Eltersdorf bestraft die FCE-Fehler

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Machtlos und unzufrieden: FCE-Torhüter Fabian Dellermann musste gerade das vierte Gegentor schlucken, im Hintergrund entledigt sich Torschütze Dickson Abiama seiner Oberbekleidung. Fotos: Sportfoto Zink
Machtlos und unzufrieden: FCE-Torhüter Fabian Dellermann musste gerade das vierte Gegentor schlucken, im Hintergrund entledigt sich Torschütze Dickson Abiama seiner Oberbekleidung. Fotos: Sportfoto Zink
 
 
 
 
 

Wieder sind es vier Gegentore: Der FC Eintracht muss sich dem SC Eltersdorf am Freitag beugen. Die Hausherren nutzen die Unzulänglichkeiten eiskalt aus.

Der FC Eintracht Bamberg hat am Freitagabend in der Fußball-Bayernliga beim SC Eltersdorf mit 2:4 verloren und damit nach dem 6:4-Erfolg gegen Bayern Hof zum zweiten Mal in Folge vier Gegentore kassiert. Daher fiel das Fazit von Trainer Michael Hutzler nach dem Spiel eindeutig aus: "Eltersdorf war von der ersten bis zur 90. Minute klar besser. Wir haben keinen Zugriff auf das Spiel gefunden, auch das schnelle Führungstor hat uns keine Sicherheit gegeben. Zur Halbzeit können wir auch deutlicher als nur 1:2 zurückliegen."

Zwar wollte es der FC Eintracht Bamberg nach den Erfahrungen aus dem turbulenten Hof-Spiel erst einmal ruhig angehen lassen, das Eltersdorfer Geschenk in der 1. Minute nahm er aber natürlich dankend an: Schon mit dem ersten langen Ball war Nicolas Görtler durch, wurde aber von Torhüter Tugay Akbakla gestoppt. Den folgenden Strafstoß verwandelte Lukas Schmittschmitt eiskalt ins linke Eck (2.). Von defensiver Sicherheit war beim FCE in den Minuten danach aber wenig zu spüren, schon im Gegenzug hätte Dickson Abiama den Ausgleich erzielen können. Dieser fiel kurz darauf in der 6. Minute, als FCE-Torhüter Fabian Dellermann beim Herauslaufen mit Tobias Herzner kollidierte. Die Proteste hielten sich ebenso in Grenzen wie kurz zuvor auf der Gegenseite, Schiri Fleischmann lag richtig. Der Ex-Bamberger Basti Schäferlein traf schlitzohrig flach in die Mitte.

Den quirligen Abiama bekam der FCE auch weiterhin nicht unter Kontrolle. Nicht umsonst adelte ihn Hutzler nach der Partie zum "Spieler des Spiels". Nach Schnittstellen-Pass von Jens Wartenfelser parierte Dellermann bärenstark mit dem Fuß im Eins-gegen-Eins (16.). Danach beruhigte sich das Geschehen vor den Toren kurzzeitig. Richtig gefährlich wurde es erst wieder, als Abiama seinen Fuß im Spiel hatte. Ein Querpass hoppelte durch den gesamten Strafraum an allen Verteidigern vorbei, Schäferlein brachte den Ball in die Mitte, doch Abiama konnte den reaktionsschnellen Dellermann erneut nicht bezwingen (30.). Machtlos war der Schlussmann aber sieben Minuten später: Nach einer Flanke von Manuel Stark aus dem Halbfeld traf der alleingelassene Tobias Herzner aus rund 14 Metern zum 2:1 für Eltersdorf.

Und der FCE? Wusste offensiv wenig Akzente zu setzen. Aus dem Spiel heraus entstand wenig Gefahr, die Standards verpufften ebenso. Dafür drohte ein weiteres Gegentor. Daher nahm Coach Michael Hutzler nach 43 Minuten als taktische Maßnahme seinen Innenverteidiger Philipp Pfeiffer vom Feld, stellte Robin Renner an die Seite von Simon Kollmer und beorderte den eingewechselten Pascal Nögel bei seinem Comeback nach einjähriger Verletzungspause ins defensive Mittelfeld.

Sofort der Ausgleich

Zwar ging Eltersdorf mit dem verdienten 2:1 in die Halbzeitpause, die Führung war aber direkt nach Wiederbeginn hinfällig: Ein langer Ball landete bei Patrick Görtler, dieser bediente Nicolas Görtler in der Mitte - 1:1 (47.).

Der Treffer schien Eltersdorf die Sicherheit zu nehmen, Bamberg gestaltete das Geschehen zeitweise auf Augenhöhe - und hatte die nächste Chance. Akbakla kratzte den Schlenzer von Armend Elshani aber noch aus der Ecke (56.). Die Gastgeber bissen sich aber zurück in die Partie und hatten dann mehrere Ecken in Folge. Eine davon landete auf dem Schädel von Oliver Gonnert - und segelte von dort zur 3:2-Führung ins Tor (68.).

In den verbleibenden 20 Minuten musste der FC Eintracht natürlich mehr riskieren und die Defensive lockern. Mehrfach hatte der SC die Chance auf die Vorentscheidung, etwa in der 80. Minute durch den eingewechselten Calvin Sengül. So blieb es weiterhin spannend. Aber nur bis zur 89. Minute: Nach einer Kopfball-Ablage von Manuel Stark bugsierte Abiama den Ball aus vier Metern ebenfalls mit dem Schädel an Dellermann vorbei zum 4:2 ins Tor - und zog damit endgültig einen Strich unter diese Partie. "In der zweiten Halbzeit wurde es phasenweise besser. Eltersdorf hat es aber richtig gut gemacht, fast nichts zugelassen und verdient gewonnen", sagte Hutzler.

Viel Zeit zum Regenerieren bleibt dem FC Eintracht Bamberg allerdings nicht: Bereits am Dienstagabend geht es mit dem verlegten Heimspiel gegen die DJK Vilzing weiter.

SC Eltersdorf: Akbakla - Woleman, Schäferlein, Konrad, Göbhardt, Stark, Gonnert, Wartenfelser, Drießlein (56. Said), Abiama, Herzner (65. Sengül) / FC Eintracht Bamberg: Dellermann - Pfeiffer (43. Nögel), M. Reischmann, Kollmer, Schmitt, Elshani (61. Jessen), Linz, Renner, Schmittschmitt, P. Görtler (69. Ulbricht), N. Görtler / SR: Fleischmann (Kreith/Pittersberg) / Zuschauer: 380 / Tore: 0:1 Schmittschmitt (2./Foulelfmeter), 1:1 Schäferlein (6./Foulelfmeter), 2:1 Herzner (37.), 2:2 N. Görtler (47.), 3:2 Gonnert (68.), 4:2 Abiama (90.) / Gelbe Karten: Abiama, Gonnert / Dellermann, Renner, Kollmer, M. Reischmann, Schmitt, N. Görtler