Nach Pfarrer-Suspendierung: So geht es in St. Martin weiter

1 Min
Matthias Bambynek (Obere Pfarre) übernimmt zusätzlich die Aufgaben in der Pfarrei St. Martin. Foto: EOB
Matthias Bambynek (Obere Pfarre) übernimmt zusätzlich die Aufgaben in der Pfarrei St. Martin.  Foto: EOB

Die Zukunft ist nun geregelt: Matthias Bambynek von der Oberen Pfarre wird künftig zusätzlich auch für die Innenstadtpfarrei zuständig sein.

Generalvikar Georg Kestel informierte persönlich die Gemeindemitglieder von St. Martin/St.Josef-Hain: In den Sonntagsgottesdiensten gab er bekannt, wie es in der Pfarrei weitergeht: Matthias Bambynek, Pfarrer der Bamberger Pfarrei "Unsere Liebe Frau" (Obere Pfarre), wird zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben die Administration übertragen. Er wird auch mit den Aufgaben des Leitenden Pfarrers im Seelsorgebereich "Pfarreienverbund St. Martin und St. Josef/Gaustadt" betraut.

Gleichzeitig werden die Pastoralteams des Seelsorgebereichs sowie des Seelsorgebereichs Dom/Obere Pfarre angewiesen, als gemeinsames Team zu handeln und die pastoralen Aufgaben in beiden Seelsorgebereichen kooperativ zu erfüllen.

Aus einem Schreiben von der Hauptabteilung Pastorales Personal im Erzbischöflichen Ordinariat an den Pfarrgemeinderat und an die Kirchenverwaltung von St. Martin geht hervor, dass die personelle Lösung nicht befristet ist. Sie münde ein in die endgültige Bildung einer neuen pastoralen Struktur für Bamberg, die unabhängig von den aktuellen Entscheidungen im Rahmen des diözesanen Strukturprozesses erfolge.


Stellenplan werde eingehalten

Weiter heißt es in dem Brief, dass die künftige Zahl von hauptamtlich tätigen Priestern in beiden Seelsorgebereichen der Zahl der Planstellen für Priester im Stellenplan entspreche. Wörtlich: "Die Pfarrei Bamberg St. Martin hat zwar künftig nicht mehr einen Pfarrer für sich, hat aber weiterhin ‚ihren‘ Pfarrer, den sie - wie es für viele Pfarreien längst Realität ist - mit einer anderen Pfarrei teilt und dem ein mehrköpfiges, vielfältiges und kompetentes Pastoralteam zur Seite steht."

So werde etwa zum 1. September 2018 die derzeit vakante Stelle eines pastoralen Mitarbeiters im Seelsorgebereich St. Martin und St. Josef/Gaustadt mit dem Pastoralreferenten Sebastian König (zurzeit Coburg) wiederbesetzt. Zudem werde der Seelsorgeauftrag von Pater Solomon Sahayaraj, Administrator der Pfarrei St. Josef/Gaustadt, unter Beibehaltung seines Schwerpunkts in Gaustadt, auch auf den Seelsorgebereich Dom/Obere Pfarre ausgeweitet.


Premiere am nächsten Sonntag

Pfarrer Matthias Bambynek wird bereits am Sonntag, 6. Mai, zum ersten Mal den Eucharistiefeiern in St. Martin (11 Uhr) und in St. Josef/Hain (9.30 Uhr) vorstehen. In Absprache mit den pfarrlichen Gremien soll Pfarrer Bambynek über die künftige Gottesdienstordnung für St. Martin entscheiden. Das Ordinariat geht laut Schreiben davon aus, dass sich im Gottesdienstangebot "aller Pfarreien beider Seelsorgebereiche Änderungen ergeben".


Verstöße gegen den Zölibat

Die Regelung von Administration und Seelsorge in der Pfarrei St. Martin war notwendig geworden, weil der bisherige Pfarrer von Erzbischof Ludwig Schick suspendiert worden war, und der Pfarrer mit Wirkung vom 10. April 2018 seinen Amtsverzicht erklärt hat. Dem Geistlichen waren "schwere Verfehlungen" gegen kirchliche Vorschriften vorgeworfen worden, "die das sechste Gebot und den priesterlichen Zölibat betreffen".