Die Bamberger haben eine Saison der Superlative mit der Meisterschaft in der Landesliga Nordwest gekrönt.
Am vorletzten Spieltag knallten zum ersten Mal die Sektkorken, nach dem letzten Saisonspiel wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, und dann ließ es die Mannschaft noch einmal vier Tage lang auf Mallorca so richtig krachen. Die Fußballer der DJK Don Bosco Bamberg hatten allen Grund, die Meisterschaft in der Fußball-Landesliga Nordwest und den Aufstieg in die Bayernliga in vollen Zügen zu genießen. Denn die Kicker aus Wildensorg setzten in einer Saison der Superlative Maßstäbe.
Platz 1 mit 88 Punkten (28 Siege, 4 Unentschieden, 2 Niederlagen) ist mit großem Abstand der Bestwert aller fünf bayerischen Landesligen. In der Gruppe Nordwest hatten die Bamberger mit 93 Toren die gefährlichste Offensive und mit 18 Gegentreffern die sattelfesteste Hintermannschaft. Und mit 14 Siegen am Stück stellten sich auch noch einen neuen Startrekord in der fünfthöchsten bayerischen Spielklasse auf. "Wir sind mit dem Ziel angetreten, besser zu sein als im Vorjahr. Da waren wir Sechster", sagt Abteilungsleiter Johannes Folter. Doch von Beginn an zündeten die DJKler den Turbo - und gingen nicht mehr vom Gas. Zunächst punktgleich mit dem großen Meisterschaftsfavoriten FC Sand vorne liegend, übernahm die Mannschaft von Trainer Gerd Schimmer am 6. Spieltag die alleinige Tabellenführung, und gab sie bis zum Saisonende nicht mehr her.
Guter Teamgeist Die Gründe für den sensationellen Saisonverlauf sind für Folter "vielschichtig". Zum einen habe man sich akribisch vorbereitet, dann sei man gut in die Saison reingekommen, und nach der schweren Verletzung von Routinier Christoph Kaiser (Kreuzbandriss) sei die Mannschaft noch enger zusammengerückt. "Jeder war bereit, auf dem Platz für den anderen alles zu geben", sagt der DJK-Abteilungsleiter. Zum Beispiel Nico Wunder: Der 28-Jährige wollte eigentlich nur noch in der zweiten Mannschaft spielen, wurde von Schimmer aber wieder hoch geholt und war einer der Leistungsträger. Genauso wie die beiden Innenverteidiger Roland Kropf und Johannes Jessen, die laut Folter "perfekt harmoniert haben". Im Sturmzentrum war auf Dominik Schütz Verlass. Der Angreifer avancierte mit 23 Treffern zum Torschützenkönig in der Landesliga Nordwest und bereitete zudem 15 Treffer vor. Abteilungsleiter Folter stellt aber klar. "Am Ende des Tages sind wir nicht nur mit diesen Spielern Meister geworden, sondern von der Nummer 1 bis zur 11 bzw. 17 haben alle ihren Beitrag geleistet. Es war das Verdienst der gesamten Mannschaft." Aber auch der Trainer hatte entscheidenden Anteil am Erfolg. "Gerd Schimmer hat Jedem seinen Spielraum gegeben und hatte für Jeden die richtige persönliche Ansprache parat", lobt Folter.
Tobias Eichhorn kommt Bei der DJK wird es nach dem Aufstieg keinen großen personellen Umbruch geben. Die Meistermannschaft bekommt auch in der Bayernliga das Vertrauen der Verantwortlichen. Als Abgänge stehen nur Sebastian Fleischmann, der studienbedingt kürzer tritt, sowie Kropf und Matthias Hoff, die ihre Karriere beenden, fest. Niklas Griebel schließt sich dem SV Memmelsdorf an. Im Gegenzug wechselt Johannes Wolfschmidt vom Bayernliga-Absteiger zum -Aufsteiger. Zudem haben sich die DJKler künftig die Dienste des früheren Stegauracher Spielertrainers Tobias Eichhorn (FC Coburg) gesichert. Von den Bayernliga-A-Junioren des FSV Erlangen-Bruck kommt Sascha Mönius zu den "Grün-Gelben". Laut Abteilungsleiter Folter soll es noch "zwei, drei" weitere Neuzugänge geben.
In der Bayernliga spielte die DJK Don Bosco zuletzt in der Saison 2012/13. Doch nach nur einem Jahr wurde sie gleich wieder zurück in die Landesliga geschickt. "Deshalb kann es für uns kein anderes Ziel als den Klassenerhalt geben", meint Folter, der sich auf zahlreiche Derbys wie gegen Forchheim, Frohnlach und vielleicht auch wieder Sand freut - vor allem aber auf das Stadtduell gegen den Regionalliga-Absteiger FC Eintracht: "Das wird ein herausragendes Derby." Es dürfte wohl mehr Besucher anlocken als das Spitzenspiel gegen den FC Sand bei der letzten Sandkerwa, als rund 800 Besucher den Weg zur Rudi-Ziegler-Sportanlage fanden.
Torschützenkönig wurde Pascal Bloemer mit 28 Toren.