Der Aufsteiger spielt in der 3. Liga mit und ist eine feste Größe. Abteilungsleiter Jochen Hirmke zieht ein Zwischenfazit.
Nach acht Partien hatten die Basketballer von Bike-Cafe Messingschlager Baunach in der Liga Pro B vier Punkte auf dem Konto. Grund für Ulf Schabacker und seinen "Co" Timo Fuchs, Mitte November beim Aufsteiger als Trainer zurückzutreten, um neue Motivation freizusetzen. Ivan Pavic, ehemaliger Bamberger Meisterspieler, und Thomas Lorber an seiner Seite übernahmen das Kommando. Als Tabellenfünfter mit nunmehr sechs Siegen in 13 Spielen treten die Baunacher nach der Weihnachtspause am Sonntag (18 Uhr) beim Vorletzten, den Fraport Skyliners Juniors, in Frankfurt an. Wir sprachen mit Jochen Hirmke, dem langjährigen Basketball-Abteilungsleiter des FC Baunach.
Frage: Seit dem Trainerwechsel klettern die Baunacher konsequent in der Tabelle der Pro B nach oben.
Ist der Aufschwung allein mit dem Tun von Ivan Pavic verbunden, der das Traineramt vom zurückgetreten Ulf Schabacker übernommen hat?
Jochen Hirmke: Zunächst muss ich mich bei Ulf Schabacker und Timo Fuchs noch einmal für ihre Arbeit in Baunach bedanken. Sie haben die Mannschaft gut auf die Saison vorbereitet, sodass wir ja mit zwei Siegen in die Hauptrunde starten konnten. Dann gab es die knappe 78:81-Niederlage beim heutigen Spitzenreiter in Dresden, wo man in der Schlusssekunde unglücklich noch einen Dreier kassierte. Als die junge Truppe dann anschließend gegen Leipzig völlig unnötig nach Verlängerung unterlag, scheint bei einigen Spielern das Selbstvertrauen gelitten zu haben. Nach weiteren drei knappen Auswärtsniederlagen in Speyer, Lich und Hanau wurden alle Hoffnungen auf das Heimspiel gegen Frankfurt gesetzt, bei dem man das Steuer herumreißen wollte.
Stattdessen sah man eine total verkrampfte Mannschaft, der auch der kurzfristig verpflichtete Amerikaner Julius Brooks überhaupt nicht helfen konnte. Unter dem Eindruck der deutlichen 80:99 Schlappe erklärte Ulf direkt nach dem Spiel in der Kabine seinen Rücktritt. Co-Trainer Timo Fuchs sprang kurzfristig mit Teammanager Jörg Mausolf in die Bresche und schaffte es tatsächlich, aus der Mannschaft die geforderte Reaktion und damit einen überraschenden Sieg in Nördlingen herauszuholen. Da aber der Hauptschullehrer aus beruflichen Gründen die Aufgaben des Headcoaches nicht übernehmen konnte, musste eine neue Lösung gefunden werden, was gar nicht so einfach war. Brose-Baskets-Manager Wolfgang Heyder konnte dann Ivan Pavic und Thomas Lorber als neues Trainergespann gewinnen, denen ich sehr dankbar bin, dass sie eine Mannschaft übernahmen, die sie nicht zusammengestellt hatten und auf dem vorletzten Platz lag.
Ivan war es auch, dem es mit viel Überredungskunst gelang, Marcos Knight in die Pro B zu locken. Nach nur wenigen Trainingseinheiten ging zwar das Debüt der neuen Trainer unglücklich verloren, obwohl Knight gleich 36 Punkte erzielte, aber dann konnte man die Handschrift von Ivan deutlich erkennen, der sehr akribisch mit den Jungs arbeitet und ihnen seine Erfahrungen als langjähriger Bundesligaspieler hervorragend vermitteln kann. Deutlich wird das im Abwehrverhalten, wo sich die Mannschaft kontinuierlich steigern und so die letzten drei Heimspiele in Folge erfolgreich gestalten konnte. Jetzt passen Hierarchie und Rollenverteilung besser, nachdem Knight integriert ist, und die Truppe zeigt einen begeisternden Basketball, wobei natürlich die Entwicklung unserer 16 und 17 Jahre alten Youngster Andi Obst und Leon Kratzer große Freude bereitet.
