Schallschutz soll besser werden

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Blick auf das Anwesen in Gunzendorf mit Tanzsaal und Tanzsaalerweiterung vom Parkplatz aus. Es soll nun baulich optimiert werden, um die gesetzlichen Schallschutzbestimmung einhalten zu können.Andrea Spörlein
Blick auf das Anwesen in Gunzendorf mit Tanzsaal und Tanzsaalerweiterung vom Parkplatz aus. Es soll nun baulich optimiert werden, um die gesetzlichen Schallschutzbestimmung einhalten zu können.Andrea Spörlein

Das Gremium stimmte dem Antrag mit knapper Mehrheit zu, den Tanzsaal mit Diskothek in Gunzendorf umzugestalten.

Der Tanzsaal mit Diskothek in Gunzendorf ist ein Thema, das die Gemeindeverwaltung und den Marktgemeinderat in Buttenheim immer wieder beschäftigt hat und wahrscheinlich auch noch weiter beschäftigen wird. Schon seit längerem ist der dortige Betrieb, aufgrund der fehlenden Schallschutzmaßnahmen, vom Landratsamt deutlich eingeschränkt worden.

2017 hatte die Alitus Portfolio Nr. 4 GmbH & CO.KG das Anwesen von der Erbengemeinschaft Sauer gekauft. Sie stellte nun als Besitzerin und Betreiberin einen Bauantrag zur Optimierung des Schallschutzes für den Tanzsaal und die Tanzsaalerweiterung.

Direkt betroffene Nachbarn und Anwohner hatten sich in einem Schreiben an den Marktgemeinderat gewandt und darin ihre Bedenken und Einwände geäußert. Für sie sind die Lärmemissionen vom dortigen Betrieb "nach wie vor unzumutbar" und die Belästigungen durch tieffrequente Geräusche hätten zugenommen.

Die Anwohner klagen

Mindestens genauso gravierend ist für die Anwohner der sogenannte verhaltensbezogene Lärm durch die Besucher der Veranstaltungen. Bei Öffnungszeiten von 21 bis 5 Uhr und bei einer Besucherzahl von bis zu 1600 Besuchern in einem ländlichen Gebiet ist das für sie kaum in den Griff zu bekommen. Sie hatten auch darauf hingewiesen, dass wegen der baurechtswidrigen Nutzung des Tanzsaales und der Tanzsaalerweiterung ein Klageverfahren der Anwohner gegen das Landratsamt Bamberg anhängig ist. Die Verhandlung dazu wird im August 2019 am Verwaltungsgericht Bayreuth stattfinden.

Manfred Kronas, geschäftsführender Gesellschafter von Alitus Capital Partners, sprach in der Sitzung davon, dass man seit eineinhalb Jahren Abstimmungsgespräche mit dem Landratsamt führe. Ein renommiertes Ingenieurbüro sei mit einem Gutachten beauftragt worden, um Maßnahmen zu ergreifen, "den Schallschutz nachhaltig zu gewährleisten". Bauliche Veränderung, wie u.a. das Einhausen des Gebäudes, sollen gewährleisten, dass kein Schall mehr unkontrolliert nach außen dringen kann. Gebäudeöffnungen wolle man verschließen, den "Raucherbereich" von allen Seiten einhausen und die Dachhaut und die Vorsatzschale vom Haupthaus entkoppeln. Darüber hinaus soll der Innenraumpegel begrenzt, der Haupteingang verlagert und eine Schallschutzwand im Osten entstehen. Auch über die Parkplatzsituation könnte diskutiert werden.

Bürgermeister Karmann erinnerte den Marktgemeinderat, dass vom Gremium nur der Bauantrag zu prüfen ist. Also lediglich zu entscheiden ist, ob sich die Baumaßnahme in die nähere Umgebung einfügt oder nicht. Die Prüfung der Lärmgrenzwerte und der Abstandsflächen sind dagegen vom Landratsamt zu bewerten.

Marktgemeinderat Udo Schamberger (SPD) sprach in diesem Zusammenhang davon, dass man dem Lärmschutz trotzdem eine hohe Bedeutung zumessen müsste. Für Marktgemeinderat Erwin Saffer (Stackendorfer Liste) wäre eine Zurückstellung des Antrags bis nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts in Bayreuth eine mögliche Option. Letztendlich wurde der Bauantrag nach eingehender und durchaus kontroverser Diskussion mit 8 zu 6 Stimmen genehmigt.