Wolfgang Blöcker wird als neuer Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Memmelsdorf-Lichteneiche eingeführt. Wir haben ihn besucht.
Musikalisch ist der neue Pfarrer auf jeden Fall. In seinem Wohnzimmer im Pfarrhaus stapeln sich nicht nur Schallplatten und CDs. Ein Klavier prangt unübersehbar darin. Und ohne zu zögern gibt Wolfgang Blöcker eine Kostprobe seines Könnens. Seine Hände gleiten flink über die Tasten, "Von guten Mächten wunderbar geborgen", das bekannte Kirchenlied von Dietrich Bonhoeffer, erklingt.
"Musik ist ein wunderbarer Ausgleich"
"Musik spielt eine große Rolle für mich, sie ist ein wunderbarer Ausgleich", sagt er und erzählt von seiner Vorliebe für Klassik, aber auch durchaus für Pop und Rock. Und wenn am Seniorennachmittag Schlager ertönen, summt er diese ebenso mit.
Am kommenden Sonntag wird der Bamberger Dekan Hans-Martin Lechner nach Lichteneiche kommen, um Wolfgang Blöcker im Gottesdienst um 15 Uhr als Pfarrer einzuführen.
"Ich predige gern"
Die Predigt wird "der Neue" selber halten: "Na klar, ich predige gern", betont der 57-Jährige und ergänzt gleich, dass Verkündigung aber nicht nur über die Sprache gehe, sondern "miteinander etwas entdeckt werden kann" - in der Bibel, im Wort Gottes, im Gemeindeleben. Und das "auf Augenhöhe", denn das "Priestertum aller Gläubigen" ist für Wolfgang Blöcker eine wesentliche Richtschnur.
Am 1. September hat er bereits seinen Dienst in der Kirchengemeinde Memmelsdorf-Lichteneiche begonnen. "Mir schwirrt es im Kopf bei den vielen Namen, die ich mir merken muss", lacht er. Zumal er sich nicht nur rund 3000 Gemeindemitgliedern gegenübersieht, sondern auch als Religionslehrer seine Schüler richtig ansprechen will.
Der feine Unterschied
Außerdem steht Wolfgang Blöcker vor der Herausforderung, sich in die andere Struktur der bayerischen Landeskirche einarbeiten zu müssen: Bisher gehörte er zur Evangelischen Kirche im Rheinland, eine Union zwischen reformierten und lutherischen Gemeinden, die von einem Präses und dem Präsidium der Landessynode geleitet wird und nicht von einem Bischof wie in Bayern.
An einem kleinen, aber prägnanten Beispiel macht er den Unterschied deutlich: "Die Himmelfahrtskirche in Lichteneiche ist zauberhaft, aber die Wände müssten mal gestrichen werden", habe er das Gefühl. In der Rheinischen Landeskirche würden dann eben Gemeindemitglieder ein paar Eimer Farbe besorgen und den Anstrich erledigen. "In Bayern muss ich erst einen Antrag im Landeskirchenamt stellen", weiß Blöcker inzwischen.
Zitat "... Zumutungen..."

ja, die wird er hier kennenlernen, und zwar fast jeden Tag