Vor allem Obst, der in den letzten vier Spielen am längsten auf dem Feld stand, hat sich seitdem zum Topscorer des Teams entwickelt. Auch Johannes Thiemann tritt nun so dominant auf, wie wir es erwartet hatten. Ich persönlich hoffe bei der Trainerposition auf eine langfristige Lösung, nachdem ja in den letzten Jahren in der Pro B einige Trainerwechsel stattgefunden haben.
Sind die Baunacher als Verein insgesamt in der 3. Liga angekommen, ist die nötige Professionalisierung gelungen?
Nachdem einige Experten uns den Schritt in die Pro B nicht zugetraut hatten, kann man wohl sagen, dass wir diese Skeptiker bestimmt überzeugen konnten. Zusammen mit den Baunacher Vereinsvorständen wurden die aufwändigen bürokratischen Hürden gemeistert, und auch bei der Suche nach Sponsoren trafen wir oft auf offene Ohren.
Bei der Organisation der Spieltage kann ich mich schon seit Jahren auf ein eingespieltes Team von rund 30 ehrenamtlichen Helfern verlassen, die ihre Aufgaben hervorragend meistern. Dazu kann ich jederzeit auf professionelle Hilfe aus dem Büro der Brose Baskets zählen, wenn einmal Not am Mann ist oder logistische Arbeiten zu erledigen sind. Dass unsere Arbeit insgesamt sehr geschätzt wird, erfahre ich aus vielen positiven Kommentaren.
Wie viel Baunach steckt noch in den Baunacher Basketballern, zumal sie ihre Heimspiele seit langem in Bamberg austragen?
Wie bereits erwähnt, wird die hauptsächliche Organisation nach wie vor von Leuten erledigt, die in Baunach wohnen oder schon jahrelang in Baunach tätig sind. Dass die gesamte Vorstandschaft des FC mit Volker Dumsky an der Spitze und die Stadt Baunach mit Bürgermeister Ekkehard Hojer hinter den Basketballern steht, ist auch ein wichtiger Mosaikstein.
Unsere treuen Baunacher Fans sind es ja seit Jahrzehnten gewohnt, zu unseren Heimspielen ,anzureisen‘ , das war schon in Scheßlitz, Memmelsdorf, Rattelsdorf, Hirschaid oder wohin wir sonst noch ausweichen mussten, der Fall. Dass jetzt nach dem Aufstieg eine neue Welle der Begeisterung in Baunach ausgebrochen ist, sieht man an der tollen Zuschauerzahl, wobei wir natürlich auch sehr viele Basketballfans aus Bamberg und Umgebung begrüßen können.
Platz 5 steht zu Buche. Gilt weiter allein der Klassenerhalt als Ziel oder werden nun die Play-offs angestrebt?
Unser Ziel ist nach wie vor der Klassenerhalt, und den erreicht man sicher, wenn man nach der Hauptrunde auf Platz 8 steht, der zur Teilnahme an den Play-offs berechtigt. Da es dazwischen nichts gibt, werden wir also dieses Ziel anstreben, wobei der nächsten Begegnung in Frankfurt eine wichtige Rolle zukommt.
Sollten wir dieses Spiel gewinnen, dann sehe ich optimistisch dem weiteren Saisonverlauf entgegen, auch wenn dann als nächstes der Spitzenreiter aus Dresden in die Stauffenberghalle kommt. Dass in der Liga aber jeder jeden schlagen kann, zeigt die Ausgeglichenheit in der Tabelle, denn mit zwei Niederlagen am Stück bist du schnell wieder auf dem vorletzten Platz. Allerdings dürfen wir auch unser anderes Ziel nicht aus den Augen verlieren: Das ist die Entwicklung junger Spieler für die Bamberger Basketball GmbH. Damit die Nachwuchsarbeit kontinuierlich auf hohem Niveau in Bamberg vorangetrieben werden kann, wäre der Erhalt der Pro B schon ein wichtiger Baustein.
wie lächerlich kann dieser "Sport" noch werden???
Einfach eine geile Truppe! Weiter so Jungs!