Rohrbrüche in Bamberg: Wasser marsch - Baum fällt

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Die Arbeiten in der Pödeldorfer Straße nach einem Wasserrohrbruch dauern an. Voraussichtlich noch eine Woche bleibt die Straße gesperrt. Foto: Ronald Rinklef
Die Arbeiten in der Pödeldorfer Straße nach einem Wasserrohrbruch dauern an. Voraussichtlich noch eine Woche bleibt die Straße gesperrt. Foto: Ronald Rinklef
Die Arbeiten in der Pödeldorfer Straße nach einem Wasserrohrbruch dauern an. Voraussichtlich noch eine Woche bleibt die Straße gesperrt. Foto: Ronald Rinklef
Die Arbeiten in der Pödeldorfer Straße nach einem Wasserrohrbruch dauern an. Voraussichtlich noch eine Woche bleibt die Straße gesperrt. Foto: Ronald Rinklef
 
Eine alte Linde ist am Wurzelwerk beschädigt worden. Foto: Ronald Rinklef
Eine alte Linde ist am Wurzelwerk beschädigt worden. Foto: Ronald Rinklef
 
Arbeiten in der Pödeldorfer Straße nach dem Wasserrohrbruch am Donnerstag. Foto: Ronald Rinklef
Arbeiten in der Pödeldorfer Straße nach dem Wasserrohrbruch am Donnerstag. Foto: Ronald Rinklef
 
Arbeiten in der Pödeldorfer Straße nach dem Wasserrohrbruch am Donnerstag. Foto: Ronald Rinklef
Arbeiten in der Pödeldorfer Straße nach dem Wasserrohrbruch am Donnerstag. Foto: Ronald Rinklef
 

Mehrere Rohrbrüche sorgen seit Donnerstag für Probleme im Stadtgebiet. Auch wenn das Wasser wieder fließt, muss der Verkehr weiter umgeleitet werden.

Es war eine kurze Nacht für alle Beteiligten. Bis spät in den Donnerstagabend hatten Arbeiter der von den Stadtwerken beauftragten Baufirma in der Pödeldorfer Straße mit Hochdruck daran gearbeitet, die rund 150 betroffenen Haushalte wieder mit Trinkwasser zu versorgen. Es war nach der Weißenburgstraße bereits der zweite Rohrbruch an diesem Tag, in der Nacht um 2 Uhr folgte der dritte. Weißenburgstraße, Pödeldorfer Straße, Zollnerstraße - binnen 24 Stunden drei Rohrbrüche im Stadtgebiet.


Diagnose: Materialermüdung

"Absoluter Zufall", beruhigt Jan Giersberg, Pressesprecher der Stadtwerke am Freitag. Bei allen drei Wasserrohren unterschiedlichen Baujahrs lautet die einfache Diagnose: Materialermüdung."Das ist bei 95 Prozent der Wasserrohrbrüche der Fall", sagt Giersberg. "Das liegt in der Natur der Sache, wenn wir es mit 50 bis 60 Jahre alten Leitungen zu tun haben, die extrem hohem Druck standhalten müssen." Ein Zusammenhang zwischen den drei aktuellen Fällen bestehe keinesfalls.

Die gute Nachricht: Alle betroffenen Bewohner können mittlerweile wieder getrost den Hahn aufdrehen, die Wasserversorgung steht. In der Weißenburgstraße war bereits am Donnerstag gegen 15 Uhr wieder Druck auf der Leitung, Bewohner der Pödeldorfer Straße konnten gegen 21.30 Uhr aufatmen. Dort hatten sich die Arbeiten verzögert, da nach Wiederinbetriebnahme der Leitung ein weiteres altes Rohrstück weniger Meter weiter gebrochen war. In der Zollnerstraße waren keine Verbraucher betroffen, da an der schadhaften Leitung keine Haushalte angeschlossen sind.

Die schlechte Nachricht, von der nicht nur die Anwohner betroffen sind: Die Straßensperrungen bleiben bestehen. "Die Hoffnung, am Freitag die Sperrung in der Weißenburgstraße zumindest teilweise aufheben zu können, war vergebens", erklärt Giersberg nach Rücksprache mit dem zuständigen Bauunternehmen Eberth.


Busse fahren Umleitung

Die Arbeiten zwischen Zollner- und Eckbertstraße werden zu Wochenbeginn fortgesetzt. Am Montag soll der Verkehr zumindest in eine Richtung wieder fließen. An der Zollnerstraße musste nur ein schmaler Streifen gesperrt werden.Die Sperrung der Pödeldorfer straße zwischen Adam-Senger-Straße und Eichendorffstraße besteht weiterhin. Der Halt der Linien 902 und 920 an der Adam-Krafft-Straße muss ersatzlos ausfallen, die Busse fahren eine Umleitung über den Berliner Ring. Bereits am Donnerstag hatte Steffen Schützwohl, Pressesprecher der Stadt, angekündigt, dass "die Sperrung voraussichtlich eine Woche aufrechterhalten wird".

Dort seien neben Straße, Radweg und Grünstreifen leider auch zwei alte Linden von den ausgetretenen Wassermassen in Mitleidenschaft gezogen worden, bedauert Giersberg. "Die rund 70 Jahre alten Bäume wurden von den Wassermassen massiv unterspült", erklärt er. Mitarbeiter des Garten- und Friedhofamtes hatten die freigelegten Wurzeln am Donnerstag noch notdürftig mit Jutesäcken abgedeckt, die Schäden seien allerdings zu groß. Die Bäume müssen gefällt werden. Ersatzpflanzungen sind aber geplant.

"Wer gesehen hat, wie nah wir am Wurzelwerk der Linden arbeiten mussten, wird nachvollziehen können, dass die Standfestigkeit nicht mehr gewährleistet ist", so Giersberg. Die Arbeiten seien zudem unter enormem Zeitdruck erfolgt - ein großes Lob an die Arbeiter sei an dieser Stelle angebracht. "Die Männer haben von früh bis spät im Graben ganze Arbeit geleistet und sind um 18 Uhr noch pudelnass geworden." Dass währenddessen bei den Anwohnern die Nerven blank lagen, könne er verstehen.

Aber auch hier habe die Informationspolitik über Kundenservice und Kollegen vor Ort bestens funktioniert. Auf das Verständnis der Bürger sind die Stadtwerke weiterhin angewiesen: "Theoretisch kann sowas immer passieren", sagt er. Ziel des Programms "Wasser 2025" sei es deshalb, das Leitungsnetz langfristig zu sanieren.