Drei Tage lang waren im Kunigundensaal wieder private Krippen ausgestellt. Seit 27 Jahren pflegen die Gartenstädter Siedler nunmehr diesen Brauch.
Es war eine schöne kleine Ausstellung von insgesamt 28 Krippen, die dieses Jahr drei Tage lang am erstem Wochenende des Jahres die Siedlergemeinschaft Gartenstadt im Pfarrsaal von St. Kunigund präsentiert hat. Unter den Exponaten fanden sich orientalische Krippenmotive ebenso wie alpenländische. Alle sehr detailgetreu und liebevoll gestaltet.
Seit nunmehr 27 Jahren pflegen die Siedler den Brauch der "Hauskrippenausstellung" mit wachsendem Erfolg. Je nach Wetterlage zieht es dabei jährlich bis zu 1000 Besucher in die Ausstellung. Auch dieses Jahr waren es wieder weit mehr als 700 Interessierte, die die zahlreichen Krippen - verteilt auf 15 Ausstellungstischen - in Augenschein nahmen. Viele nutzten auch anschließend die Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen für die Heimreise zu stärken.
Die Idee der Hauskrippenausstellung brachte im Jahr 1990 der damalige Vorsitzende des Vereins, Siegmund Schauer, von einer Weihnachtsfahrt mit. "Auf dieser bin ich mit Siedlerkollegen ins Gespräch gekommen und diese erzählten mir von ihrer Tradition, sogenannte Hausbesuche zu organisieren, bei denen Mitglieder für Besucher ihre Häuser und Wohnungen öffneten, um ihre privaten Krippen zu zeigen", erinnerte sich Schauer. Angetan von der Idee schlug er vor, das Konzept auch in Bamberg umzusetzen.
Ein Selbstläufer
Allerdings hatte man die Krippenhausbesuche in Bamberg nach einem Testversuch leicht abgewandelt. Statt die Besucher von Haus zu Haus zu schicken, vereinte man ab 1991 alljährlich die Krippen im Pfarrsaal der Kunigundenkirche. Dies schützte die Intimsphäre der Siedler, zum anderen bekam man ohne weite Wege alle Krippen zu Gesicht. Auch hat man in den ersten Jahren noch am Ausstellungstermin gefeilt und ihn vom 26. Dezember auf das erste Januar-Wochenende gelegt. Seitdem ist die Krippenschau zum Selbstläufer geworden. "Ich hätte damals nicht gedacht, dass wir 27 Jahre durchhalten werden", freut sich Siegmund Schauer, der als Ehrenvorsitzender des Vereins nach wie vor die Krippenschau betreut und organisiert.
Genügend Aussteller zu finden, war für die Siedler in all den Jahren nie ein Problem. Was unter anderem wohl auch daran liegt, dass man keine Vorgaben an die Krippen stellte. Außer der, dass die Krippe vorher noch nie öffentlich ausgestellt sein durfte. "Natürlich kann man mal die ein oder andere Figur ein zweites Mal wiederverwenden, aber das Drumherum muss jedes Jahr neu sein", berichtet Schauer. Ausstellen dürfen sowohl Vereinsmitglieder als auch Privatleute. Gezeigt werden jährlich zwischen 15 und 30 Krippen, je nach Größe.
Die Krippenausstellung der Siedlergemeinschaft ist Teil des Bamberger Krippenweges. Zudem unterhalten die Siedler noch die Großkrippe vor der Kunigundenschule, die von den Erlösen des beliebten Lindenfestes finanziert wird.