Um ein Haar hätten sich Bambergs Autofahrer mit dem baldigen Auftreten kommunaler Tempojäger anfreunden müssen. Doch die Mehrheit aus SPD und Grünen im Bamberger reichte (noch) nicht.
Es ist ein Lieblingskind des Bamberger Oberbürgermeisters Andreas Starke (SPD) und das Schreckgespenst zahlloser Bamberger Autofahrer: die kommunale Tempoüberwachung. Sie wird von der Polizei ebenso wie von der Stadtverwaltung empfohlen.
"Es geht darum, die Sicherheit für Kinder auf dem Schulweg zu erhöhen und die Raserei einzudämmen", warb Ordnungsreferent Ralf Haupt bei den Stadträten. Sein Favorit: Eine Tempoüberwachung, die eine Dienstleistungsfirma im Auftrag der Stadt durchführt. Dadurch würden anders als bei rein städtischen Blitzern keine Sachkosten anfallen, und es wäre sogar ein kleiner Gewinn drin: Die Summe der geschätzten Einnahmen bezifferte Haupt bei 45 Messstunden mit 115 000 Euro, die der Ausgaben mit 85 000 Euro.
Trotz oder gerade wegen der Aussicht auf ein finanzielles Plus durch die Geschwindigkeitsüberwachung stieß das Projekt, das Mitte nächsten Jahres hätte starten sollen, auf massiven Widerspruch. "Ein externer Dienstleister birgt die Gefahr der Abzocke", begründete Helmut Müller von der CSU das ungeteilte Nein seiner Fraktion. Auch "Für Bamberg" und die BR-FDP-Fraktion lehnen eine Tempoüberwachung vehement ab. "Diese Form von moderner Wegelagerei führt nachweislich nicht zu mehr Verkehrssicherheit. Es wird in erster Linie dort kontrolliert, wo man etwas verdienen kann", erklärte Klaus Stieringer.
Doch der Front der Neinsager stand eine ebenso geschlossene Phalanx jener gegenüber, die die kommunalen Blitzer lieber heute als morgen hätten. "Alle Geschwindigkeitsbeschränkungen machen keinen Sinn, wenn man sie nicht überwacht", sagte Heinz Kuntke von der SPD. Vom "Recht der Menschen auf körperliche Unversehrheit" sprach Peter Gack (GAL).
Dass es am Ende nicht zu einer Kampfabstimmung kam, lag an der Weigerung der Freien Wähler, grundsätzlich eher zur Überwachung neigend, dem Projekt zuzustimmen. Grund: Dieter Weinsheimer hatte einen Antrag gestellt, der darauf abzielte, die an einigen Stellen in der Stadt herrschenden unrealistischen Tempolimits von zehn Stundenkilometern zu überprüfen und gegebenenfalls anzuheben.
Entgegen seinem Wunsch war der Antrag aber nicht zur Diskussion, sondern in eine Sitzung des Verkehrssenats Wochen später verschoben worden. "Sie können doch nicht erwarten, dass ich unter diesen Umständen zustimme", ließ Weinsheimer Starke wissen.
Am Ende einigte man sich auf eine zweite Lesung. Zu einem späteren Zeitpunkt soll das Thema inklusive Überprüfungsantrag neu aufgerollt werden.
Die Zahl der verletzten Kinder unter 15 Jahren war seit 1961 noch nie so niedrig. Über die Hälfte der verunglückten Kinder war Mitfahrer in einem Pkw.
1964 - 1061 (Bei deutlich weniger Verkehr)
2010 - 28
964 - 191 (Anderer Motorisierungsgrad)
1990 - 225 (ähnlicher Mobilität wie heute)
2010 - 49 (es verunglücken fast doppelt so viele Kinder im Auto, oft weil die Kinder nicht angeschnallt sind oder ohne Kindersitz oder beides)
Quelle: Statistisches Bundesamt
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/TransportVerkehr/Verkehrsunfaelle/Tabellen/GetoeteteAlter.html
Überfahrene Kinder kommen praktisch nicht mehr vor, das ist gut und soll auch so bleiben.
