Das Weltwirtschaftsforum misst seit 2006, zu wie viel Prozent Staaten die Gleichstellung zwischen Mann und Frau erreicht haben.
Das Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum WEF) ist vor allem durch sein jährliches Treffen in Davos bekannt. Es beschäftigt sich seit 2006 aber auch ausführlich mit der Gleichstellung von Männern und Frauen und stellt im jährlichen Global Gender Gap Report dar, zu wie viel Prozent Staaten die Gleichstellung erreicht haben.
Dafür werden Faktoren aus vier Bereichen gemessen: Gesundheit und Lebenserwartung, Bildungsniveau (Alphabetisierungsrate, Schul- und Hochschulbildung), politische Mitwirkung (Parlaments-, Kabinettssitze) und wirtschaftliche Chancen (Löhne, Management, Arbeitsmarkt).
In der Politik klafft die größte Lücke
Bewertet wird, ob Frauen mindestens genauso gute Chancen haben wie Männer. Dies wird teils kritisiert, da die Benachteiligung von Männern nicht gemessen wird. Es wird außerdem nicht untersucht, in welchem Land Frauen die besten Chancen haben, sondern wie fair die Bedingungen im Vergleich zu Männern sind. In dieser Betrachtung liegen Nicaragua, Ruanda und Namibia vor Deutschland. Die Bundesrepublik belegt für das Jahr 2018 den 14. Platz - beim ersten Ranking 2006 war es noch Platz 5.
Im Bereich Politik fehlen dem Report zufolge in Deutschland gut 58 Prozent, bis eine Gleichstellung der Geschlechter erreicht ist. Im Ranking reicht dieser Wert weltweit für den 12. Platz: Bei der Verteilung der politischen Macht bestehen die größten Defizite. Island gilt mit einer Kluft von 32 Prozent in diesem Bereich als das forschrittlichste Land und ist insgesamt seit zehn Jahren Spitzenreiter im Ranking.
Allgemein hat sich die Lage für Frauen in den 149 untersuchten Ländern 2018 leicht verschlechtert. Dies betrifft besonders Krisen- und Kriegsregionen. Syrien, Irak, Pakistan und der Jemen belegen die letzten Plätze im Ranking.
Die Top 15
Gleichberechtigung erfüllt (in Prozent)