Bei sieben Menschen aus der Region besteht Verdacht auf eine Corona-Infektion, sie befinden sich in häuslicher Quarantäne. Der Krisenstab des Gesundheitsamts hat drei Anlaufstellen und eine Hotline eingerichtet. Alles kein Grund zur Panik.
Unbequeme Begriffe wie "Quarantäne" und "Krisenstab" betreffen nun auch unsere Region: Sieben Menschen aus dem Landkreis mit Verdacht auf eine Corona-Infektion dürfen auf Anordnung des Gesundheitsamts ihr Zuhause nicht mehr verlassen. Eine sechsköpfige Familie hatte Kontakt zu einem Infizierten aus Mittelfranken und befindet sich seit gestern in häuslicher Quarantäne, wie das Gesundheitsamt mitteilt. Ob sich die Familienmitglieder angesteckt haben, sollen Laborergebnisse zeigen, die bereits heute Nachmittag erwartet werden. Schon am vergangenen Wochenende wurde für eine weitere Person häusliche Quarantäne angeordnet, die mit einem infizierten Arzt Kontakt hatte, selbst aber nicht infiziert ist. Symptome hätte laut Frank Förtsch, Sprecher des Landratsamts, bisher keiner der sieben Menschen gezeigt.
Ebenfalls am gestrigen Dienstag tagte der "Krisenstab Corona-Virus" im Landratsamt, mit über 30 Vertretern von Gesundheits- und Sicherheitsbehörden - darunter Landrat Johann Kalb, der Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke, Ärzte, Schulämter, Polizei und Rettungskräfte. Sie einigten sich auf drei Maßnahmen. So werden in den kommenden Tagen zwei Anlaufstellen im Landkreis (Scheßlitz und Burgebrach) und eine am Klinikum am Bruderwald in Bamberg eingerichtet. Größere Veranstaltungen werden künftig einer Risikobewertung unterzogen. Außerdem wird das Landratsamt die Gesundheitsbehörde personell aufstocken.
Maßnahmen, die Grund zur Sorge bereiten? "Nein", sagt Georg Knoblach, der für den ärztlichen Kreisverband Bamberg an der Sitzung teilnahm. "Pandemie-Konferenzen gab es schon in der Vergangenheit." Etwa zu Zeiten von Schweinegrippe, SARS oder der Influenza-Epidemie von 2017 und 18. Vor allem letztere war laut Knoblach weitaus gefährlicher: "Da hatten wir 25 000 Tote in Deutschland, 1200 in Oberfranken, davon sind wir ganz weit weg."
Panik verschwendet Ressourcen
Die Corona-Infektion verlaufe "eher harmlos" - alle bestätigten Todesfälle seien Risikopatienten gewesen. Nur weil es sich bei Covid-19 im Gegensatz zu den Grippeviren um ein völlig neuartiges Virus handele, "versucht man, Infektionswege zu unterbrechen", erklärt der Arzt. Also Quarantäne zu verordnen. "Das hätten wir bei SARS auch so gemacht, wenn es bei uns mehr Fälle gegeben hätte." Zudem habe man auch etwas Glück im Unglück: "Der Gipfel der Influenza flacht gerade ab. Beides gleichzeitig wäre blöd gewesen." Denn um Viren in den Griff zu bekommen, sei es vor allem notwendig, begrenzte Ressourcen sinnvoll einzusetzen. Darum sieht er auch eine große Gefahr durch Panikmache und Hysterie: Verunsicherte würden viel Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen.
Mit den geplanten neuen Anlaufstellen an den Kliniken in Scheßlitz, Burgebrach und Bamberg sollen Hausärzte entlastet und vermieden werden, "dass - wie in Bayreuth geschehen - Infizierte zu Hausärzten gehen, dort das Virus weitergeben und wir Praxen schließen müssen", sagte Landrat Kalb in der Krisensitzung. Die neuen Anlaufstellen sollen nach Möglichkeit noch in dieser Woche eröffnet werden. Für die Beratung will das Gesundheitsamt zudem ihr Personal aufstocken.
Infos aus dem Krisenstab
Hotline Für Fragen zum Corona-Virus können Sie die Nummern 0951/85-651 oder 0951/85-9700 wählen. Anlaufstellen An den Kliniken Scheßlitz und Burgebrach werden Container aufgestellt. Am Klinikum Bamberg wird ein gesonderter Zugang eingerichtet. Infoveranstaltungen Das Gesundheitsamt lädt am Mittwoch (4. März) um 18 Uhr zur Infoveranstaltung in die Juraklinik Scheßlitz ein. Am Mittwoch, 11. März, findet um 18 Uhr eine Infoveranstaltung in der Steigerwaldklinik Burgebrach statt.
Hinweise für Veranstaltungen Der Krisenstab empfiehlt Organisatoren, Veranstaltungen nach Risikofaktoren zu prüfen. Detaillierte Informationen finden Sie hier.
Hotline nur während der Öffnungszeiten der Stadt? Katastrophen finden in Bamberg nur während der Öffnungszeiten statt? Unmöglich...
Ja, was ist den nun? Haben die Familienmitglieder sich angesteckt oder nicht?
Immer noch keine Ergebnisse ob nun positiv oder negativ?
"Ob sich die Familienmitglieder angesteckt haben, sollen Laborergebnisse zeigen, die bereits heute Nachmittag erwartet werden."
Jetzt ist schon Abend (03.03.2020, 20:19 Uhr)? Liegen die Ergebnisse nun schon vor?
Oder würde das nicht in die Panik und Hysterie Berichterstattung passen?