Pettstadter Fährbetrieb trotzt Niedrigwasser

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Reinhold Schuhmann steuert seit zwölf Jahren die Pettstadter Fähre. Schuhmann fährt, wann immer es möglich ist. Aber das Schild liegt bereit, falls Niedrigwasser wieder zu einer Unterbrechung des Fährbetriebs zwingt. Fotos: Stefan Fößel
Reinhold Schuhmann steuert seit zwölf Jahren die Pettstadter Fähre. Schuhmann fährt, wann immer es möglich ist. Aber das Schild liegt bereit, falls Niedrigwasser wieder zu einer Unterbrechung des Fährbetriebs zwingt. Fotos: Stefan Fößel
 
 
 
Reinhold Schuhmann steuert seit zwölf Jahren die Pettstadter Fähre. Schuhmann fährt, wann immer es möglich ist. Aber das Schild liegt bereit, falls Niedrigwasser wieder zu einer Unterbrechung des Fährbetriebs zwingt. Fotos: Stefan Fößel
Reinhold Schuhmann steuert seit zwölf Jahren die Pettstadter Fähre. Schuhmann fährt, wann immer es möglich ist. Aber das Schild liegt bereit, falls Niedrigwasser wieder zu einer Unterbrechung des Fährbetriebs zwingt. Fotos: Stefan Fößel
 
 
 
 
 

Auch wenn sich der Pegel in diesem Jahr häufig verändert, verrichtet der Pettstadter Fährmann Reinhold Schuhmann unermüdlich seinen Dienst.

Jeder Handgriff sitzt, nahezu geräuschlos bringt Reinhold Schuhmann die Pettstadter Fähre in Position. Denn gerade geht es wieder für ein paar Stunden. "Und wenn es geht, dann fahr' ich auch", sagt Schuhmann und setzt auf die andere Regnitzseite über, wo schon zwei Radfahrer warten. Bei etwa 1,80 Meter steht der Pegel zu diesem Zeitpunkt. Der Fährmann hätte den Wasserstand zwar gern noch ein ganzes Stück höher, aber zum Übersetzen reicht es auf jeden Fall.

Doch das kann sich schnell ändern, immer wieder musste Schuhmann in den vergangenen Wochen pausieren und das Schild "Fähre wegen Niedrigwasser außer Betrieb" aufhängen. Aber nie für lang, betont der Fährmann. An den Gerüchten, wonach die Pettstadter Fähre seit mehr als zwei Wochen nicht mehr fahren könne, sei also nichts dran. Aber trotzdem ist in diesem Jahr alles ein wenig anders. Seit zwölf Jahren verrichtet Schuhmann die auch körperlich durchaus anspruchsvolle Arbeit an Oberfrankens ältester Gierseilenfähre, aber ein derartiges Auf und Ab der Pegelstände hat er noch nicht erlebt. Und es gehe schon seit Mai so zu.

"Es ist zurzeit aufgrund der Trockenheit immer schwierig, den Fährbetrieb aufrecht zu erhalten", weiß auch Michael Schönhofer aus der Pettstadter Gemeindeverwaltung. Und wenn das Wasser knapp ist, haben die Binnenschifffahrt und der Rhein-Main-Donau-Kanal Vorrang vor der Regnitz und dem dortigen Fährbetrieb. Auch beim zuständigen Wasserwirtschaftsamt Kronach verweist man auf die seit Monaten andauernde Trockenheit. "Ich denke, die Lage ist nach wie vor angespannt, weil die Flüsse insgesamt wenig Wasser führen", sagt Georg Seidl vom Wasserwirtschaftsamt. Und daran werde sich wohl auch nicht so schnell etwas ändern, so lange keine großen Niederschläge kämen.

Auch in Bamberg erschwert der niedrige Wasserstand das Manövrieren der Fähre, unterbrochen werden musste der Fährbetrieb aber noch nicht. Einige Fährleute zweifeln auch daran, dass die Trockenheit allein schuld ist, schließlich werde ja auch Wasser aus dem Fränkischen Seenland in Kanal und Regnitz eingeleitet.

Insgesamt zu wenig Wasser

Was Pettstadt angeht, verweist Michael Schönhofer auch auf das Laufwasserkraftwerk der Firma Uniper in Strullendorf. Nahe der Schleuse zweigt im Oberlauf ein Kraftwerkskanal vom Main-Donau-Kanal ins 1922 gebaute Kraftwerk ab, wo eine Leistung von 3,6 Megawatt erzeugt wird. Die Wassermenge von 50 Kubikmeter fließt dann durch einen 480 Meter langen Kanal in die tiefer fließende Regnitz ab.

"Die Trockenheit spielt natürlich eine Rolle", sagt Theodoros Reumschüssel, bei Uniper

Pressesprecher für das Thema Wasserkraft in Deutschland. Die Kraftwerke seines Unternehmens würden alle "nach Bescheid der Wasserwirtschaftsämter" gefahren. Darin sei alles geregelt, auch die einzuhaltenden Pegelstände. Wenn aber insgesamt zu wenig Wasser da sei, könne es in manchen Fällen auch vorkommen, dass bestimmte Parameter nicht ganz eingehalten werden könnten. Seine Hoffnung, dass die Regenfälle der vergangenen Woche im Voralpenland auch deutlich weiter nördlich für eine Entspannung der Situation sorgen, haben sich wohl noch nicht erfüllt. "Es ist immer noch so wie letzte Woche", sagt Fährmann Reinhold Schuhmann. Er wird trotzdem weiter seine Fähre steuern, wann immer es möglich ist. Und Fußgänger wie Radfahrer mit geübter Hand ans andere Regnitzufer befördern.