Das Brose-Team macht den nächsten Schritt

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Bambergs Chase Fieler blockt vier Sekunden vor Schluss den Wurf des überragenden Gästespielers Raymar Morgan, der für Karsiyaka bis dahin 25 Punkte erzielt hatte. Foto: Daniel Löb
Bambergs Chase Fieler blockt vier Sekunden vor Schluss den Wurf des überragenden Gästespielers Raymar Morgan, der für Karsiyaka bis dahin 25 Punkte erzielt hatte. Foto: Daniel Löb
Gute Team-Defense zeigen hier die Bamberger (von links) Bennet Hundt, Norense Odiase und Devon Hall gegen Tony Taylor. Foto: Daniel Löb
Gute Team-Defense zeigen hier die Bamberger (von links) Bennet Hundt, Norense Odiase und Devon Hall gegen Tony Taylor. Foto: Daniel Löb
 
Bambergs Devon Hall (links) hält mit allem, was er hat, gegen den kräftigen D.J. Kennedy dagegen. Foto: Daniel Löb
Bambergs Devon Hall (links) hält mit allem, was er hat, gegen den kräftigen D.J. Kennedy dagegen. Foto:  Daniel Löb
 
Mit Tempo zieht Bennet Hundt (rechts) in die gegnerische Zone und sucht nach einer Anspielstation. Foto: Daniel Löb
Mit Tempo zieht Bennet Hundt (rechts) in die gegnerische Zone und sucht nach einer Anspielstation. Foto: Daniel Löb
 
Das hätte zehn Sekunden vor Schluss der Game-Winner sein können, doch Michele Vitali vergibt den Dreier beim Stand von 83:82 gegen Raymar Morgan. Foto: Daniel Löb
Das hätte zehn Sekunden vor Schluss der Game-Winner sein können, doch Michele Vitali vergibt den Dreier beim Stand von 83:82 gegen Raymar Morgan. Foto: Daniel Löb
 
Devon Hall schließt gegen den deutschen Center Mahir Agva in Korbnähe ab. Foto: Daniel Löb
Devon Hall schließt  gegen den deutschen Center Mahir Agva in Korbnähe ab. Foto: Daniel Löb
 
Chase Fieler überzeugte mit starker Trefferquote von der Dreierlinie. Vier seiner fünf Versuche fanden ihr Ziel. Foto: Daniel Löb
Chase Fieler überzeugte mit starker Trefferquote von der Dreierlinie. Vier seiner fünf Versuche fanden ihr Ziel. Foto: Daniel Löb
 
Erfolgreicher Fade-Away-Wurf von David Kravish gegen Raymar Morgan. Der Brose-Center traf sieben seiner zwölf Versuche. Foto: Daniel Löb
Erfolgreicher Fade-Away-Wurf von David Kravish gegen Raymar Morgan. Der Brose-Center traf sieben seiner zwölf Versuche. Foto: Daniel Löb
 
Mit ruhig gestellten rechten Unterschenkel verfolgte der verletzte Spielmacher Tayler Larson hinter der Bande das Geschehen auf dem Feld. Foto: Daniel Löb
Mit ruhig gestellten rechten Unterschenkel verfolgte der verletzte Spielmacher Tayler Larson hinter der Bande das Geschehen auf dem Feld. Foto: Daniel Löb
 
Raymar Morgan kann nur hinterherschauen, wie Michele Vitali zwei seiner 14 Punkte erzielt. Foto: Daniel Löb
Raymar Morgan kann nur hinterherschauen, wie Michele Vitali zwei seiner 14 Punkte erzielt. Foto: Daniel Löb
 

Bamberg gewinnt das zweite enge Spiel in Folge. Gegen Karsiyaka feiern die Oberfranken den dritten Champions-League-Erfolg im dritten Spiel.

Sichtlich geschafft war Brose-Trainer Johan Roijakkers am späten Dienstagabend nach dem 83:82-Champions-League-Erfolg seiner Mannschaft gegen Pinar Karsiyaka. Am Ende zeigte der sonst eher ernst wirkende Niederländer noch Humor. "Er ist ein großer Point Guard mit langen Armen, da ist es zu erwarten, dass er den Rebound bekommt", sagte er über seinen 1,78 Meter kleinen Aufbauspieler Bennet Hundt und eine Szene zwei Minuten vor Schluss, als der 22-Jährige sich einen Abpraller am gegnerischen Brett sicherte. Der anschließende Ballbesitz führte zum 79:76 durch Chase Fieler.