Das sollte ein Ordnungsreferent wissen.
Ein Verbot des Rauchens im Auto, wenn Kinder drin sind wäre wesentlich wichtiger.
http://www.wissenschaft-online.de/artikel/1055647
http://www.netdoktor.de/News/Passivr...t-1134017.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/m...190694,00.html
Eine weitere Geldvernichtungsmaschine zusätzlich zu der schwer defizitären Parküberwachung (ja, die schreiben rote Zahlen und werden von den Bürgern mitfinanziert) braucht niemand.
Oder gibt es da andere Gründe und eine versteckte Lobby?
Welche Anzahl von Kindern sind sie bereit von Autos töten zu lassen?
Haben Sie sich denn überlegt, warum die Anzahl getöteter Fußgänger regelmäßig zurück gegangen ist? Gerade weil immer mehr Geschwindigkeitsbeschränkungen eingeführt wurden.
Geringere Geschwindigkeit bedeutet weniger Unfälle, da der Brems- bzw. Anhalteweg wesentlich verkürzt wird. Gleichzeitig sind die Unfallfolgen deutlich geringer (Fußgänger überleben Kollisionen bei 30 kmh zu über 95%, bei Tempo 50 liegt die Wahrscheinlichkeit getötet zu werden schon bei ca. 40%!)
Wenn etwas soviel Nutzen bringt, wie Tempo 30 innerorts, dann sollte man dies auch bewahren. Und dazu gehören ausreichend Kontrollen.
a)Es werden praktisch keine Kinder mehr überfahren.
Dass noch Kinder wegen überhöhter Geschwindigkeit getötet werden, ist ein Klischee, das immer noch in den Medien zieht.
Klar sind 28/Jahr 28 zu viel und man fährt langsam, wenn Kinder in der Nähe sind, Sie nicht?
b)Es sterben doppelt so viele Kinder im Auto, weil sie unzureichend gesichert sind.
c)Es sterben weltweit jährlich 165 000 Kinder durch Passivrauchen. Fast täglich sehe ich Autos, in denen geraucht wird und hinten Kinder sind.
Macht ungefähr 2000 Tote pro Jahr in Deutschland.
10 000 Kinder werden im Jahr misshandelt, jedes achte missbraucht. Drei sterben pro Woche.
Da sollte die Kommunen sich darum kümmern.
Warum regen Sie sich da nicht auf?
http://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/pro-woche-sterben-drei-kinder-durch-gewalt--60092936.html
Nur damit die Relationen wieder etwas zurechtgerückt werden.
ja viel zu einfach wenn es Folgeschaltungen an den Ampeln gäbe die mit erlaubter Höchstgeschwindigkeit fahrbar wären. Aber nein, die Grüne Welle klappt nur bei Übertretung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Also ist das Vorsatz zur Abzocke. Das wird garantiert Jeder bestätigen der den Berliner Ring, in Verlängerung bis Breitengüßbach, öfters fährt. Mir ist es absolut ein Rätsel warum die grüne Welle an der Kreuzung Memmelsdorfer Straße endet, danach steht man garantiert an der Kreuzung zum market/Auffahrt A70 Richtung SW und wenn man da grün bekommt sieht man die Ampel beim Brose grad so vor sich rot werden. Das man an der Gundelsheimer und Hallstadter Ampel dann auch immer rechtzeitig bei rot ankommt ist sowieso selbstverständlich. Wer so was programmiert gehört eigentlich verklagt...
Ich hoffe mal das die neue Ampel bei Kemmern dann nicht die selbe unfähige Firma programmiert die die beim Gewerbegebiet Breitengüßbach betreut. Wer solche Arbeit leistet, der gehört wirklich nur noch ins Zuchthaus.
beim Ertl gibt's slow-motion-blitzer für Tempo 10 und darunter...