Künftig wird es im Traditionsgasthaus "Greifenklau" am Laurenziplatz sonntags keinen Mittagstisch mehr geben. Was sind die Gründe dafür?
Es ist ein Schritt, der Familie Brockard nicht leicht fällt. "Das war überhaupt keine einfache Entscheidung", betont Tochter Ulrike Göller am Telefon. Nach längerer Überlegung steht nun aber fest: Im Anschluss an den Betriebsurlaub (21. August bis einschließlich 4. September) wird es im Traditionsgasthaus "Greifenklau" am Laurenziplatz sonntags keinen Mittagstisch mehr geben. Das Gasthaus bleibt demnach in Zukunft sonntags und montags geschlossen.
Küchenpersonal startet um 6 Uhr
In einem Schreiben an die Gäste, das der Speisekarte beiliegt, hat die Familie diesen Schritt mit "personellen, arbeitsrechtlichen und wirtschaftlichen Gründen" erklärt. Man habe, so Göller, die Situation zwei Jahre lang genau analysiert. Fazit: "Es rechnet sich nicht."
Personell benötige man an jedem Sonntag die doppelte Menge an Angestellten, auch wenn das Haus "nur" von 10.30 bis 14 Uhr geöffnet hat. "Aber wir müssen ja alles frisch vorbereiten. Beispielsweise fängt unser Küchenpersonal bereits um 6 Uhr morgens an." Zudem müssten die Mitarbeiter aus arbeitsrechtlichen Gründen auch insgesamt 15 Sonntage pro Jahr frei haben.
Generell sei es heutzutage sehr schwierig, geeignetes Personal zu finden. Für die Laurenzikirchweih habe man beispielsweise händeringend einen Koch gesucht, nachdem kurzfristig zwei Köche ausgefallen waren - ohne Erfolg. "Dieses Problem haben auch andere Gasthäuser in Bamberg", weiß Göller.
"Kein sinkendes Schiff"
Eines ist Familie Brockard sehr wichtig: Das Ende des Sonntagsmittagstisches bedeutet nicht generell das Ende für die Gaststätte "Greifenklau". "Wir sind kein sinkendes Schiff", unterstreicht die Hotelmeisterin. Im Anschluss an den Betriebsurlaub wird das Gasthaus von Dienstag bis Samstag geöffnet haben und von 11.30 Uhr bis 21.30 Uhr durchgehend warme Küche anbieten.
Auch wenn der eine oder andere Stammgast gegenüber den Besitzern seine Enttäuschung bereits kundgetan hat, hofft die Familie, dass ihnen die Kunden in Zukunft auch weiter treu bleiben. "Wir bedauern diesen Schritt und hoffen auf Verständnis", sagt Ulrike Göller, die für alle Sonntagsbraten-Liebhaber einen Alternativvorschlag parat hat: "Wir bieten von Dienstag bis Samstag auch fränkische Bratenküche an."
Erst wenn die Arbeit von Gastwirten, Küchenpersonal uns Servicekräften so gewürdigt und bezahlt wird wie die Arbeit von Fabrikarbeitern die glauben wenn Sie 35 Stunden in der Woche Arbeiten und dann glauben es sind Zwangsarbeiter. So lange geht das Sterben der Wirtshauskultur weiter. Wirtshäuser wo der Wirt selber kocht oder im Service tätig ist gibt es in den Köpfen unserer Politiker in Brüssel und Berlin schon lange nicht mehr. Den Gastronomischen Betrieb bei dem die Aufzeichnungen ob Stunden oder Hygiene stimmen den gibt es nicht. Weiter so Narrenfreiheit fürdie Vereineund Schwarzgastronomie wo die Behörde alle Augen zudrückt.