Vor der Unterführung in der Moosstraße untersagt ein Verkehrszeichen das Überholen von Zweiradfahrern. Die Meinungen dazu gehen auseinander.
"Braucht kein Mensch" oder "super Sache"? Über die Einführung eines neuen Verkehrszeichens vor der Unterführung in der Moosstraße scheiden sich die Geister. Bamberg ist eine der ersten Städte, in der es eingesetzt wird. Es besagt, dass Autos hier keine Zweiradfahrer überholen dürfen. "Gerade, weil in der engen Unterführung der Moosstraße der vorgeschriebene Abstand von 1,5 Meter zum Radler oder Moped nicht eingehalten werden kann, ist der Platz für Überholvorgänge nicht gegeben", erklärt Bürgermeister Jonas Glüsenkamp (Grünes Bamberg). Das neue Verkehrsschild gilt für einen Abschnitt von 50 Metern, bekommt dafür aber viel Aufmerksamkeit.
Kritik äußern auf Facebook in erster Linie Autofahrer, die sich durch den vermeintlichen Generalverdacht, rücksichtslos zu fahren, angegriffen fühlen. Sie sehen die Verantwortung für eine geordnete Straßensituation auch bei den Radlern. "Wer schützt die Autofahrer vor den Radfahrern?", kommentiert beispielsweise Michael R. Und auch Micaela A. ist mit Blick auf die Fahrradfahrer der Meinung, dass es "sicherer für die wird, die sich an die Regeln halten".
Nur Aktionismus?
Kritische Stimmen äußern zudem Zweifel, ob der Nutzen des neuen Schildes im Verhältnis zu den entstehenden Kosten steht und ob es nicht schon genug Schilder in der deutschen Verkehrslandschaft gibt. So urteilt Matthias H.: "Blinder Aktionismus. So viel Geld für den Schmarrn." Und Klaus S. schreibt ironisch, dass er für neue Schilder ja noch einmal in die Fahrschule müsste. Ob das Verkehrszeichen jeder auf Anhieb versteht, bezweifelt jedenfalls Peggy M.: "Da muss aber die nächsten Wochen jemand stehen und das Schild erklären."
Das Verkehrszeichen mit dem verwaltungsdeutschen Namen "Verbot des Überholens von einspurigen Fahrzeugen für mehrspurige Kraftfahrzeuge und Krafträder mit Beiwagen" wurde erst im Frühjahr in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen. "Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich eine deutliche Verbesserung der Sicherheit für alle Zweiradfahrenden", betont Bürgermeister Glüsenkamp.
Radfahrer erleichtert
Das ist laut der Befürworter des Schildes auch dringend notwendig, schließlich sind ungeschützte Zweiradfahrer auch einer höheren Verletzungsgefahr ausgesetzt. So schreibt Frank Z.: "Wenn sich die Autofahrer an die geltenden Verkehrsregeln halten würden, bräuchte es das Schild nicht." Regeln würden demnach nur befolgt, wenn auch ausdrücklich darauf hingewiesen wird. Zu oft würden geltende Verkehrsregelungen ignoriert und Zweiradfahrer in Bedrängnis gebracht. "Genau die Problematik auf dem Rad" hat Andre F. selbst erlebt und zeigt sich erleichtert. Jürgen R. findet das Schild "sehr gut an dieser engen und unübersichtlichen Stelle. Es verbietet sich eigentlich von selbst, an dieser Stelle einen Radfahrer zu überholen."Malena Schlor
@foeds
Ich habe Ihre neuesten Kommentare gelesen, mit Interesse, wie immer wenn Sie was schreiben. Ich nehme es Ihnen ab, dass Vorsprachen bei der Polizei meistens für die Katz ist, denn Sie äußern es ja selbst, das Problem mit den nicht vorhandenen Zeugen. Ob ich jetzt die Gesetzeslage genau intus habe oder nicht, allerdings denke ich sehr wohl, dass wenn meine Frau am Beifahrersitz Platz genommen hat (oder umgekehrt ich bei ihr), dass deren Zeugenaussage durchaus Gültigkeit haben dürfte im Falle einer Anzeige gegen den ein oder anderen rabiaten Radlfahrer. Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich in den 46 Jahren seit dem Führerscheinerwerb noch nie einen größeren Streit im Straßenverkehr erleben musste, weder gegen motorisierte noch gegen nicht-motorisierte Straßenbenutzer, da ich mich zu benehmen weiß. Allerdings entnehme ich auch die Gefahren durch von Kraft nur so strotzenden Radlern und werde darüber nachdenken, den Erwerb des schwarzen Gürtels anzustreben.
bei manchen Zeitgenossen scheinen unangenehme Themen im Hirn Assoziationen mit der Farbe grün hervorzurufen

... um im Anschluß die Verbindung zu einer politischen Strömung die "eine ökologisch nachhaltige Gesellschaft anstrebt", herzustellen.
Na ja, immerhin EINE Gehirnaktivität
Ich möchte mich für Ihre völlig korrekte Einschätzung von Zeitgenossen bedanken, lieber Joe.
Einer der Zeitgenossen grüßt Sie sehr herzlich.
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Grün halt