Mit der Abschaffung der Kurzzeitparkplätze wollte die Stadt einen weiteren Schritt in Richtung eines gemeinsamen Raumes gehen. Der ADFC sieht das kritisch.
Jutta Bahmer fürchtet sich jeden Tag, wenn ihre beiden Töchter durch die Lange Straße zur Schule radeln. Gründe dafür sind ihre täglichen Erfahrungen mit der schwierigen Verkehrslage, aber vor allem ein Ereignis vom 26. Oktober 2018. An der Baustelle bei den Theatergassen beschimpfte ein Mann Bahmer's Töchter (10 und 13 Jahre alt), die ihm entgegenradelten. Als die 10-Jährige dann auf seiner Höhe war, rempelte der Mann sie so heftig an, dass sie umkippte und gegen einen abgestellten Transporter prallte. Aufgrund des Sturzes erlitt sie Armverletzungen und musste ärztlich behandelt werden.
Der Mann ging weiter, ohne dem Kind zu helfen (wir berichteten). Oft passieren hier Missverständnisse, weil in Einbahnrichtung nur Fußgänger laufen dürfen, in der Gegenrichtung aber auch Fahrräder fahren.
Hat sich die Lage sogar verschlechtert?
Um der schwierigen Verkehrslage zumindest ein Stück weit entgegenzuwirken, beschloss der Stadtrat, die 14 Kurzzeitparkplätze in der Langen Straße abzuschaffen und eine eingeschränkte Halteverbotszone einzurichten. Doch laut einer Pressemitteilung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Bamberg (ADFC) hat sich "die Situation für Radfahrende seitdem keineswegs verbessert, sondern sogar verschlechtert.
Aus dem Park- wurde Haltesuchverkehr mit noch mehr Ein- und Ausparkvorgängen." Besonders gefährlich sei die Situation für Radfahrer in Einbahnrichtung: "Die Fahrbahnbreite lässt keine Überholvorgänge unter Einhaltung des Mindestabstands von 1,50 Metern zu. Und dennoch gehören diese gefährlichen Manöver zur Tagesordnung."
Ähnliches berichtet auch Jutta Bahmer. "Meine Töchter fahren deshalb an dieser Stelle nebeneinander", gesteht sie. "Das kann zwar nicht die Lösung sein, ist aber sicherer." Der ADFC rät hier, "zwischen dem Lenker und der Bordsteinkante mindestens 70 Zentimeter Platz zu lassen", was nahezu mittiges Fahren bedeutet, also Überholmanöver verhindert. ADFC wie Bahmer wünschen sich einen ebenen Ausbau der Langen Straße mit einer beruhigten Zone, wie etwa an der Kettenbrücke.
Stadt: "Geben nicht auf"
Von den Stadträten fühlt sich Bahmer in dieser Frage nicht gut vertreten. Ebenso wie die Bürgerinitiative Radentscheid, die die Zusammenarbeit mit der Stadt im November nach nur zehn Monaten aufkündigte. Es werde nur geredet, aber es passiere nichts, argumentierte BI-Mitinitiator Christian Hader. Der ADFC fordert den Stadtrat in der jüngsten Pressemitteilung dazu auf, "die gemachten Fehler zu korrigieren und endlich den niveaugleichen Ausbau anzugehen. Über die Kettenbrücke fuhren vor der Neugestaltung 4000 Fahrzeuge pro Tag, danach waren es noch 1000."
So einfach könne man die Kettenbrücke und die Lange Straße aber nicht vergleichen, argumentiert Stadtsprecher Steffen Schützwohl. Denn dem niveaugleichen Ausbau stehe zum Beispiel die Bushaltestelle am neuen Quartier im Weg: Zum Einsteigen in den Bus brauche es den Bordstein. "Außerdem ist die Abschaffung der Parkplätze ja eine Forderung des ADFC gewesen, der wir nachgekommen sind", sagt Schützwohl. "Und von einem Scheitern kann man nach viereinhalb Wochen noch nicht sprechen."
Solange Autos und Busse noch durch die Lange Str. fahren dürfen, wird sich nichts ändern. Das heißt, auch, es wird sich nie was ändern, weil die Lobby der Geschäftsinhaber und das Stadtmarketing ja auf Autoverkehr und Kurzzeitparkplätze besteht.
Das Problem "Lange Straße" ist selbst für einen guten Stadtrat unlösbar!
Mein Vorschlag: Für die veranschlagten 50000 Euro würde ich
-die Geschwindigkeitsbegrenzung aufheben
-die Einbahnregelung beenden
-das eingeschränkte Halteverbot annullieren
-beiderseitiges Parken erlauben
-Bäume pflanzen
-die Freischankfläche Graupner vergrößern
und sämtliche "Verkehrsexperten" samt ihrer täglich wechselnden Vorschläge zu Teufel jagen...
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und freie fahrt für freie bürger
Unglaublich, dass die Autofahrer dort eine Schonzeit haben und nur Hinweiszettel verteilt werden. Es müsste sofort abgeschleppt werden, denn sonst lernen die Menschen es nie. Und die Lange Str. sollte endlich komplett verkehrsfrei und Fußgängerzone werden, denn nur so verbessert sich die Lebensqualität. Und damit müssten auch die Radfahrer dort zu Fuß gehen, denn die nehmen sich sehr viel gegenüber den Fußgängern heraus.
Ich kanns nicht mehr lesen:
Radfahrer, die auf die Strassenverkehrsordnung in keinster Weise merken,
Die wollen haben, wollen haben.
Absolut lächerlich:
Licht, Einbahnstraße, Ampeln, müssen wir tolle Radfahrer in keinster Weise beachten