Mit ihrem neuen Programm kommt Johanna Moll zum "Gipfeltreffen der Liedermacher". Auch Tim Köhler und Holger Saarmann erwarten am 25. November das Publikum.
"Kuriositäten von innendrin und nebenan" verspricht Johanna Moll. Das "lyrische Liederluder" kommt zum "3. Leimershofer Gipfeltreffen" mit seinem neuen Programm "Nachtfalter". Holger Saarmann führt Besucher am 25. November "auf Schleichwegen quer durch die Jahrhunderte geradewegs zum Mittelpunkt des Seins". Ja, und dann tritt noch der Initiator, Organisator und Veranstalter des Liedermacher-Events ins Rampenlicht: Tim Köhler, der am Klavier die Höhen und Tiefen des Lebens besingt.
Mit schwarzem Humor
Alles andere als "Betroffenheitslyrik" möchte Köhler als Veranstalter des alljährlich stattfindenden "Gipfeltreffens" bieten. Und holt Künstler nach Gut Leimershof, die gegen jede Tristesse frech zu Felde ziehen. Wie eben Johanna Moll, die an der Seite Arnd Rühlmanns im vergangenen Jahr auch unter dem Titel "Bamberg gerädert" Rundfahrten zu düsteren Ereignissen der Bamberger Stadtgeschichte unternahm.
Viel Fantasie
Mit schwarzem Humor punktet die Erzählerin, Schauspielerin und Musikerin, die aus Brandenburg stammt, inzwischen aber in Erlangen lebt. "Und so breit gefächert wie Johannas Aktivitäten sind die Preise, mit denen sie im Lauf der Zeit bedacht wurde", meint Köhler. Diverse Liedermacher- und Poetryslams gewann die Wahlfränkin, die sich darüber hinaus den Ansbacher Kleinkunstpreis "Wash and Show" sicherte.
"Ich habe Anfang Oktober schon zwei Liederzirkel mit Johanna gespielt, und die Gäste waren von ihr hingerissen", schwärmt Köhler. Gerade die "skurrile Fantasie", die aus ihren Texten spräche, käme beim Publikum an. "Johanna ist mit dem, was sie tut, wirklich einzigartig." Dementsprechend gespannt darf man auf ihren Auftritt in Leimershof sein, wo die Liedermacherin mit dem Akkordeon im Arm Besucher irgendwo "zwischen Chanson, Kabarett und Poesie" erwartet.
"Dowland und Dylan"
Aus Berlin kommt Holger Saarmann nach Franken, "der eher dem entspricht, was man klassische Liedermacherei nennen kann", so der Veranstalter. Mit seinen Songs sicherte sich der Lyriker und Komponist nicht nur einen Förderpreis der Hanns-Seidel-Stiftung. "Lieder aus Saarmanns Feder wurden auch von anderen bekannten Künstlern wie Annett Kuhr gecovert", berichtet Köhler. Mit seinem Vorsatz, "Dowland und Dylan, Bach und Bacharach, Kunstlied und Klezmer, Ballade und Bluegrass zusammenzubringen", möchte der gebürtige Westfale nun auch fränkische Genrefans in den Bann ziehen.
"Schnoddriger Melancholiker"
Last but not least tritt der Initiator des Festivals ins Rampenlicht: "Als schnoddriger Melancholiker am Klavier", so Köhler, der gleich auch bekennt: "So was wie ein Programm habe ich nicht. Ich spiele spontan, worauf ich gerade Lust habe." Darunter oft auch ein Titel, der sich "zu so was wie 'nem Publikums-Lieblingslied entwickelte".
Erst seit 2012 mischt Köhler im Liedermacher-Genre mit, heimste seither aber schon einige Auszeichnungen ein: So gewann der Barde den Rhein-Main-Liedermacher-Contest in Hattersheim, den Jury-Preis des 17. Liederfestes "Hoyschrecke" in Hoyerswerda und heuer die "Goldene Sirene", die er sich in Freiburg ersang. "Mittlerweile spiele ich auch mit dem Gedanken, endlich meine zweite CD aufzunehmen", so der 42-Jährige. "Ich fühle da aber keinen Druck. Es läuft alles auf eine erfreuliche Art und Weise, mehr muss nicht sein."