher Leiter tätig war.
Zurzeit steht Schimmer mit seinem Team in der Tabelle überraschend vor ihrem vor Saisonbeginn hoch gehandelten Lokalrivalen. Zehn Punkte holte der Aufsteiger aus den bisherigen acht Spielen und ist damit Zehnter. Der Regionalliga-Absteiger weist als Tabellen-13. einen Zähler weniger auf. "Wir sind vier, fünf Punkte hinter dem Soll und haben uns mit der Niederlage in Burglengenfeld und dem Unentschieden zuletzt gegen Jahn Forchheim selbst unter Druck gesetzt. Wir müssen schauen, dass wir endlich Konstanz reinbringen", meint Mathias Zeck. Für den FCE-Vorsitzenden hat der heutige Derbygegner "in der öffentlichen Wahrnehmung" die Außenseiterrolle inne, und Don Bosco nimmt diese dankend an. "Schon von den Namen her ist der FCE weitaus stärker besetzt als wir. Und er hat ja auch ganz andere Ziele als wir", sagt DJK-Abteilungsleiter Rainer Schmidt.
Beide Stadtrivalen können nicht ihre Bestbesetzung aufbieten. Beim Aufsteiger fehlen weiterhin die verletzten Stefan Reck und Tobias Eichhorn, hinter dem Einsatz von Henrik Schwinn steht ein Fragezeichen. Beim FCE fällt, neben den Langzeitverletzten, Sebastian Schäferlein ein weiteres Mal aus. Fraglich ist, ob Victor Gradl nach seinem Ellenbruch wieder einsatzfähig ist. Erstmals nach seinem im Mai erlittenen Kreuzbandriss steht voraussichtlich Angreifer Nicolas Görtler wieder im Kader.
Die Mannschaftskader
DJK Don Bosco Bamberg: Horcher, Kühhorn - M. Fischer, Hoffmann, G. Jessen, J.Jessen, Kaiser, Kettler, Kraus, Krause, Mönius, Rosiwal, Schmitt, Schmoll, Schnitzer, Schütz, Schwinn, Strobler, Wolfschmidt
FC Eintracht Bamberg: Hoh, Retzlaff - Altwasser, Jerundow, Mekic, Spieß, Göbhardt, Haas, Ljevsic, Niersberger, Schäffler, Schraufstetter, Strohmer, Trautmann, Kane, Seybold, Gradl, Görtler
hat er deshalb schimmer
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