ICE: Die Bahn hat noch 50 Millionen zu verbauen

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Für die höhergelegte Staatsstraße von Breitengüßbach nach Zapfendorf ist bereits der Unterbau vorhanden. Ab Sommer soll sie wieder frei befahrbar sein. Fotos: Ronald Rinklef
Für die höhergelegte Staatsstraße von Breitengüßbach nach Zapfendorf ist bereits der Unterbau vorhanden. Ab Sommer soll sie wieder frei befahrbar sein. Fotos: Ronald Rinklef
Bei den Aufzügen hapert es noch mit der Notruffunktion.
Bei den Aufzügen hapert es noch mit der Notruffunktion.
 
Der Anschluss der Zapfendorfer Nordbrücke steht noch aus.
Der Anschluss der Zapfendorfer Nordbrücke steht noch aus.
 

An der Bahntrasse zwischen Breitengüßbach und Ebensfeld sind die Bauarbeiten noch in vollem Gange.

Dass die Arbeiten an der Bahnbaustelle zwischen Breitengüßbach und Ebensfeld noch lange nicht abgeschlossen sind, macht ein Blick auf die Kosten deutlich: "140 Millionen Euro haben wir bis jetzt verbaut, 50 Millionen stehen noch aus", sagte Christoph Anhalt, zuständiger Projektingenieur der Deutschen Bahn, bei einem Ortstermin Ende vergangener Woche in Breitengüßbach.

Allein zehn Millionen Euro der noch ausstehenden Summe werden laut Anhalt für die Leit- und Sicherheitstechnik der ICE-Trasse benötigt. Es stehen aber auch noch Baumaßnahmen an, die für die Menschen in der Region deutlich sichtbarer - und auch wichtiger - sind. Straßen und Brücken beispielsweise. Bei den meisten davon sind die Arbeiten bereits weit fortgeschritten. Für ihre Fertigstellung und Inbetriebnahme beziehungsweise Freigabe konnte Anhalt auch konkrete Zeitpunkte benennen, da die Arbeiten daran bislang "tagesgenau im Plan" lägen.

Verzögerungen gibt es bisher nur bei einem - nicht ganz unwichtigen - Detail. Die Aufzüge für einen barrierefreien Zugang zu den Nahverkehrsgleisen der Bahnhaltepunkte Breitengüßbach, Ebing, Zapfendorf und Ebensfeld sind immer noch nicht in Betrieb.

Da sie erst nachträglich - auf Drängen der hiesigen Politiker - in die Planung aufgenommen wurden, hatte die Bahn bereits angekündigt, dass sie nicht gleich zur Wiederaufnahme des Zugverkehrs Anfang September fertig wurden. Jedoch war eine Inbetriebnahme für Dezember angekündigt.
Baulich sind die Aufzüge inzwischen fertiggestellt. Aber offenbar funktioniert der Notruf noch nicht. Und ohne Notruf dürfen sie nicht benützt werden.


Verzögerung beim Kreisverkehr

Eine weitere Baustelle, bei der offenbar noch nicht alles geklärt ist, ist der Anschluss der neuen Brücke im Norden von Zapfendorf an die Staatsstraße mittels eines Kreisverkehrs. Laut Anhalt gibt es hier noch zwischen der Gemeinde und dem Staatlichen Bauamt offene Fragen zu klären. "Wir stehen jedenfalls Gewehr bei Fuß", erklärt der Bahningenieur.
Das Bauwerk am Zapfendorfer Sportplatz selbst sei jedoch so gut wie fertiggestellt. Das gelte auch für andere Brücken. Der Bau der Straßenbrücke bei Unteroberndorf ist bereits weit fortgeschritten und auch bei der neuen Mainbrücke bei Ebing geht es sichtbar voran.

Ebenso wie die Unterführung und der Kreisverkehr im Süden von Zapfendorf sollen sie Ende Juli fertig sein. Dann kann auch der Verkehr auf der Staatsstraße 2197 (Zapfendorf - Breitengüßbach) und auf der Kreisstraße BA 32 (Ebing) freigegeben werden. Die Behelfsbrücke im Süden von Breitengüßbach soll dagegen ab dem 14. Juli wieder abgetragen werden.

An der Bahntrasse selbst soll Ende Mai der zweite der Zwillingstunnel unter der Autobahn 73 fertig sein. Am 3. Juli sollen dann alle Gleise und Oberleitungen komplett montiert und betriebsbereit sein. Allerdings wird für den Schienenverkehr im August noch einmal eine zweitägige Vollsperrung nötig werden. Danach können dann die Versuchs- und Probefahrten auf der Neubaustrecke beginnen. Sie werden mindestens den ganzen September über andauern.

Anschließend finden dann Einweisungsfahrten für die Unternehmen statt, die auf der neuen ICE-Trasse verkehren werden. Der öffentliche Schienenverkehr soll dann zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember starten, wenn auch die komplett neu gebaute Bahntrasse durch den Thüringer Wald freigegeben wird.