Der Amerikaner wiederum sorgte mit der entscheidenden Aktion dafür, dass das türkische Team aus Izmir nicht ein viertes Mal mit einem Punkt in Front ziehen konnte. Das hätte vier Sekunden vor Schluss wohl die Entscheidung bedeutet. Fieler blockte den Wurf von Raymar Morgan in der Zone und hielt so den Sieg für seine Mannschaft fest. "Der Block war nur ein Teil des Spiels. David Kravish hatte mehrere gute Aktionen und zwei wichtige Blocks", sagte der 28-Jährige bescheiden und stellte die Mannschaft in den Vordergrund.

Fieler: Morgan ist ein Monster

"Morgan ist ein Monster in der Zone. Wir haben versucht, ihn so gut wie möglich zu stoppen. Es war eine Teamleistung aller, die auf dem Feld standen, gegen einen körperlich starken Gegner, der auf allen Positionen gut besetzt ist."

Die Türken kamen mit zwei Siegen am Wochenende selbstbewusst nach Bamberg, bestritten aber auch ihr viertes Spiel binnen sieben Tagen. "Nach dieser harten Woche hat uns am Ende die Energie gefehlt. Wir machten in den Schlussminuten zu viele Fehler, hatten aber die Chance zu gewinnen", sagte Gästetrainer Ufuk Sarica, der auf seinen NBA-erfahrenen Center Semih Erden (2,11 m) wegen eines positiven Corona-Tests verzichten musste.

Bamberg gewinnt Reboundduell

Dies half sicher auch, dass Bamberg das Reboundduell mit 28:25 für sich entschied. Christian Sengfelder (je drei in der Offensive und Defensive), David Kravish (2/3) und Kenneth Ogbe (0/5) ragten in dieser Kategorie aus einem homogenen Team heraus. Das zeigt auch die Punkteverteilung. Mit Michele Vitali, Fieler und Kravish (je 14) sowie Hundt (11) kamen vier Spieler auf eine zweistellige Ausbeute. Jeder der neun eingesetzten Bamberger erzielte mindestens fünf Zähler. Die Bankspieler sorgten für 42 Punkte.

Ein Sonderlob von seinem Trainer bekam Hundt, der aufgrund des noch länger andauernden Ausfalls von Tyler Larson (Achillessehne) 29 Minuten auf dem Feld stand. "Er hat das Team getragen und am Ende die wichtigen Freiwürfe verwandelt", sagte Roijakkers. 49 Sekunden waren noch auf der Uhr, als der Jung-Nationalspieler an die Linie trat und nervenstark beide Versuche zum 83:80 verwertete.

In den gut 39 Minuten davor sahen die Brose-Fans im Live-Stream eine gutklassige Partie, in der die Bamberger bis auf 37 Sekunden stets in Front lagen, jedoch nie höher als mit sieben Punkten. Dies lag auch daran, dass sich die Gastgeber insgesamt 16 Ballverluste leisteten und dem Gegner vor allem in den Vierteln 1 und 4 etliche Offensivrebounds überließen (insgesamt 11). Dies nutzten die Türken aber nicht wirklich aus.

"Wir haben im Angriff den Ball sehr gut geteilt und in der Abwehr gut dagegen gehalten", sagte Vitali. Der Italiener stand 30 Minuten auf dem Feld und übernahm im letzten Angriff die Verantwortung, verpasste aber eine Vorentscheidung, als er sich zehn Sekunden vor Schluss für einen schwierigen Dreier gegen den Mann entschied. "Das war nicht der Plan. Ich hätte eine bessere Option wählen sollen. Zum Glück hat der Gegner seinen letzten Wurf nicht getroffen", war der Nationalspieler erleichtert, der die positive Entwicklung der Mannschaft erkennt und um Geduld bittet: "Wir bauen gerade etwas auf. Dazu braucht man Zeit mit einem neuen Team und System."

Fieler: nur ein Sieg

"Es ist nur ein Sieg in einem wichtigen Monat", ordnete Fieler die Partie ein. "Wir haben viele schwierige Spiele. Das nächste große Match steht nun gegen Berlin an." Das verletzungsgeplagte Alba-Team hat am Dienstag in Ludwigsburg verloren und steht heute gegen Fenerbahce Istanbul in der Euroleague auf dem Parkett. Vielleicht die Chance für Bamberg, am Sonntag (18 Uhr) wieder einmal aus Berlin die Punkte mitzunehmen.