Gewinnung von Saatgut ist die eine - die Ernte und Verarbeitung der reifen Früchte die andere Sache. Wer selbst ernten will, kann zu den Öffnungszeiten (siehe Infokasten) in der Gärtnerei vorbeikommen und sich mit einem Korb auf Erkundungstour durch die Gewächshäuser machen. "Probieren ist erlaubt", sagt Emmerling. Das gilt nicht nur für die zahlenden "Erntehelfer", sondern auch für Hobbygärtner, die Jungpflanzen oder Samen kaufen wollen. "Wir haben viele ungewöhnliche Sorten, die kann man dann natürlich erstmal probieren, bevor man sie selbst anbaut." Gerade für Familien mit Kindern, die selbst keinen eigenen Garten haben, sei der Selbsternte-Garten ein tolles Erlebnis. So könne der Nachwuchs lernen, was saisonal wächst und wo die Produkte herkommen, die später auf dem Teller landen. Und wenn man das Gemüse selbst von den Sträuchern pflücken darf, schmeckt es gleich viel besser.
Mundraub erwünscht
Der ausdrücklich erwünschte "Mundraub" darf dann zum Beispiel am gelben Birnchen, an der Black Cherry, der grünen Zebratomate oder der kleinen Wildtomate begangen werden. Zu Emmerlings Lieblingssorten zählen aber vor allem die Schwergewichte unter den Tomatensorten. Die Riesenochsenherztomaten zum Beispiel. Oder die Sorte "Don Camillo", von der ein Exemplar im letzten Jahr 1,2 Kilogramm auf die Waage gebracht habe. Waage ist das richtige Stichwort - wer geerntet hat, wiegt ab und zahlt einen Unkostenbeitrag.
Bier und Soße
Was nicht in den Körben landet, verarbeitet die Gärtnerfamilie selbst. Entweder in Kooperation mit befreundeten Köchen oder in der eigenen Küche, wo zum Beispiel selbsteingekochte Tomatensoße entsteht.
Eine besondere Kreation aus den Tomaten der Selbsterntegärtnerei: Tomaten Joe - ein Saisonbier, das Emmerling in der "kleinsten Brauerei Bambergs" selbst braut.