Der Nationalspieler verletzte sich beim klaren Euroleague-Sieg gegen Sassari und fehlt den Brose Baskets gegen Würzburg.
                           
          
           
   
          Vor dem Euroleague-Vorrundenabschluss gegen Sassari betonte Bambergs Trainer Andrea Trinchieri, für ihn sei es am wichtigsten, dass seine Spieler gesund bleiben. Dieser Wunsch blieb leider unerfüllt. Nach dem 86:54-Erfolg gegen den italienischen Meister, der auch beim zehnten Auftritt in der Königsklasse ohne Sieg blieb, waren Trinchieris Gedanken bei Elias Harris. "Ich hoffe, dass es nichts Ernsthaftes ist, aber wir müssen abwarten", lautete der erste Kommentar des Trainers nach der Partie. Eine Kernspintomographie soll Klarheit über die Verletzung verschaffen.
 Was war passiert? Kurz nachdem der athletische 2,03-Meter-Mann seine ersten und zugleich letzten Punkte erzielt hatte, lag er gegen Ende des ersten Viertels nach einem leichten Kontakt mit Sassaris Matteo Formenti mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden. Nach einer ersten Untersuchung in der Kabine verfolgte der 26-Jährige frisch geduscht die zweite Hälfte in Zivil von der Bank aus. 
Harris wird wohl aufgrund seiner Hüftverletzung nicht nur am Sonntag (17 Uhr) im Frankenderby gegen Würzburg fehlen.
  
  Lob für Staiger und Nikolic
 
Die zweite Vorgabe von Trinchieri, die Minuten in diesem unbedeutenden Euroleague-Spiel gut verteilen zu wollen, verlief ohne Probleme. Nicolo Melli, der vor der Partie aus den Händen des Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Stoschek die Trophäe für den Euroleague-MVP des Monats November erhalten hatte, wurde komplett geschont. Die Spieler, die sonst in der Königsklasse nicht so viel Einsatzzeit bekommen, durften am Donnerstag ihr Können unter Beweis stellen. "Sie waren bereit und fokussiert. Staiger war exzellent, weil es ihm gelang, zwischen Wurf und Pass zu variieren. Aber auch über die Leistung von Nikolic bin ich glücklich", lobte der Trainer. 
Und Neuzugang Leon Radosevic bescheinigte der Italiener, dass er mit viel Energie aufgetreten sei und sich von Tag zu Tag besser im System zurechtfinde.
"Das Spiel war jetzt zwar nicht so wichtig, aber wir hatten zuvor in der Euroleague zwei Niederlagen kassiert, wollten unseren tollen Fans ein gutes Spiel zeigen und uns weiteren Respekt verschaffen. Ich glaube, das ist uns gut gelungen", zog Routinier Nikos Zisis, der mit 16 Punkten und fünf Assists Bambergs Bester war, Bilanz.
  
  Zisis warnt vor den Würzburgern
 
Mit dem Top 16, das bereits in zwei Wochen beginnt, wollte sich der 32-jährige Grieche noch nicht beschäftigen, "denn für uns stehen jetzt erst einmal drei ganz wichtige Partien in der Bundesliga auf dem Programm". Zisis warnt vor allem davor, die Würzburger am Sonntag auf die leichte Schulter zu nehmen: "Sie spielen eine sehr gute Saison, weisen eine ähnliche Bilanz wie wir auf. 
Wir müssen uns sehr konzentriert vorbereiten, um diesen Sieg zu holen. Das ist ein ganz wichtiges Spiel für uns. Wir sind zwar der Favorit, aber das ist ein Lokalderby, in dem wir uns keinen Ausrutscher erlauben dürfen."
Vor dem Auftritt in Bamberg empfingen die Würzburger am Freitagabend noch die Riesen Ludwigsburg. Im Duell der Bundesliga-Überraschungsteams unterlagen die Unterfranken in einem Krimi nach zwei Verlängerungen unglücklich mit 88:93. "Ich habe Würzburg vor der Saison in den Play-off-Regionen erwartet. Sie haben gute und erfahrene Spieler", sagte Ludwigsburgs Trainer John Patrick vor der Partie an alter Wirkungsstätte. Auch Patricks Riesen, bei denen die Brose Baskets am Mittwoch (20.30 Uhr) Farbe bekennen müssen, hatten die Experten vor der Saison einen Platz unter den Top 8 zugetraut. 
Doch dass beide Teams nach elf Spielen mit jeweils nur zwei Niederlagen erste Verfolger von Meister Bamberg sind, hatte niemand erwartet.
  
  Joyce und Lane ragen heraus
 
"Wir haben gegen Bayern und Alba gespielt, jetzt geht's gegen Würzburg und Ludwigsburg - wir sind in der entscheidenden Phase der ersten Saisonhälfte angekommen und müssen uns gut vorbereiten. Es wird ein schweres Spiel. Würzburg spielt solide und stabil. Sie haben mit Dru Joyce einen erfahrenen Point Guard und eine Menge an guten großen Spielern. Wir müssen unseren besten Basketball am Sonntag zeigen", forderte Trinchieri vor dem Frankenderby. 
Herausragender Spieler im Team von Trainer Doug Spradley ist Brendan Lane, der nach Punkten und Rebounds in den Top 5 der Liga zu finden ist. Der 2,06 m große und 107 kg schwere US-Center erzielt im Schnitt 16 Punkte und sichert acht Rebounds pro Spiel. Die Aufgaben werden also nicht leichter für die Brose Baskets vor Weihnachten.